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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Berichte vom Kunstmarkt, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0287

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561

Berichte vom Kunstmarkt.

562

Siebente Abteilung, Nr. 745, zwei große zwei-
flügelige Thore in Schmiedearbeit aus Quadrateisen
mit angeschweißtem Blattwerk, Blumen und Ranken,
mit der Jahreszahl 1716, 1500 Fl. (Baron Rothschild);
Nr. 746, doppelflügelige Thür in Schmiedeeisen, mit
reicheni Renaissanceornament 345 Fl. (Baron Lie-
l'ieg); Nr. 749, dreiteiliger Ofenschirm, das Gestell
aus Eisen, mit vergoldetem Gitter, 190 Fl. (Hr.Serda);
Nr. 758, eiscrnes Fenstergitter, 45 Fl. (Fürst Fürsten-
^erg); Nr. 759, große altvenetianische Hängelaterne,
sechseckig, in reicher Eisenfiligranarbeit, an fein geglie-
derter, 820 oin langer Eiscnsiligrankette, 270 Fl. (Hr.
Weidmann); Nr. 761, altitalienischer Kaminständer
w Schmiedeeisen, mit Schausel und Zange in Eisen-
stligran, 450 Fl. — Nr. 765, großes türkischcs Räu-
chergcsäß, 500 Fl. (Hr. v. Stummer); Nr. 766, alt-
iapanisches Bronzegefäß, 300 Fl. (Hr. Weidmann);
^r. 769, altchinesisches Räuchergefäß in smail oloi-
sonnv, der Deckel aus gcschnitztem Ebenholz, 106 Fl.
(Bicvmtc de Valmor); Nr. 781, Astrolabium aus
Bronze, 146 Fl.; dkr. 798, japanischer Bronzekande-
lciber, 97 Fl. — Nr. 806, getriebene Kupferschüssel, am
9iand gotische Schrift, 40 Fl.; Nr. 808, großer alt-
deutscher Bronzemörser, mit den Jnitialen ck. 8. in
herzförniiger Umrahmung uud dem Datum 1661. Am
äußeren Rande die Umschrift: „Am . Boten. bin. ich
dick . verschone. meiner. in. der. Mit. . triff. mich.",

80 Fl.; Nr. 810, altitalienischer Mörser, 25 Fl.; Nr.
814, große kupserne Kanne, mit MaScarons verziert,

90 Fl.; Nr. 815 und 816, zwei altvenetianische
Wassereimer, 113Fl.; Nr. 819, altes kupfernes Kohlen-
becken, mit Wappcnschild und durchbrocheneni, verziertem
Dcckcl, 62 Fl.; Nr. 825, kleiner Handwassereimcr, in
Kupfer getrieben, mit der JahreSzahl 1737 und der
Jnschrist: „Waschet. euch. reiniget. cuch. lasset. ab . vom
Bösen . ", 46 Fl.; Nr. 824, 826—830, sechs verschie-
dene Model und Kuchenbecken, in Gestalt von Tieren,
Achtpaßformcn u. a., zusammen 109 Fl.

Achte Abteilung, Nr. 831, großer Ananasdoppel-
becher in vergoldetem Silber, rcich verziert mit Fili-
gran und getriebenem Ornament, 231 Fl.; Nr. 833,

Zwei goldene Armspangen mit durchbrocheneu Ge-
hängcn, welche mit Perlen und Smaragden verziert
sind, 161 Fl.; Nr. 840, zwei orientalische Arm-
spangen aus vergoldetem Silber, 162 Fl.; Nr. 853
schwere Gürtelkette aus Silber, teilweise vergoldet,

daran cine in Silber getriebene Besteckscheide, 150 Fl.:

Nr. 861, antiker Ring aus Goldblech, 37 Fl.;' Nr. 866
großer altitalienischer Rosenkranz, 126 Fl.

Neunte Abtcilung, Nr. 885, Butzenscheibenver-
glasnng aus dcm oberen Fenster von Makarts Speise-
zimmer, aus elf Feldcrn bestehend, in welche sieben
farbige Darstellungen cingcfügt sind; das eine mit der

Jnschrift: „David Studer Burger zu St. Gallen" und
dem Monogramm V R, 315 Fl.; Nr. 220, Butzen-
scheibenverglasung aus dem oberen Raum des großen
Ateliers, niit zwölf altcn Glasgemälden aus dem 16.,
17. und 18. Jahrhundert, zum Teil mit Namensin-
schriften und Jahreszahlen, 220 Fl.; Nr. 888, vene-

tianischer Glaslustre für acht Kerzeu, 105 Fl. _

Nr. 905, persische Kanne aus Thon, Hals und Deckel
aus Bronzc, 41 Fl.; Nr. 916, altjapanische Porzellan-
schüffel, 150 Fl.

Zehnte Abtcilung, Nr. 926, altitalienisches Streich-
instrument, in Elfcnbein eingelegt, 210 Fl.; Nr. 930,
große Laute, 91 Fl.; Nr. 931, Mandoline in Eben-
holz mit Elfenbciiirippen, 72 Fl.; Nr. 922, chinesisches
Gong-Gong, 176 Fl.; Nr. 933, Posauncnförmiges Blas-
instrument, auf der Muschel bezeichnet: „Macht Phi-
lipp Schöller in München", 17. Äahrh., 70 Fl. —
Nr. 938, altitalienische sechseckige Standuhr auf ver-
goldctcn Löwcnfüßen, das Werk von Fridolinus Scalor,

68 Fl. (Hr. Weidmann); Nr. 946, chinesische Dschonkc,
mit sechs Schiebladen, auf vergoldetem Wellenkranz
und reich geschnitztem Sockel, 280 Fl. (Graf Thun);
Nr. 947, venetinnischer Brautfächer, mit Gouachema-
lereien auf Pergament, 140 Fl.; Nr. 962, Spazierstock
aus spanischem Rohr nnt vergoldetem Silberknopf mit
Email, darin Makarts Monogramm und die Jahres-
zahl 1877, 82 Fl.

Die elfte und zwölfte Abteilung umfaßten Ma-
karts Kupserstich- und Photographiensaminlung nebst
einer kleineu Bibliothek, in welcher außcr einigen alteu
Model- und Kostümbüchern sich nichtS besonders Be-
achtenswertes vorfand. Die große Sammlung der
Phvtographien, vornehmlichnach GemäldenalterMeister,
zeugte von neuem sür des Künstlers vielseitiges Jn-
tercsse und Studium in diesen ihm innig vertrauten
Kunstgebieten. — Dcn Beschluß machten — Makarts
Pinsel, welchc in einzelncn „Dragmen" an elf Käufer
zum Preise von 61 Fl. versteigcrt wnrden.

Der Gesamterlös diescr dcnkwürdigcn Anktion,
welche einen Monat hindurch die kunstsinnigen Kreise
Wiens in Spannniig erhielt, bcläuft sich auf die Summe
von rund 157,000 Fl., welche den beiden Kindern des
Verewigten zu gute komnien. Die Schätzung der zu
Auktion gelangten Gegcnstände — vieles blieb nnver-
steigert und ist zum Teil nach der Auktion aus freier
Hand verkauft — hatte sich auf rund 102,000 Fl.
belaufen. Das Ergebnis war somit cin sehr befric-
digendes.

x. — Bcrliiicr Kimstauktio» (R. Lepke). Eine Samm-
lung von Porträts, unter densn namentlich viele dcm preusti-
schen Adel angehörige Personen, Fürsten, Feldherrcn rc. sich
befinden, koinint am 5. Juni unter den Hammer (öll, Nuin-
mern). — Auf der Versteigerung am l. Mai murden n n
bezahltfür zwei Landschaften von H. Eschke L75, bez 435 Mk
 
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