DOI Heft:
Heft 5
DOI Artikel:Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0200
Schülern Entwürfe herstellen. Diese Entwürfe sind in der
Mehrzahl recht gut, und die Ergebnisse der Zusammenarbeit
von Künstlern und Handwerkern auch auf diesem Gebiet
sind durchaus erfreulich. Man sieht gute Arbeiten der
Berliner Drechslerinnung, in Material und Form höchst ge-
pflegte Leistungen der Lisker Werkstätten in Naumburg,
und vortreffliche Leistungen einzelner Firmen. Vieles ist
freilich etwas geziert, wie denn überhaupt das Luxusobjekt
noch zu sehr bevorzugt erscheint. Anders aber ist die
Berufserneuerung wohl nicht möglich. Technisch sind alle
Leistungen, auch die Lackarbeiten gut, zum Teil vorbild-
lich Es scheint, als sei ein Weg gefunden, einem bedräng-
ten Handwerk neue Lebendigkeit zuzuführen. Daß jeder
Versuch dieser Art aller Unterstützung wert ist, bedarf
keines Wortes.
MAX LAU GER
Keramische Arbeiten aus der Großherzoglichen Majolika-
Manufaktur Karlsruhe, die ihren Ruf vor allem dem
vortrefflichen Max Läuger verdankt, kamen in dem für
solche kleine Objekte allzugroßen Weißen Saal des Schloß-
museums nicht recht zur Geltung. Am besten gefielen die
einfachen Schalen, die in Form und Dekor an Traditionen
der Bauerntöpferei, an mancherlei Anregung aus der Ver-
gangenheit und der Ferne, und an Formen des modernen
Kunstgewerbes erinnern, und denen gegenüber man spürt,
wie Form, Bemalung, Glasur und Brand das Werk derselben
Persönlichkeit ist. Wenigen befriedigten die Fliesenmale-
reien. Und die keramische Plastik gar wirkte in ihrer leeren
Kunstgewerblichkeit peinlich.
GALERIE CASPARI
Wir bilden zwei bisher der Öffentlichkeit unbekannte
Werke älterer deutscher Kunst des neunzehnten Jahr-
hunderts ab, die in der Galerie Caspari, München, ausge-
gestellt sind, weil sie einen Platz in der Kunstgeschichte
beanspruchen dürfen. Das Bildnis Moriz von Schwinds
stellt die seinerzeit gefeierte Sängerin Hetzenecker (später
Frau Karoline von Mangstl) dar. Das Bild scheint eine
(dreiviertel lebensgroße) Variante oder Vorarbeit zu einem
ähnlichen Bild zu sein, das im Schwindband der „Klassiker
der Kunst" auf Seite 279 abgebildet ist und die Sängerin,
in genau derselben Haltung im Konzertsaal des König-
lichen Odeons in München zeigt. Dieses mehr reprä-
sentative, aber kaum so ausdrucksvoll gemalte Bildnis
hat kurz vor dem Krieg die Hamburger Kunsthalle er-
worben. Schwind hat die Hetzenecker auch in Mozart-
Rollen häufig gezeichnet. Ferner gibt es eine Skizze: Mit-
glieder der Wiener Hofoper und Genien bitten die Sängerin,
die nach ihrer Verheiratung die Bühne verlassen hatte, zum
Theater zurückzukehren.
Das Bild Eduard Steinles ist für Goethes Schwager
Schlosser gemalt worden. Eine Zeichnung befindet sich
im Museum zu Weimar. Das Bild befand sich lange Zeit
im Stift Neuburg. K. Sch.
LISTE EINGEGANGENER BUCHER
Die Kunst der Griechen von Arnold von Salis.
2. Auf! 68 Abb. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1922.
Brandenburgische Fahrten. Bd. 1. 90 Abb. von
Werner Köhler. Berlin, Schoetz & Parrhysius, Verlag.
Der Genius im Kinde von G. F. Hartlaub. Zeich-
nungen und Malversuche begabter Kinder. Verlag von
Ferdinand Hirt, Breslau.
AI man ach der Deutschen Musikbücherei auf das Jahr
1922. Herausgegeben von Gustav Bosse. Gustav Bosse
Verlag, Regensburg.
Kunst und Kultur der Gegenwart von Rieh. Ha-
mann. Verlegt durch das kunstgeschichtliche Seminar in
Marburg.
Studien über Leonardo da Vinci von Wilhelm von
Bode. 73 Abb. Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung.
Clive Bell: Kunst. Herausgegeben und eingeleitet
von Paul Westheim. Sibyllen Verlag, Dresden.
A. E. Brinckmann, Plastik und Raum als Grund-
formen künstlerischer Gestaltung. R. Piper & Co. Verlag,
München.
» Deutsche Landschaftsmalerei von 1750—1830 von
Paul Ferd. Schmidt. 108 Abb. R. Piper & Co.Verlag, München.
Teufelskinder von Jules Amedee Barbey d'Aurevilly.
Mit 19 Zeichnungen von Alfred Kubin. 1921. München bei
Georg Müller.
Julius Meier-Graefe, Vincent. 2. Bd. Text und '
Tafeln. R. Piper & Co. Verlag, München.
Kunsthalle zu Hamburg, Kleine Führer. 28 Band--
chen gedruckt im Auftrage der Gesellschaft Hamburgischer
Kunstfreunde. Hamburg.
Franz Landsberger, Die künstlerischen Pro-»
bleme der Renaissance. 102 Abb. Max Niemeyer
Verlag, Halle a. S.
Ganymed, Ein Jahrbuch für die Kunst. R. Piper & Co.,
München, Verlag der Mareesgesellschaft.
Leopold Ziegler, Der ewige Buddha. Darmstadt
1922, Otto Reichl Verlag.
Siegfried Giedion, Spätbarocker und romanti-'
scher Klassizismus. F. Bruckmann A.-G., München
1922.
Briefe Daniel Chodo wieckis an Anton Graff. Heraus- '
gegeben von Dr. Charlotte Steinbrücker. Berlin und
Leipzig, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de
Gruyter & Co.
183
Mehrzahl recht gut, und die Ergebnisse der Zusammenarbeit
von Künstlern und Handwerkern auch auf diesem Gebiet
sind durchaus erfreulich. Man sieht gute Arbeiten der
Berliner Drechslerinnung, in Material und Form höchst ge-
pflegte Leistungen der Lisker Werkstätten in Naumburg,
und vortreffliche Leistungen einzelner Firmen. Vieles ist
freilich etwas geziert, wie denn überhaupt das Luxusobjekt
noch zu sehr bevorzugt erscheint. Anders aber ist die
Berufserneuerung wohl nicht möglich. Technisch sind alle
Leistungen, auch die Lackarbeiten gut, zum Teil vorbild-
lich Es scheint, als sei ein Weg gefunden, einem bedräng-
ten Handwerk neue Lebendigkeit zuzuführen. Daß jeder
Versuch dieser Art aller Unterstützung wert ist, bedarf
keines Wortes.
MAX LAU GER
Keramische Arbeiten aus der Großherzoglichen Majolika-
Manufaktur Karlsruhe, die ihren Ruf vor allem dem
vortrefflichen Max Läuger verdankt, kamen in dem für
solche kleine Objekte allzugroßen Weißen Saal des Schloß-
museums nicht recht zur Geltung. Am besten gefielen die
einfachen Schalen, die in Form und Dekor an Traditionen
der Bauerntöpferei, an mancherlei Anregung aus der Ver-
gangenheit und der Ferne, und an Formen des modernen
Kunstgewerbes erinnern, und denen gegenüber man spürt,
wie Form, Bemalung, Glasur und Brand das Werk derselben
Persönlichkeit ist. Wenigen befriedigten die Fliesenmale-
reien. Und die keramische Plastik gar wirkte in ihrer leeren
Kunstgewerblichkeit peinlich.
GALERIE CASPARI
Wir bilden zwei bisher der Öffentlichkeit unbekannte
Werke älterer deutscher Kunst des neunzehnten Jahr-
hunderts ab, die in der Galerie Caspari, München, ausge-
gestellt sind, weil sie einen Platz in der Kunstgeschichte
beanspruchen dürfen. Das Bildnis Moriz von Schwinds
stellt die seinerzeit gefeierte Sängerin Hetzenecker (später
Frau Karoline von Mangstl) dar. Das Bild scheint eine
(dreiviertel lebensgroße) Variante oder Vorarbeit zu einem
ähnlichen Bild zu sein, das im Schwindband der „Klassiker
der Kunst" auf Seite 279 abgebildet ist und die Sängerin,
in genau derselben Haltung im Konzertsaal des König-
lichen Odeons in München zeigt. Dieses mehr reprä-
sentative, aber kaum so ausdrucksvoll gemalte Bildnis
hat kurz vor dem Krieg die Hamburger Kunsthalle er-
worben. Schwind hat die Hetzenecker auch in Mozart-
Rollen häufig gezeichnet. Ferner gibt es eine Skizze: Mit-
glieder der Wiener Hofoper und Genien bitten die Sängerin,
die nach ihrer Verheiratung die Bühne verlassen hatte, zum
Theater zurückzukehren.
Das Bild Eduard Steinles ist für Goethes Schwager
Schlosser gemalt worden. Eine Zeichnung befindet sich
im Museum zu Weimar. Das Bild befand sich lange Zeit
im Stift Neuburg. K. Sch.
LISTE EINGEGANGENER BUCHER
Die Kunst der Griechen von Arnold von Salis.
2. Auf! 68 Abb. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1922.
Brandenburgische Fahrten. Bd. 1. 90 Abb. von
Werner Köhler. Berlin, Schoetz & Parrhysius, Verlag.
Der Genius im Kinde von G. F. Hartlaub. Zeich-
nungen und Malversuche begabter Kinder. Verlag von
Ferdinand Hirt, Breslau.
AI man ach der Deutschen Musikbücherei auf das Jahr
1922. Herausgegeben von Gustav Bosse. Gustav Bosse
Verlag, Regensburg.
Kunst und Kultur der Gegenwart von Rieh. Ha-
mann. Verlegt durch das kunstgeschichtliche Seminar in
Marburg.
Studien über Leonardo da Vinci von Wilhelm von
Bode. 73 Abb. Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung.
Clive Bell: Kunst. Herausgegeben und eingeleitet
von Paul Westheim. Sibyllen Verlag, Dresden.
A. E. Brinckmann, Plastik und Raum als Grund-
formen künstlerischer Gestaltung. R. Piper & Co. Verlag,
München.
» Deutsche Landschaftsmalerei von 1750—1830 von
Paul Ferd. Schmidt. 108 Abb. R. Piper & Co.Verlag, München.
Teufelskinder von Jules Amedee Barbey d'Aurevilly.
Mit 19 Zeichnungen von Alfred Kubin. 1921. München bei
Georg Müller.
Julius Meier-Graefe, Vincent. 2. Bd. Text und '
Tafeln. R. Piper & Co. Verlag, München.
Kunsthalle zu Hamburg, Kleine Führer. 28 Band--
chen gedruckt im Auftrage der Gesellschaft Hamburgischer
Kunstfreunde. Hamburg.
Franz Landsberger, Die künstlerischen Pro-»
bleme der Renaissance. 102 Abb. Max Niemeyer
Verlag, Halle a. S.
Ganymed, Ein Jahrbuch für die Kunst. R. Piper & Co.,
München, Verlag der Mareesgesellschaft.
Leopold Ziegler, Der ewige Buddha. Darmstadt
1922, Otto Reichl Verlag.
Siegfried Giedion, Spätbarocker und romanti-'
scher Klassizismus. F. Bruckmann A.-G., München
1922.
Briefe Daniel Chodo wieckis an Anton Graff. Heraus- '
gegeben von Dr. Charlotte Steinbrücker. Berlin und
Leipzig, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de
Gruyter & Co.
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