MAX LIEBERMANN, GARTEN IN WANNSEE. HERBST. 1921
MAX LIEBERMANNS KUNST SEIT 191-4
VON
ERICH HANCKE
Die Erregungen der Kriegszeit spiegeln sich auch :
in Liebermanns Schaffen; seine impulsive Natur
konnte nicht anders als lebhaft auf die anstürmen-
den Ereignisse und Ideen reagieren. In den Jahren 1
1914 und 1915 fand er nur zu wenigen bedeu- 1
tenden Arbeiten die nötige Sammlung. Aus der
Stimmung des Augenblicks heraus zeichnete er
politische Satiren und soldatische Szenen für die !
im Paul Cassirerschen Verlage erscheinende „Kriegs- !
340
zeitung", für die auch Gaul, Barlach, Slevogt und
viele andere tätig waren, malte er Soldatenbildnisse:
1914 das glänzende, schneidige Porträt des Husaren-
obersten v. Kescycky und im Winter 1915/16, in
mehreren Fassungen, das repräsentative des General-
feldmarschalls v. Bülow, beide in der feldgrauen
Uniform. Im Gegensatz zu diesen von optimisti-
schem Geiste erfüllten Werken stehen zahlreiche
Selbstporträts, die Liebermann, in der Tätigkeit
MAX LIEBERMANNS KUNST SEIT 191-4
VON
ERICH HANCKE
Die Erregungen der Kriegszeit spiegeln sich auch :
in Liebermanns Schaffen; seine impulsive Natur
konnte nicht anders als lebhaft auf die anstürmen-
den Ereignisse und Ideen reagieren. In den Jahren 1
1914 und 1915 fand er nur zu wenigen bedeu- 1
tenden Arbeiten die nötige Sammlung. Aus der
Stimmung des Augenblicks heraus zeichnete er
politische Satiren und soldatische Szenen für die !
im Paul Cassirerschen Verlage erscheinende „Kriegs- !
340
zeitung", für die auch Gaul, Barlach, Slevogt und
viele andere tätig waren, malte er Soldatenbildnisse:
1914 das glänzende, schneidige Porträt des Husaren-
obersten v. Kescycky und im Winter 1915/16, in
mehreren Fassungen, das repräsentative des General-
feldmarschalls v. Bülow, beide in der feldgrauen
Uniform. Im Gegensatz zu diesen von optimisti-
schem Geiste erfüllten Werken stehen zahlreiche
Selbstporträts, die Liebermann, in der Tätigkeit