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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 3
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Künstler-Anekdoten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0129

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RELATIV

Ein Sammler brachte einem Kunsthändler ein Bild von
Daubigny, um es prüfen zu lassen. Der Händler gab sein
Urteil ab: „Von allen falschen Daubignys, die ich kenne,
ist dieses das echteste".

POPULARITÄT

Führung im Würzburger Schloß. Der Kastellan weist
auf eine Büste Homers und sagt: „Und dieses ist der be-
kannte Schriftsteller Homer".

SINEKURE

Die Rheinisch-Westfälische Zeitung schrieb am 13. Ok-
tober: „Der Kunsthistoriker Professor Dr. Sarre ist zum
Direktor der isländischen Kunstabteilung bei den Staatlichen
Museen in Berlin ernannt worden.

GEFÜHLSKENNERSCHAFT

In einer westdeutschen Stadt ist die Gattin eines Sino-
logen durch Erbfolge Direktorin eines von ihrem Mann

geschaffenen Museums ostasiatischer Kunst geworden. Zu
ihr brachte der Museumsdirektor der Stadt einen Mann,
der eine chinesische Vase besaß und sie geschätzt wissen
wollte. Die Dame drehte die Vase hin und her und sagte
dann: „Das ist nicht chinesisch". „Aber ich bitte Sie,"
sagte der Museumsdirektor, „soviel verstehe ich doch auch
von ostasiatischer Kunst, um an bestimmten Merkmalen
zu erkennen, daß es chinesische Arbeit ist." „Ja", ant-
wortete die Frau Direktor, „das mag schon sein; aber die
Seele Chinas hat das Stück nicht."

PSEUDONYM

Ein Gönner Rudolf Lews sagte dem Künstler viel Gutes
über seine Bilder, fügte aber hinzu, der Name sei
doch fatal und stünde einem Erfolg im Wege, warum er
nicht ein Pseudonym wähle. Der Künstler antwortete:
„Wer sagt Ihnen, daß Levy kein Pseudonym ist?"

ZWANZIGSTER JAHRGANG, DRITTES HEFT. REDAKTIONSSCHLUSS AM 20. NOVEMBER. AUSGABE AM 1. DEZEMBER NEUNZEHN-
HUNDERTEINUNDZWANZIG. REDAKTION: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON BRUNO CASSIRER, BERLIN.
GEDRUCKT IN DER OFFIZIN VON FR. RICHTER, G.M.B.H., LEIPZIG
 
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