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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Schneider, Friedrich: Eine Publikation der Reichsdruckerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0177

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20. Zahrgang.

^88^ 85.

stchronik

No. 20.


26. F>:bruar

s 85. , -

'vochenschrist für Aunst und Runstaewerbe.

Herausgcbcr:

<^arl v. itützow »»d Artliur ^

Bcrlin

Bülowstraße N-

keixzig: L. A. Sccmaiin. Gurtenstr. s. Bcrlm: w. ks. Kuhl,^agcrstr. -

wicn

Theresianumgasse 25.

,__ _ - 7 ^Mx^Tage und kostet in vcrlnndung

Dic «unst-j.ronik er,ck.ein, non Dkiober bir Lnde gnni wöchcnili-b. i"> ö«>'. '^"^/dieispastigc Peli'zeiir, »ebn.en nußer der verlagrbondlung
"N. dem nunstgewerbeblo.. b-Ibjäbrlich « m-rk. - >seea.e. wien. verlin. -Nünchen u. ,. N'. en.s>s.«.

die rlnnonccnckxediUonen von yaasen„e,n e. °S ^ ^ e„„ds,i,.ke aur den „euesten Aurgrabungen in Neu

Li„e pubiika.-on der Neick-rdrucke-e,. - - Michae, Ueersche -"'«7s:

magen; Dcr yerkuler der kystppor. - L. >'. Donop. _ .. ae„. - Münchcner , ,. ......

- ^ Aluscuul

_ .. .. . — t. v. Donop; Lar, Lru,,... mng; ..-s.

Reichsgerichir j» Leipzig. — Nrües plastisches Museum i„ Ron,; ssariser Aunstaurstrllungen. — Müuchcner Aunst; Drr deutsche tzand-

.Tadema'; Lliristkindlmarlt der Münchcner Rünstler. — Der verkauf der kand-

Reichsgerichis in Lcipzig. — Neues p,ani,a,rs .....-

seriigkeitskag, Münchener Aünstlergenossenschafl; Zllma - Tadema,
Zeichnungen alter Meistcr aus dem Sesit, Mr. Russels. — Auktionskataloge.

. gnserate.

Eiuc j?ublikation dcr Rcichsdruckcrci.*»

Aus der Reicksdruckcrei liegt der Ansang^eincr
stcittlichen Vcröfsentlichung aus dcm Gebicte dcr -vrm -
knnst vor. Jn dcm Entschluß, mit einem solchc» Lbcrtc
hervorzulrcten, dcirs eine ersrculiche Thatsacke begrüß
werden. Jhrer ganzen Bestimmung und C'inrubtuug
nach dient diese Reichsanstalt zunächst und dcr Haupt-
sache nach der Durchsührung geschästlicher Aufga'c»,
welche im Kreise ihrer Thätigkeit liegen; mit derc»
i§rledlgung in zwelkdienlicher uud tadelloser A»--s>lln"nü
burste eigentlich ihr nächstes Ziel als crrcicht betrachtet
werden. Und nun sehen wir die Neichsdruckerei uut
einem glänzcnden Werke das kunstgewcrbliche Gcbiet
beschreiten. Sie bietet mit Hilse photographlscker
Wiedergabe eine Rcihe crlesener Drucksckriste» vou dcn
Anfängen der Druckkunst bis zum Beginn unscrcs Iahr-
hunderts in dcr Absicht, vor allem dem Schriftcn-
schneider, Buchdrucker und Sctzer Anregung n»d Bc-
lehrung für dic kiinstlcrische Seite scincs Bcruscs z»
liefern, nnd daneben die Entwickclung der Druckschrift,
sowie die Gestaltung der tppographischen Anordnung
der Schristen zu vcranschaulichen. Wir erblickcn darin
cin iibcraus löbliches und geradezu mustergültiges Bor-
gchen, das zugleich cincn höchst erfreulichen Einblick

*) Druckschriften des tS. bis ,8. Jahrhunderts in ge-
treuen Nachbildungen herausgegeben von der Direktion dcr
Reichsdruckerei unter Mitivirkung von Or. F. Lippmann und
vr. R. Dohme. Erstes Hest. Taf. 1-t0. Berlin, Neichs-
druckerei 1884. Jn Kommission bei F. A. Brockhaus, Leipzig,
Berlin, Wien. gr. Fol. Mk. t».

in die Auffaffungsweise gewährt, welche in Leitung der
Anstalt selbst niaßgebcnd ist. Die Reichsdruckerei über-
nimmt damit in gewissem Sinne die Führung auf dem
von ihr vertretcnen Gebiete nnd fördert in glücklicher
Verwertung ihrer bevorzngten Stellung die höheren
Jntereffen eines Knnstzweiges, an dessen Entwickclung
Deutschland von je hcr eincn hervorragenden Anteil hat.

Das kürze Vorwort betont mit Recht, daß der
reiche Schatz von Erzengnissen der Buchdruckerkunst
frühcrer Zciten dcm cinzelnen, zumal dcn Druckern
und Schristenschncidern, nnr schwer zugängig sci, nni
an denselben zu lerncn. „Und doch ist in diesen Werken
cine nngeahnte Füllc wohldurchdachter Arbeit iind vom
fcinsten Sinn gelciteter Ersindung vorhanden, die nur
ihrcr ncucn Verwertung nnd verständigen Benutzung
harrt, uni bcfruchtend nnd fördernd auf die Leistnngen
der Gegcnwart zu wirkcn." Wer überhaupt den Bc-
strebungen auf dem Gcbicte dcr Drilckknnst gefolgt ist,
wird die rastlosen Bemiihen anerkennen, womit inan
sortwährend Ncucs zu bringcn vcrsuchte, andererscitö
aber auch zugestehen müffen, daß unter der Fülle dcs
Gebotenen nur sehr wenig gediegene und Bestand ver-
sprechende Leistnngen anzutreffcn waren. Mit der Zu-
wendung zu den Kunstformen des 16. und 17. Jahr-
hunderts auf andcren Gebieten machte sich im Neichc
der Druckkunst in verstärktem Maße die Neiguug gel-
tcnd, anch ihrerseits an älterc Erzeugniffe anzuknüpfen.
Diesen Vcrsuchcn entstaninit nicht nur ciue bcträchtliche
Anzahl durchaus verdicnstlichcr Einzclleistnngen, sondern
auch das ganze Gebiet hat aus dieser Bcwegung wohl-
thätige Anregnngen ciiipsangen. J», ganzen bewegen
 
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