LILJEVALCHS KUNSTHAI.LE, STOCKHOLM. GARTENHOF
LILJTiVALCHS KUNST II ALLE IN STOCKHOLM
Man soll eine einfache Sache auch einfach sagen:
Liljevalchs Kunsthallc ist das beste Ausstellungshaus
Europas — nicht schlechthin vollkommen; Menschenwerk
ist es selten; immerhin betreffen die Einwendungen, die
wir machen können, nur Nebendinge. Musterhalt sind
Lage, Umfang, Grundriß, Beleuchtung, Einrichtung, kurz
das Wesentliche. Und eben deswegen verlohnt sich, wie
ich hoffe, dieser Hinweis.
Die erste Schwierigkeit pflegt für ein Kunstausstellungs-
gebäude die Wahl des Platzes zu bereiten, da es dem
Zentrum des Verkehrs nicht entfernt liegen soll und doch,
der Würde seiner Bestimmung gemäß, in vornehmer
Vereinzelung. Solch ein Platz ist in unsern Großstädten
rar. Stockholm war in der glücklichen Lage, ihn gewähren
zu können, an der Straße zum Tiergarten. Da geht es am
Meere entlang zum nordischen Museum, zu den vielen
Sehenswürdigkeiten von Skansen, zu den guten Diners
von Ilasseibacken und zu vornehmen Villen, deren Zahl
sich nach menschlichem Ermessen vermehren wird. Kurzum,
es ist ein Weg zu manchen Kulturgütern Stockholms.
Und an dieser Straße liegt, nach allen Seiten frei, nur
von einigen Bäumen lose umhegt, die Kunsthalle, die ihre
Entstehung der Munifizenz des Herrn Liljevalch verdankt.
Der Baumeister, Carl Bergsten, hat sich Einrichtungen
deutscher Museen und Ausstellungshallen zunutze gemacht,
allein nur um seine Vorgänger zu übertreffen. Die Vorzüge
seiner Arbeit sind Sachlichkeit in Verbindung mit jenem
Sinn für Maß und gute Verhältnisse, der den geborenen
Architekten erweist. Er hat seine Aufgabe in einem
Gebäudekomplex gelöst. An die Rückseite des Ausstellungs-
hauses schließt sich, um einen Gartenhof gruppiert ein
Restaurant, Blä Porten. Man nähert sich ihm vom mittleren
Hauptsaale des Austeilungshauses aus durch eine Pfeilerhalle
über Treppenstufen hinabsteigend. Die Anlage ist nicht sehr
I02
LILJTiVALCHS KUNST II ALLE IN STOCKHOLM
Man soll eine einfache Sache auch einfach sagen:
Liljevalchs Kunsthallc ist das beste Ausstellungshaus
Europas — nicht schlechthin vollkommen; Menschenwerk
ist es selten; immerhin betreffen die Einwendungen, die
wir machen können, nur Nebendinge. Musterhalt sind
Lage, Umfang, Grundriß, Beleuchtung, Einrichtung, kurz
das Wesentliche. Und eben deswegen verlohnt sich, wie
ich hoffe, dieser Hinweis.
Die erste Schwierigkeit pflegt für ein Kunstausstellungs-
gebäude die Wahl des Platzes zu bereiten, da es dem
Zentrum des Verkehrs nicht entfernt liegen soll und doch,
der Würde seiner Bestimmung gemäß, in vornehmer
Vereinzelung. Solch ein Platz ist in unsern Großstädten
rar. Stockholm war in der glücklichen Lage, ihn gewähren
zu können, an der Straße zum Tiergarten. Da geht es am
Meere entlang zum nordischen Museum, zu den vielen
Sehenswürdigkeiten von Skansen, zu den guten Diners
von Ilasseibacken und zu vornehmen Villen, deren Zahl
sich nach menschlichem Ermessen vermehren wird. Kurzum,
es ist ein Weg zu manchen Kulturgütern Stockholms.
Und an dieser Straße liegt, nach allen Seiten frei, nur
von einigen Bäumen lose umhegt, die Kunsthalle, die ihre
Entstehung der Munifizenz des Herrn Liljevalch verdankt.
Der Baumeister, Carl Bergsten, hat sich Einrichtungen
deutscher Museen und Ausstellungshallen zunutze gemacht,
allein nur um seine Vorgänger zu übertreffen. Die Vorzüge
seiner Arbeit sind Sachlichkeit in Verbindung mit jenem
Sinn für Maß und gute Verhältnisse, der den geborenen
Architekten erweist. Er hat seine Aufgabe in einem
Gebäudekomplex gelöst. An die Rückseite des Ausstellungs-
hauses schließt sich, um einen Gartenhof gruppiert ein
Restaurant, Blä Porten. Man nähert sich ihm vom mittleren
Hauptsaale des Austeilungshauses aus durch eine Pfeilerhalle
über Treppenstufen hinabsteigend. Die Anlage ist nicht sehr
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