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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0205

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Kunsthistorisches. — Konkurrenze». — Personolnachrichten. — Kunst- und Gewerbevereine.

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mäldegaleric. Beigegebcn für die „Scimmclmaspe
i>t ein Kupferlichtdruck von Diirers „Simson schlägt
dic Philister», nach der Zcichnung im Berliner Kupser-
stichkal'inet, und ein Farbenlichtdruck nach dem Aquarell
desselben Mcisters in der Sammlung Dntck'ell, iic
l-eil. Anna selbdritt darstcllend.

lil. »iiter dem Titel uuvlens mui1re8 st Ieur8
,..ni i'S8 ü ITorsiise, xuiäs aitistiyus xur 6uetau Ostoz-u"

(Korsues 1884.
lnin gearbeitetes

Zwecke,

nüt in drei Abteilungen

lu 8". ?ax. 3üü) ist in Florenz ein sorg-
Buch erschienen, welches jedoch seinem

sülit-- s"i.Führer zu sein, nicht entspricht. Das Werk zer-

_ie erste, welche der Verfasser
petit Vusaii^ nennt, umfaßt etwa sechzig kurze kunst-
h»torische Biographien. ivelche nach dein Tatum ihrer Geburt
geordnet sind und nur die Epoche von 1213 bis 1536 be-
tseffen. Die in Florenz befindlichen Werke der behandelten

.7. L. Zur christlichcii Archäologie. Jn der Sitzung des
^ deutschen archäologischen Jnstituts in Rom, vom 27. Februar
, legte der bekannte christliche Archäolog G. B. de Rossi eine
höchst merkwürdige Gemme aus Bergkriistall vor, welche eine
I Diana darstellt. Eine künstlerische Bedeutung hat diese aus
i nicht guter Zeit — etwa aus dem dritten Jahrhundert —
stammende Arbeit nicht; wertvoll ist sie aber dennoch, weil
l sie in die Kategorie der Grabsiegel gehört, welche die Christen
benützten, um die Ruhestätten ihrer Lieben von einander zu
unterscheiden. Man pflegte diese Gemmen in den frischen
Kalk bei der Schließung der Gruft einzufügen. Die gegen-
wärtige wurde von dem obengenannten Gelehrten eigenhän-
dig aus der Kalkbekleidung eines Loculus in den Katakomben
von Santa Domitilla und von San Callisto losgelöst. — Jn
denselben christlichen Cömeterien entdeckte man verschiedene
Grabinschriften aus dem zweiten und drittcn Jahrhundert,
welche sich auf Seesoldaten beziehen.

,,4er sind darin allerdings sorgsältig aufgezählt, aber die
Auswahl der Meister ist eine willkürliche und durch kem ein-
wltendes Wort erklärt. Die chronologische Anordnung der
'Olographien, welche im Grunde auf eine konsultireiide Be-
wätzung berechnet ist, erscheint in dieser Hinsicht als unpraktijch.
Weshaib sich das Werk mit dem obenangegebenen beichrank-
ten Zeitraume beqnügt, wird cbensowenig kundgeaebcn wie
ösr Grund. der den Verfasser veranlaßte, die Meister aller
l2chulen bunt durcheinander zu werfen. Nicht niinder un-
pkaktisch, schlecht geordnet und unvollftändig erscheinen die
Sweite und dritte Abteilung: II. Iloiiiimeiits. III. Oalenss
et IHUSS88 pudlios. Der letzteren ist noch ein Anhang: (lale-
nss Mrtieulieres hinzugesiigt. In beiden herrscht dieselbe
Manlosigkeit. so daß auch hier die mühsam zusammengesiichten
^/otizen meistens unbrauchbar werden. Von den Privatgalerien
llnd nur wenige behandelt; von anderen hervorragenden im
Privatbesitz befindlichen Kunstwerken ist gar keine Rede. So
wurden z. B. jene, welche sich im „Arcispedale di Santa
'/wtia Nuova" besinden, gar nicht erwähnt. Das Buch
des Herrn Ostona nützt weder dem Laien noch der Kunst-

geschlchte.

Aonkurrenzen.

x.— Konkiirrenz für das Neichsgerichtshaus in Leipzig.
Nach der am I t.März erfolgten Entscheidung des Preisgerichts,
erhielten den ersten Preis in Höhe von 80ÜÜ Mk. der Ent-
wurf von Ludwig Hoffmann in Darmstadt und Peter
Dybwad in Berlin mit dem Motto „Levsrus", je cinen
zweiten Preis in Höhe von 4üü« Mk. die Entwürfe von
H. Lender in Straßburg, ohne Motto, und von Eisenlohr
L Weigle in Stuttgart mit dem Motto ,.Its,tiolli suprswns"
und je einen dritten Preis in Höhe von 2üüü Mk. die Ent-
würfe von E. Giese <L Weidner in Dresden mit dem
Motto „llustiiiian 526" und E. VischerL Fueter in Basel
mit dem Motto „Lasilika".

Aunsthistorisches.

-i' H- Jn Eivita Lavinia,

dem antiken Lanuvium im
etwa 33 kui von Rom, lassen seit einiger
— ein Herr Pullan und, wenn wir nicht
ren, der englische Botschafter Lumley — umfassende Aus-
^Msligen ^ornehmen. Dieselben haben glückliche Nesultate

Zll^^rge,

'rren ^"Ü^nder

' Schon nach zwei Monaten stieß man, eine Viert/l-
b vor der Stadt, auf ein längliches Gebäude mit Bögen
- - .xsel

Im Innern

.UU! ein langiiches Gebaude Mlt Bögen

und Säulen, osfenbar den Junotempel. Derselbe mitzl
Fuß in der Länge und 41 in der Breite. Jm IMieru
und rundumher fand man eine qroße Anzahl von Bildhauer-
arbeiten, untcr denen drei Pferdeköpfe aus parischem Aiar-
wor zn den besten zählen. Tie Ausfindung des Ohres eines
oierten Pferdes soivie einer Radspeiche lassen verniuten, datz
die Pferde zu einer Quadriga gehörten, welche den Giebel
des Tempels geschmückt haben dürfte. Nachträglich iaud
uian andere Pferdesragmente. Von dem übrigen plastüchen
Funde ist noch der Kopf einer Göttin, wahrscheinlich der Juno,

?u nennen. Pullan hält denselben für das Haupt der Wagen-
lenkerin.

, x.— Fj,r dje nicdcrlänrische Kniiskgcschichte sind in
"Ouä Holliillä" zwei wichtige Nachweise angegeben. Der eme
oetrisst den Maler Pister Codde, als dessen Geburtsort
Anisterdam sestgsstellt wird, wo er Ende 1599 oder Ansang
I6üü geboren wurde; der andere bezieht sich auf Adriaen
^>rouwer und giebt der schon lange ausgesprochenen Ver-
uiutung Rückhalt, daß Brouwer in --

lebt und ""

daß Brouwer in Haarlem längere Zeit ge-
----- zu Frans Hals in Beziehung gestanden hat Der
^eweisgegenstand ist eine Widmung, welche der Dichter
^ootmaas einem Trauerspicl am 10. März 1627 '

A.LU ä6I1 '

.. -o-i beigesügt

..... „uu asll oollstriskell Sll U'istdsrosmclsll TollAMUll
Ailriaeu Lrouever Loliiläsr vau Hanrlem.

P-ersonalnachrichten.

6. v. 77. Alfred Darccl, der bisherige Administrator der
Gobelinmanufaktur ist an Stelle Du Sommerards zum Direk-
tor des Muss'e Cluny ernannt worden.

Die königl. Akademie der Künste in Berlin hat durch
die im Januar vollzogenen Wahlen zu ihren ordentlichen
Mitgliedern gewählt: den Maler Fritz Kraus, den Bild-
hauer Ernst Herter', den Architekten F. Schwechten, den
Architekten Paul Wallot, sämtlich in Berlin, den Maler
Prof. Eugen Dücker, den Maler Prof. Peter Janssen,
den Maler Christian Kroener in Düsseldorf und den Äaler
Hubert Herkomer in London. Diese Wahlen haben die
Äestätigung des Kultusministers erhalten.

Aunst- und Gewerbevereine.

— Aus Antwei'pcn schreibt man der „Köln. Zeitung":
Es findet zur Zeit ein lebhafter Briefwechsel zwischen dem
Hauptvorstand der Allqemeineii deutschen Kunstgenossenschaft
hn Äünchen und der Zooists' Ttoz'iile pour 1'slloouiLKSmsllt
cles Lsaux-Arts in Antwerpen statt. Die genannte Looie'ts
besteht in Antwerpen fast hundert Jahre. Es gehören ihr
die ersten Stände der Stadt an, welche ihr in jährlichen
freiwilligen Beiträgen die Mittel liefern, um alle drei Jahre
eine würdige Kunstausstelluiig leisten zu können; ein großer
Teil der Beiträge wird für dsn Ankauf ausgestellter Gemälde
verausgabt. Die königliche Gesellschaft hat für das laufende
Jahr ganz hervorragende Anstrengungen zur Erreichung einer
internationalen Beteiligung gemacht; zahlreichs Anmeldungen
aus allen Ländern haben eine Ausdehnung des anfänglich
geplanten Ausstellungsgebäudes notwendig gemacht. Auf den
Wunsch der Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft hat
der leitende Ausschuß die kostenfreie Hin- und Rückfracht dcr
Gemälde, die Ausstattung der deutschen Abteilung auf seine
Kosten übernommen und die Bildung einer eigenen deutschen
Jury genehmigt. Daß die Kunstausstellung in Antwerpen
in Rllctsicht auf die Weltausstelluug die besuchteste des Jahres
1885 sein wird, steht wohl außer Zweifel. Es wäre deshalb
lebhaft zu bedauern, wenn trotz dsr von der königlichen Ge-
nossenschaft zur Ei'inunterung der schönen Künste gemachten
Zugeständnisse die Beteiligung der deutschen Künstl'er an der
Kuustausstcllung zu Antwerpen eine mittelmäßige bliebe, waS
natürlich ausgeschlossen ist, wenn die deutschen Kunst-
genossenschaften der Frage das Jnteresse eutgegenbringen
 
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