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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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589

Kunsthan-el. — Nekrologe. — Kunsthistorisches. — Preisverteilungen.

590

hat ober auch die vorliegende Akamy'sche Publikation
ihren Wert. Tieselbe faßt daS biöber über den Gcgen-
stand Beröffentlichte zu einer systematischen Darstellung
geschickt zusammen und fügt neue Momente der Be-
kehrung hinzu, indem sie die Ergebniffe der im vori-
gen Jahre durch den historischcn Vereiu sür das Groß-
herzogtum Heffen unternommenen, von ihrem Versaffer
geleiteten Ausgrabungcn im Westcn der Basilika, wobei
bie Substruktionen cincs Atriums zu Tage traten, zum
erstcnmal als Ganzcs in die Lffentlichkeit bringt.

Die Publikation ist eine Festschrist zur Jubelfeicr des
genannten Vereines und dementsprcchend mit großer ^

Dpulenz ausgeslattet, in welcher Hinsicht die aus der!
cheiuisch-artistischcn Anstalt von Clemens Kiffel i"

Mainz hcrvorgegangenen Ziukhochätzuugcn Erwähnung
derdicncn. Materiell wie sormell ist die hiermit an-
gezeigtc Monographic alö ein crsreulichcr Zuwachs dcr ^

^itteratur über die Eiuhard-Basilika im Odenwald zu
betrachteu und bildet jedensalls cine willkommcne Gabe
sür die Freundc karolingisckcn Kuiistaltertums.

Uunsthandel.

s', L ^ 'Niüii-tikii Das neue Porträt des Kaisers eiwu» >»>->» >»»>>»»>>»>1

Willi c i», deücii tzerau-qabe von Franz Hans- c->olzschnittes knieen. Was über den im Baycrilchen Nntional-

,'ichkeit der qleichen.Hand bei beiden Schöpfum,cn ivird noch
»ermehrt durch die Angabc dcr Heunat von Loiien Hermg:
Eichstütt Die daraus zu ziehendcn Schlusse ergebcn sich von
^e bst Es ist di-Aufgabe der heutigen Z-it, nicht mehr die
k itt twerke i„i einzelnen rcgislriren zu ivollen sondern den
«iiiiistcharakter der bedeutendercn Meister nach ihren gesamten
Kuiyicharall ,»rncn Die wirklich quten Bildhauer

° V r A,chi.-I....»««

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und Landlebens mit leisem Humor geschildert. Der land-
schaftlichen Natur erlauschte er mit Vorliebe intime Reize und
formte das künstlerisch Geschäute in Öl und Aquarell mit
leichter, virtuoser Hand. Nicht minder wertvoll sind ssine zahl-
reichen Handzeichnungen, deren das Städelsche Jnstitut eine
FLlle besitzt. Wie verlautet, soll eine Ausstellung von Werken
des Künstlers in Bälde veranstaltet werden, bei welcher Ge-
legenheit wir diese Notiz zu erweitern gedenken.

Auiisthistorisches.

- i'iii dcutscher Mcister der Frührenaissaiicc. Jn dem
Bericht über neue Erwerbungen des Bayerischcn National-
inuseums in der Kunstchronik von H. G. ist Sp. 4S9 eines
trefflichen Werkes der deutschen Frührenaissance Erwähnung
gethan. Es ist dies der von dem Eichstätter Bischos Moriz
von Hutten gestiftete und l 548 geweihte Altar der St. Moriz-
kapelle zu Morizbrunn bei Eichstätt von unbekannter Hand,
welcher im Mittelfeld seiner drei Abteilungen dis freie Relief-
nachbildung des Dllrerschen Holzschnittes der Trinität zeigt,
während in der Lünette darllber dcr heil. Moriz, in dcu
Seitenfeldern die heil. Maria und Johannes dargestellt sind.
Jch glaube den Meister dieses Altares zu koiinen. Bci
nieinen Untersuchungen rheinischer Kunstdenkmäler sah ich
vor einigen Jahrcn in der Karmeliterkirche zu Boppard das
nieisterlich gearbeitete Marmordenkmal der Margareta von
Eltz, welches von Stramberg in dessen Rheinischem Antiquar
2, V, 534 beschricben, daiin öfter, am besten von ausm Weerth
in den den Rheinischen Jahrbüchern, Hcft 57, 149 mit Wieder-
qabe der Jnschriften veröffentlicht und durch Lübke's Ge-
schichte der Plastik allgemeiner bekannt geworden ist. Auf
diesem lSIS versertigten Denkmal ist dasselbe Motiv gewählt,
indem die Verstorbene und deren Sohn vor der Dreifaltig-
keit in etwas sreier reicherer Umbildung des Dürerscheu

kstz zuwendend, in Uniforni und in der herabgesunkenen
i-Onken den Helm haltend. Gleichwie die Auinahme von
feinem künstlerischen Gefühle, so zeugt die in den verschieden-
Iten Größenverhältnissen erfolgende Vervielfältigung von dem
uugewöhnlich hohen Grade technischer Vollendung, zu welcher
die Photographie im Atelier Hanfstängls gediehen ist.

Nekrologe.

Kathedrale zu Limoges sind sein Werk. Auch der ..... »n» ü» ^ianren ->w>

zu den neuen Bronzepforten des Straßburaer Münsters ruhit ^ BildhauerS wurde.
von ihm her, er hatte damit bei der WeltauSstellung dcs I des,etben Bitdhauern

Jahres 1878 das Ehrendiplom errungen.

L. k. Z. F. Dielniann f. Am 30. Mai starb m einem
Alter von 70 Jahren Jacob Friedrich Dielmann, der
Nestor der Kronberger Malerkolonie. Jm Jahre 1800 in
Sachsenhausen geborcn, erhielt Tielmann die er>te Unter-
weisung in der Kunst am Frankfurter Städelschen ^wstttut
»nd zog in den 30er Jahren mit Jacob Becker uach Duffct-
dorf, wo er 8 Jahre blieb, um sich dann wieder nach Frant-
furt zu begeben Von hier aus unternahm er niehrmallge
Studienreisen, bis er endgiltig sein Atelier im uahen Kron-
berg im Taunus aufschlug und eine Gruppe Kllnsiler um stcy

r'aiinies von 29 Jahren zweimal das Vorbild fttr Neliefs

Paul Lehfcldt.

jDreisverteilungen.

. Dic Ehrcnincdaille dcs Pariscr Salons ist für die
"lbteilunq der Malcrei W. A. Bouguereau zucrkanntwor-
den Für die Abteilung der Skulptur gelangte dis Medaille
„icht zur Nusgabe, weil keiner der Kandidaten die erforder-
liche Anzahl von Stimmen erhielt. Jn der Abteilung der
Architektur empsing sie Frederic Laloux für die Nestauration
der Altis zu Olympia. Auch in der Abteilung der graphischen

. Siinste würde keine Ehrenmedaille verteilt. Von deütschen
 
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