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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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545.

Vermischtc Nachrichte», — Zeitschriften. — Jnserate.

546

b>ne gewaltige Verwirrung. Tieselbe veranschaulicht zwei
-oaucrnknaben, welche sich ain Rande eines Abgrundes einen
erlegten Adler streitig inachen, im gegenseitigen Ringen.
^Mer der Kämpfer liegt mit dem Adler der Länge nach
nuf dem Boden, der zweite Knabe, dessen Stützpunkt man
aus dem Auge verliert, drückt halb liegend die Figur des
oegners und des Adlers gewaltsam nieder. Die ganze
oruppe bekommt dadurch die Gestalt eines unentwirrbaren
^".auels, welche sich für Lie Plastik absolut nicht eignet. Die
oiieder laufen verworren durch einander; gelangt die Gruppe
v°br, wie anzunehmen ist — sie soll lebensgroß ausgeführt
verden, — zur Aufftellung auf ein Postament, so ist dieselbe

das unterlebensgroße Bildnis der Prinzessin Beatrice von
England. Ein Porträt, das, seitdem es begonnen wurde,
auch schon historisch geworden ist, haben wir in dem ge-
zeichneten Brustbilde des jüngst verstorbenen Baron Springer
vor uns. Die Zeichnung ist noch nach dem Leben gefertigt.
Wenige Tage erst sind es, daß aus Angelüs Atelier das
lebensgroße Porträt des deulschen Kronprinzen nach Berlin
abgegangen ist, um dort vom Künstler die letzte Feile zu er-
halten. Das Pendant dieses Porträts, ein Bild, das die
dcutsche Kronprinzessin darstellt, befindet sich einstweilen erst
untermalt noch in Wien.

LI. II. Aus Ttiittgait. Am äil. April feierte die hiesige

tzar nicht mehr zu übersehen. Ter Entwurs 'ist, wenn auch Künstlerschaft das 4Ujährige Aiiitsjubiläuin des königl.Gälerie
deniioch kühn angelegt; vergebens sucht man in ihm ' ^ '

v a ^ große Linie, welche selbst in dem Kampfe stets
vorherrschen muß. — Tas Beste auf der ganzen Ausstellung
NNd entschieden die Porträtmedaillons von Patey, welche
,winsühlige und sichere Hand verraten. Scharf und
»art zugleich in der Auffassung, zeigt sich Patey vor allen
^ingen maßvoll und edel. Der Künstler weiß das Porträt
geistvoll und charnkteristisch zu behandeln. Seine Medaillons
arinen in schöner Einfachheit wirkliches Leben. Man kann
wohl sagen, daß Patey dieses Jahr ganz allein die
- unstehre der französischen Ausstellung in der Villa Medici
gewahrt hat. — Die Archiickicn haben keine selbständigen
^mwurfe, sondern nur Studien nach italienischen Vauten

ausgestellt.

q, , r. Jn St. Pctcrsburg ist soeben zu Gunsten dcs
noren Kreuzes eine Ausstel'lung von Silberarbeiten
Jahrhunderks eröfsnet worden, welche aus den
^chatzen der kaiserlichen Saminluiigen, sowie aus dem Privat-
i)er kaiserlichen Familie und der hohen Aristokralie be-
jfvtckt rst, Der Katalog weist 277 Nummern auf. Wir werden
aussuhrlich über diese Ausstellung berichten.

Oermischte Nachrichten.

E> AuS dcn Wicner Atclicrs. Profeffor H. v. Angeli
yat vor kurzem eine Reihe höchst intereffanterBildniffe voll-
endet, andere sind so weit vorgeschrilten, daß wenige Pinsel-
'."ffye genügen werden. um sie sertig zu stellen. Do z. V.
das lebensgroße Bildnis Sr. Maj. des Kaisers von Österreich,
das für das neue Wiener Rathaus bestimmt ist. Wir sehen
auf dem Gemälde den Monarchen im Toisonornate und in
außerst vornehmer Haltung aufrecht vor uns stehen. Große
Porträtähnlichkeit und elegante Auffassung zeichnen in qlei- I
chem Matze das neue Kaiserbildnis aus. S. k. und k. Hoheit I
°er Kronprinz von Österreich sowie Kronprinzessin Stephanie ^
wurden gleichfalls unlängst von Angeli gemalr. Jhre Por
trüts, Brustbilder in Lebensgröße, sind für dic bevorstehende
Antwerpener Ausstelluiig bestimmt. Jm Atelior des Künst
lers finden wir noch ein weiteres Porlrüt eines Mitqliedes
des österreichischen Kaiserhauses so gut wie vollendet: es ist l
das gelungene Bruslbild des Erzherzogs Otto, der iii östcr-
reichischer Dragoneruniform dargestellt ist. Neben den qe- '
nannten Bildern ist der Künstler noch mit den Porträts der
Altgräfin Salm (Brustbild lebensgroß), der Frau Wicner
v. Welten (Kniestück in Lebensgröße), der Mme de Stuers 1
(Halbfigur, lebensgroß) und der Baronin Maucler (lebens-
großes Brustbild, hochoval) beschaftigt. Untermalt hat Angeli !

von Frankfurt hierher übersiedelte. Der Jubilar hat kurz
zuvor sein 7ö. Lebensjahr zurückgelegt und erfreut sich iinmer
noch einer in diesem Alter sellenen körperlichen Nüstigkeit
und Geistesfrische; auch sein unverivüstlicher Humor ist noch
nicht crlahmt. Die hiesigs Kllnstlerschaft ehrte ihn neuer-
dings durch die Wahl zum Vorstands der Lokalkunstgenossen-
schaft, deren eigentlicher Gründer er ist. Der ebenfalls
neugewählte Ausschuß dieser Gesellschaft, in welcher alle
Kunstzweige vertreten sind, läßt auch oine Verbesserung der
hicsigen Kunstverhältnisse hoffen. Der neuerdings sehr thätige
ztiinstverein hat zahlreiche neue Mitglieder gewonnen und der
Verein zur Förderung der Kunst setzt alle Hebel in Bewegung,
um der Stadt neue Kunstdenkmäler zuzuführen. Ein großes
Bauprojekt, der Neubau des Rathauses, bejchäftigt 'gegcn-
wärtig die Gemllter; zunächst kam die Platzfrage zur Dis-
kussion, die bei den hiesigen Verhältnissen iiiimer eine schwie-
rige ist. Von den vorgeschlagenen Plätzen hat am meisten
der Platz der Legionskaserne für sich, dessen Eigentumsver-
hältniffe aber so verwickelt sind, daß die Lösung dieser Frage
noch geraumeZeit in Anspruch nehinen wird. Der Bau der neuen
Kunstschule wird lebhast betrieben, so daß das Gebäude dem-
nüchst im Nohbau vollendet sein wird. Schlicßlich sei noch
des Kunstgewerbevereins gedacht, dcr vor kurzem, in der Per-
son des Architekten Stier, zugleich Konservators des Kunst-
vereins, eine tüchtige Krast gewonnen hat. Den vo»i Verein
mit vielem Glück arrangirten Separatausstellungen kunst-
gewerblicher Gegenstände wird jetzt eine Gnauth-Ällsstellung
folgen.

Zeitschriften.

Ilia ,V<»i>Ieiiiz. Xr. 679.

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eoluiirs. riio Itroiiql, Stoiie.

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verein. Noilern« Ivniisturbeiten: 't'uk. SL 2«.

8tutli6ii küi' Mloi'.

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lls Daulien, 2Iarinv, üVollcen, I-anllseliak-
tsn mit unll ollne 8tallag-s, Läuins,
VoräsrKrunä in Zlnmeut-^utuallmsn
pro Llatt 511 l't. vsrsenäet

IliütyxkiijiliiKiil'k Kiiiiüt-VbklliLj iilill Üeliek.

»erlin »191 I'i'isäil.-Iistr. 191.

Prospeet Kratis. (>)

Inserate.

LullSt-Luotionen IDic Hcrrc» Kupfcrstcchcr,
N» kWlÜii iMilliWlM

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OewLIä. ril8 ^un2.8annn1. veiinittelL von

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lxunst - Oxpertsn in Zlünoksn.
Lellivantllalerstrasss 17>/2. (17)

Lostö ttoköcvnrvn stöbön ruc Vvckügimg.

welche in der Lage sind, ein Vereinsblatt
für unsere Mitglieder herzustellon und
lns zum Sommer Ibd8 abzuliefern, wol-
len lhre gefalligen Osterten bis zum l Au-
gust o. an uns einroichen. Bedars n' n
3300 Exeniplare. ^

Köln, den 25. April 1885.

Dcr Vorstllitd

dcs Küliiischcit Kuiislvl-rciiick.
 
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