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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 3
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Pauli, Gustav: Liljevalchs Kunsthalle in Stockholm
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Scheffler, Karl: Berliner Herbstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0121

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LILJEVALCHS KUNSTHALLE, STOCKHOLM. HAUPTEINGANG

währen soll,
Gesetz. So

ist strenge Neutralität der Ausstattung oberstes
ist in den hellen, zumeist weißgrau ge-

strichenen Sälen jeder Schmuck vermieden, der den'aus-
gestellten Objekten präjudizieren könnte. Ein paar kleinere
Säle sind mit einem grünlich-grauenStoff ausgeschlagen, unter
dem die Wand zum Benageln mit Holz verschalt ist —
eine nachahmenswerte Einrichtung, die meines Wissens zuerst
in den Kunsthallen von Bremen und Hamburg allgemein
durchgeführt worden ist.

Betonte Einfachheit ist zeitgemäß und Bergsten ist ein
besonnener Führer der modernen Bewegung der Architektur
in Schweden. Sein Bemühen um Sachlichkeit ist frei von
dem Ehrgeiz, für jedes einzelne Bauglied eine neue Form
zu erfinden. (Was ebenso leicht wie überflüssig wäre.) —
Zu Einwendungen gibt sein vortrefflicher Bau nur am
Äußeren Anlaß. Ihm mangelt die Fassade — das symmetrisch
geordnete Antlitz in der Richtung der Hauptachse. Allein
wir sind der Phrasenhaftigkeit des Fassadengepränges, hinter
dem sich zumal an Kunsthäusern — ach wie oft — die Ver-
legenheit verbirgt, so überdrüssig, daß wir uns bescheiden.
Lichtwark meinte einmal, es müsse verboten werden, an
die Fassade zu denken, ehe man sich über die zweckmäßige
Gestaltung des Gebäudes im Reinen sei. Nach diesem
Grundsatz scheint Bergsten verfahren zu sein. Sein Aus-
stellungshaus ist musterhaft und nicht zuletzt in der Aus-
nutzung der gegebenen Grundfläche. Allein als alles dieses
wohlgetan war, ergab sich für den Haupteingang ein zwar
ausreichender aber nicht eben ansehnlicher Platz an der
nördlichen Ecke des Baues. Um diese Ecke zu betonen
wurde vor ihr ein freistehender achteckiger Pfeiler errichtet,
auf den der angesehenste unter den jungen Bildhauern
Schwedens, CarlMilles, eine symbolhafte Gestalt gesetzt hat.
Ein junger Bogenschütze zielt aufwärts, auf dem Rücken
eines Adlers stehend. Die Verbindung von Mensch und
Tier ist ungewöhnlich, doch wirkt der Umriß des ganzen
Pfeilers gut und die Modellierung ist vortrefflich. G. Pauli.

BERLINER HERBSTAUSSTELLUNGEN

VON

KARL SCHEFFLER

ALFRED FLECHTHEIM
Am Lützowufer, in den Räumen, wo Burchard seinen
Kunstsalon hatte, hat Alfred Flechtheim sich niedergelassen.
Er ist bekannt durch seine im stillen einflußreiche Tätigkeit
in Düsseldorf; unsern Lesern ist er im besondern bekannt
durch seine Berichte für „Kunst und Künstler" vor dem
Jahre 1910. Sein Interesse gilt vor allem den deutschen
Künstlern, die man als Jünger der großen Traditionen an-
sprechen kann — dem Kreise des Cafe du Dome — und einer
Gruppe von Franzosen, die bezeichnet ist, wenn man Namen
wie Picasso, Braque, Derain, Dufy, Gleizes, Friesz, Matisse,
Vlaminck, Marie Laurencin nennt. Diese Künstler vertritt
er in Ausstellungen und in einer von ihm herausgegebenen,
launig und etwas launisch geleiteten Zeitschrift „der Quer
schnitt" mit Geist und Passion. Man spüit, daß er seelisch
engagiert ist und mit Bewußtsein über diesen Kreis nicht
hinausgeht. Solche Beschränkung ist, selbst wenn, wie in

diesem Fall, snobistische Züge nicht fehlen, durchaus er-
freulich. Ein Kunstsalon erhält dadurch Haltung und Cha-
rakter. Und es ergibt sich eine nützliche Arbeitsteilung.
Hier wird der Matissekreis, dort Kokoschka und Heckel,
und an anderer Stelle wieder Pechstein oder Schmidt-Rott-
luff gefördert. Den Künstlern kommt solche Parteinahme
zustatten. Sie wissen, wer ihr bester Vertreter ist und
kommen mit ihm in ein nahes, oft freundschaftliches Ver-
hältnis. Die großen Maler vom Ende des vorigen Jahr-
hunderts waren in ihren Entwicklungsjahren froh wenn sie
Gelegenheitskäufer um jeden Preis fanden; die Maler von
heute haben Spezialvertreter, die sich für sie leidenschaftlich
einsetzen. Dieses persönliches Verhältnis zu pflegen, ver-
steht Flechtheim gut. Er hat das Vertrauen seiner Künstler.
Mit Recht. Er ist, wenn man vergleicht, was er fördert und
beiseite läßt, eine einheitliche Natur. Etwas zu weich ist
vielleicht sein Urteil, etwas zu geistreich kompliziert sein

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