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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Personalnachrichten. — Kunst- und Gewerbevereine. — Sammlungen und Ausstellungen.

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57!4

personalnachrichten.

O In -cn Scnat -er Lcrlincr Kunstaka-cmic sind nach
Ablauf der dreijährigen Amtsperiode wiedergewählt und vom
Kultusininisteriuin bestätigt worden: die Professoren C. Becker,
Encke, Ende. Geselschap, Knille und Raschdorff.

Aunst- und Gewerbevereine.

x. — Tcr Lorsran- -er -eutschcn Kunstgciiosscnschaft hat
dcn Bericht iiber die Vereinsthätigkeit in den Jähren 1882,
1883 und 1884 veröffentlicht. Wir entnehmen deinselben, daß
die Genoffenschaft 2710 Mitglieder zählt, von denen auf
München »81. auf Berlin 3»!I, auf Wien 285, auf Dresden !
?74, aus Düsseldorf 273 entfallen; die übrigen verteilen sich I
u> kleinen Gruppen auf Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurtu. s. w. ^
Besondere Ausinerksamkeit wandte der Dorstand dem Aus- >
stclliingsmcsen zu. Im Iahre 1882 wurde die internationale

Nymphenburg, Paris, Fontainebleau, Venedig ausgestellt,
die von überzeugender Treue und in der flotten Art der
Darstelluiig von höchster Vollendung sind. P. Klinka,
E. Hoffiiiann, W. Grimmer, I. Senft haben sich
hauptsächlich dem Studium der Nenaissancedekoratioiien in
Rom, Florenz, Mailand, Padua und des mittelalterlichen
Pistoja gewidmet. Beklagen muß man, daß alle diese farben-
prächtigen Blütter nach Schluß der Ausstellung wieder in die
Mappen dsr Besitzer zurückwandern werden. da keine Aus-
sicht vorhanden ist, dieselben in würdiger Weise reproduzirt
zu sehen: und gerade hier wäre eine günstige Gelegenheit,
miistergiltige Vorlagen sür DekorationSmalcrei zu schaffen,
an deneii es noch immcr mangelt. Dagegen sind Aufnah-
men der Jnnendekoration des Schlosses zu Würzburg von
Ehemanii, Herwarth und Weidlich zur Publikatiön be-
stimmt. — Den Glanzpunkt der Ausstelliing bilden ohne
Zweifel die Arbeiten von A. Kips. Auch er ist als „Stubcn-
maler" nach Jtalien gezogen — und als sertiger Künstler


pekuniär als auch moralisch unenlbehrlich sei. Tic Münchener

zum erstenmal Ansichten, welche wirklich ge-
eignet sind, cine getreuc Vorstellung der altcn Stadt zu er-

I? ..... >>>- — >^ ' ,„?lken Sjtzer nicht bloß aus diesem Gebiet. wo der moderne

AuSstellung von 1883 gab m lebhaften Auseiiiaiider'etzungen 2>xm.istw„s„,->ler bis in die kleinsten Einzel-

mit der Berliner Lokalqenossenschaft wegen der allzu haustgcn „efolqt ,s, dor Künstler zu Haus: eine große An-

Beranstaltunq iiiternatioiialcr Ausstcllungcn Veran^stung , sa,,dschastlicher Skizzcn in Ol und Aquarell, Aktstudien.
Anläßlich derselbcn bemerkt der Bericht. daß /s stch n a)l » ,^^„,gpfe in Pastell, Kopien alter Gemälde zeuaen fur
enipfehle, die Näume zu gunstcn einzelner Wcrke ,chon von anßcrordentlichc Bcgabung. Mit einem Farbcnsiiin, dcr

vornherein vorzubereiten. Außerdeni wurden noch be'cy verbindet KipS die Fähigkeit, auch dcu uiischein-

die Ausslcllunq dcr qraphischen Künste 111 Ldien (>>83) nno ,-st/Dj„„b„ ,„alerischeii Nciz abzugewinnen; mit

die Londoncr Äussteilung von 1884, welch letztere eine ,eyr „ Pi„'se,strjchen wirft er scine Skizzen auf Papier oder

Zahlreiche Beteiliquuq sand. Tagegen wurde von ver ^e- sj„dot s^ d^n richtigen Moment, die Hand

schickung der Ausstellungeii in Boston (1883) und Nizza 0 884- - „ ^aiel zu iiehmen. Mit Recht erregen die Arbeiten

abgesehen. — Tie Bcmilhungen dcs Vor,randes um Herao- j„„ach, KünstlerS allgemeineS Llufsehen und Ab-

setzung, bez. Beseitiaung des amerikanischen KunstzoUej-, oc-i c-„, Anschlnß an diese Neisestudien früherer Schuler

amerikanische Künstler selbst für eine Schande lur ihr -»aiei- .. . .

sand erklärten, waren leider erfolglos; das auswartige-l
>» Berlin lehnte cine diplomatische Cinmischung in der H 1 g
»b. - Der am 5.. ». und 7.Juni 1884 nach Duyeldor be-
rufene Delegirtentag befaßte sich hauptsächlich mit dem Ku st^

»ereinsivesen und viele Beschwerden gegen einzelne Vorstanoe
»on Kunstvereinen wegen Mangel an Rückstchttiahine > I

die künstlerischen Jnteressen wurden dabei laut. Enviia- I ^

noch die Petition zu erwähnen, welche der Vorstand an ^ .. A„,sbstjo„ „oii Uhren, zahlreiche keramische Gegenstände,

Fürsten Reichskanzler zu richten beschloß, dahingeyenv, 0 v stW j„stx^ff„„st Möbel und eine Reihe hervorragender, farbiger
der deutschen Kunstgenoffenschaft zu den Kosten, >"ria)e - Stiche erhalten — das letztere eine vortreffliche Sammlung
aus der Beteiligung DeutschlandS an 'nkernattonalen Kmist- . „5^^ Möbel aus dem 16. und 17. Jahrhundert, eine sehr
ausstellungen im Auslande erwachsen, ein ,ahrlicher BU,a)i v ^ „„g Jahrhundert und em ganz

von 20UU0 Mark bewilligt werde. Die Petition, z» veren , > 4 oriqinelles und seltenes Stück, eine aus Neapel
Unterzeichnung sämtliche Lokalvereme, mit Ausnahme ver „,„stjsche Darstellung der Anbetung der heiligen

außerhalb deS Reiches stehcnden Wiener Kunstgenostenschast, ° s„lche „„, die Weihnachtszeit

sind vom Museum cine Anzahl Originalaufnahmen kunst-
gewerblicher Gegenstände aus fremden Sammlungen, Kir-
chen rc. ausgestellt, meist im Auftrage des Museums von
A. Weiß, I. Mcrz u a. angefertigt.

r. Bcrniächtnis cincs Pariscr Kunstsainmlcrs. Die
wertvollen Sammlungen eines kürzlich verstorbenen Pariser
Bankiers sind dem Museum der dekorativen Künste und
dem Cluny-Miiseum zugefallen. Das ersters hat eine

ausgefördert wurden/konnte erft am 28. Februar d. I. über
reicht werden. _

Sammlungen und Ausstellungen.

?. - Dic 13. Son-craussrclluiig ini königl. . »U'nÜ"
gcwcibcinusciim zu Lcrlin, welche am 13. d. Ni. .^»1' . !

umfaßt Rsiseskizzen früherer Schüler der Unterrichtsa , »

sie ist veranstallet mit Rücksicht auf die gleichzeitige 1
lingsausstellung, über welche kürzlich berichtet ist, und > ll
Leistungen srüherer Schüler zur Anschauung brmgen- st>
wesentlichen handelt es sich dabei um Austiahmen von vero-
rativen Malereicn, Jnterieurs rc. aus >tal>euttchen Klra,cn
und Palästen, serner um Studien, die auf lßeiien m -- -

land und Frankreich gemacht sind; dazu treten N»tur-
Landschaftsstudien, Llkte rc. Die Künstler. von Ha»S a»o

Dekorationsmaler, sind mit meist kleinen sttipendieii ) . - . ^

Süden gezogen und hier hat sich denn »>a»chrü st-aleiit g -jnziqe brauchbare Jdee zu gewinnen, hat au, Veranlassting
wundcrbar entwickelt. Max K och, jetzt bereits Nackstolger »^„jst^ Michael Antakolsky neuerdings ein Pro,ekt aus-
seines Lehrers Meurcr an dcr Unterrichtsanstalt des Mrsteums, ^ D„sst,he war vor wenigen Wochen rn Moskau

ist durch scine Arbeitcn schon weit bekannt geworden: hier „l „,„ Komitee beurteilt zu werden. Jn Form

hat er eine Anzahl farbiger Aufnahnien aus Wurzburg, > »»->»>-,,

! zur Herstellung von Krippen oder Nuheplätzen üblich waren.
Diese Darstellungen bestehen aus farbigen, goldverzierten
und malerisch in Nelieflandschaften gruppirten Wachsfiguren.
Diejenigen davou, welche Orientalen darstellen, wurden mit
ganz aiisnehmend reichen Kostümen bekleidet, die Hirten und
Bauern gcnau in der landesüblichen Weise, und es waren
zum Teil Künstler von bedeutendem Nuf, welche diese Grup-
pen von Menschen und Tieren niodellirt haben. Bei der
ebenso großen Zerbrechlichkeit ihres Materials wie der
Schwierigkeit ihres Transports sind diese Reliefs überaus
selten. Das an das Cluny-Museum gelangte ist zwei Meter
hoch und enthält etwa fünfzig Fiauren.

24. 44. Moskau. Dcnkiiial sür Kaiscr Alcxa»-cr 41.
Nachdem der Versuch, durch cine Konkurrenz ein Modell für
ein in Moskau auf dem Kreml zu errichtendes Monument
siir Kaiser Alexander 44. zu erlangen, den Erfolg gehabt hat
daß ilian einige Preise vcrteilen konnte, ohne auch nur einc
 
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