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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 5
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0199

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MOKIZ VuN SCHWIND, [Ahl SÄNGKKIN HhTZKNECKKR

AUSGESTELLT IN DER GALERIE CASPARI. MÜNCHEN

UN STAUSSTELLUNGEN

K A

BERLIN

SER FRIEDRICH-
ML'SEUM

In der Abteilung der deutschen Skulpturen waren acht
Steinfiguren von der I iebfrauenkirche in Trier aus der
Mitte des dreizehnte' Jahrhunderts ausgestellt vier Propheten,
eine zu eifiaunge Verkü d gung, Noah und Ai raham Sie
sind 1916 für das Deutsche Museum erworben worden !m
Jahre 1921 aber hat das Ministerium aus politischen (.runden
bestimmt (um die Bewohner von Trier nicht zu verstimmen),
daß vier von den acht liguren zurückgegeben werden
sollen — hat es auch in diesem ball best mmt. ohne die
Generaldirektion und die zuständigen Museumsdirektoren
vorher zu befragen. Erst hinterher ist die Generalverwal-
tung gebeten worden, die Entscheidung zu sankt orderen.
Als Beitrag zur Museumspolitik des Ministeriums ist auch
dieser Vorgang erbaulich. Das Deutsche Museum behält
nun die vier Apostel. Es hat damit ausgezeichnete Arbeiten
des dreizehnten Jahrhunderts erworben; doch bleibt hinzu-
zufügen, daß die Arbeiten den Rang der berühmten Statuen
jener Zeit nicht erreichen.

SEPP FRANK

Dieser Radierer, der sich eines gewissen Ruhmes erfreut,
hatte bei Amsler und Ruthardt sein gesamtes graphi-
sches Werk ausgestellt. Zum Teil Illustrationen zur ge-
wichtigsten klassischen Literatur, zum Teil anspruchsvolle
Blätter großen Formats mit gewaltsam barocken Linien-
Lind Schwarz weißwirkungen Sepp Frank radiert Weltan-
schauung Es bleibt dem Betrachter überlassen, zu ent-
scheiden, ob die Radierungen schwach sind, weil die tief
im Pathos wa'ende Wehanschauung unpersönlich und un-
lebendig ist. oder ob die Weltanschauung phantasielos wirkt,
weil die Radierung schwach ist.

DIE DRECHSLER

In einigen Kojen der Ausstellung .,Buch und Bild" hatten sich
auch Kunstdrechsler niedergelassen, um neue Versuche zu
zeigen, nachdem ihre Tätigkeit in den letzten Jahrzehnten ent-
arte t war, und nachdem sie durch die Ungunst der Zeit die alten
Arbeitsgebiete nahezu verloren haben. Die Berliner Drechsler-
innung hatte im vorigen Jahre schon ausstellen wollen; es
zeigte sich aber, das die Qualität der Arbeiten zu schlecht
war. Es wurden Prof. Seeck und Büning befragt, und
diese ließen zunächst im Kunstgewerbemuseum von ihren

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