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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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No. s6.

20. Iahrgang.

s88^ 85

stchromk


29. Ianuar

s 85. ^ ,

wochsnschrift für Runssund Aunstgewerbe.

hcrausgeber:

(^arl v. Lühow u»d ^lrtl^ur s

Berlin

Tl-erbüam-mgäsio "S Bül-wstraß- U-

Lrpedition:

keipzia: L. 2l. Sccmann, Gartenstr. 8. Berlm: w. kf. Rnhl, Jägerstr^TZ^

und kost-t in v-rbindu„g

. _ _-. . , Ziuaust und s-ptcmber nur aUc " v-rlagsbandlung

Di- «unst-broni' -rsch-in, von Dktob-r b,5 Lndc ?uni sür di- drrispall'g- w. rntg-g-n.

mi. d°„.Aunstgrwrrb-b,a.t balbjäbrlich b Mark. - .. n-r„n. Munch

' 7. . .._rr^s^nttein « vog

-rr kür die dreispnltige penrzrnr,

gewerbeblatt balbianrnM v r in Leipzig wien, Berlin, München u. s. w. en gegen

dtr -,nuoucru-rx-di,i°„rn vou li a a , r„ st-„> -- °S - - - , - ' 7^^d^u^arisch-u Aunstg-w-rbrmu,-,...,5.

' «°msp«.dn.zE^*.'N. - Mi.t-ilung-r. -°r s,.!nLin Dr...sch°-d-'^^^

— Die Ausgrabungcn aus drr Akropolis von Albrn: ll.>am....... - ^ Aus,a!n„>u,...u , ..... §„wr„Imm!r., drr

chund cinrs rön,is-i-rn Drnt.nal i. I>ic Auinrn rincs slu.iokrmp ^. Aründung -inrs Aunstgrwcrbrvcrc, - Sa, .r„

Lur.ius^ Adlrr, lordan: Lngrlbard, S.rnrch, A. Aol.Y. - Mur Lrwrrbuna drr °' .'„m DrnsnmI

Brrlincr Dcmäldraalcrir, Ausstrlluua in, mürllrmbcrgi.chrn Aun, vr ^ Dir Arstauralion dr-TrirnImrr vom , Z

drr krsprridrn» v'on Aubrns. - «rldrr nlr Aunsizu-rckr ,m P-r^ wirdrchrrstrlluug d°r.susiadru drs Brr.,m.rr

Martin Brbalms, Dir Airck-r Sau,' Lusrbio iu Bom, Aur den W.rn-r^.wu- Z,j,schrif,rn. - Au'ttonskatalogr. - ^usrra.r

n— Mirncr Musern. — Ruxferstichauktionrn. _._____—-

Norrespondenz.

Mi-nch-n, Mitte Januar 1885.

Das Ereignis der letzten Wochen war die Aus-
s'ellung dreier Bismarck-Porträts von Lenbach n,
Kunstverein. Jch wüßte keincn anderen Künftler Z'
nennen, dem es gelungen wäre, die Titanenkraft >.er
Kanzlers, der kcin Hehl daraus macht, daß ihm ga»;
Europa nicht zn imponircn vermag, in so ul'crzeugcN'
der Weise zum Ausdruck zu bringen wie Me.fter .en-
bach rvicdcr in den neuesten drei Bildern. Awcr c
selben zeigen uns den Fürsten von vorn, tas emcma^
lcsend, das andremal den Beschauer anblickend, währem
i»i Prosilbilde der nach links Gewendete einer par-
lamentarischen Redc zu folgen schcint. Welches von -cn

r.. V717 sivstimmt ist, dcr

enlarifchen Redc zu soigen sa,e„,l. —

drei Porträts siir Papsl Lco XIII. bestimmt ist, dcr
bckanntlich den Kiinstler mit der Hcrstellung cincs
solchen bctraute, darübcr verlautet nichts. Diescr -tagc
hat Lenbach unsere Stadt vcrlasten, um sich wiedcr

Dach Rom zu begeben. .

Franz Adam hat cs noch in scincm 70. Lebens-
jahre und trotz schwerem körperlichen Leiden a»s
eigene Gefahr untcrnommen, einc der glänzendstcn
-thatcn dentscher Tapfcrkeit, dcn untcr dem Namcn
„Der Todesritt des Majors von Bredow" bekannten
-Aciterangriff aus sranzösische Artillerie und ihre Be-
bcckung in der Schlacht bei Mars-la-Tour durch seine
Kunst zu verherrlichen. Das vicle hundert Figurcn
»usweiscnde Bild war vollständig untermalt, als
»uf Anregung des Kaisers Wilhelm die Vcrwaltuug
der Berliner 9kativnalgalerie »nt dem Künstlcr wcgcn

dcr Ausfiihriing dcssclben ins Benehmen trat. Nun
wurde dem Künstler die Frage nahegelegt, ob cr ge-
sonnen sei, auf Grund des ihm vom großen General-
stabe zur Verfügung zu stellcnden Materials den Gc-
gcnstand ganz ncu zu komponircn. Der greise Künst-
ler nahm im Jnteresse der Kunst kcinen Anstand, sich
dcr Arbeit zu unterziehen, und hat dicsclbe mit rast-
losem Eifer bereits sowcit gefvrdert, daß an der recht-
zcitigcn Vollcndung dcrselbeu kein Zweifel besteht.

Defreggcr hat im Kunstvereiu eiuen „Erzähleu-
den Jäger" uud „Ein Erstgeborenes" ausgestellt. Beide
Stoste gehören jcuem Gedankenkreise an, in dem sich
der Künstler seiner Anlage nach mit besonderem Glücke
bewegt. Gleichwohl sind die beidcn Bilder von sehr
unglcichem Wcrte. Das crstc verdankt scine Entstehnng
sichtlich einer angeiiblicklichcn Znspiration und läßt in
Komposition und Farbe allcrortcn erkennen, daß cs
mit der ganzen Wärme einer edlen Künstlerseele ge-
malt ist. Jm zweiten dagcgen machen sich dic Folgcn
etwas mühseliger Rcflexion im Anfbau und Licht-
gang bemerkbar. Dort bcgegncn wir einer vottkom-
mcncn Freihcit der Gestaltung, während wir dieselbc
hicr ungern vcrmiffen. Bci dicser Gelegenheit mögc
es uns gestattct sein, den Wunsch auszusprechen, der
bcrühmte Kiinstler möge cine größere Abwcchselung in
die Physiognomicn seiner Fignren bringen und nicht
so ost auf altbckannte Studicn znriickgreifen.

Eine „Hottändische Spitzenklöpplcrin" von Löfstz
müsicn wir dem Bcstcn beizählen, was im Gebietc
des Gcnres scit Jahrcn hier gelcistet wordcn. Jn
ii,it echt hottändischer Sauberkcit und Bchaglich-
 
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