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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Die deutsche Kunst auf der Weltausstellung zu Antwerpen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0377

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20. Iahrgang.

!(o. ^>5.

Aunstchronik

188W5. ' ^ 8. Gktober.

Mochenschrift für Aunst und Aunstgewerbe.

Anküiidigungsblatt des verbandes der deutschen Runstgewerbevereine

Herausgeber:

Larl v. tützow und Tlrthur j)abst

wien Berlin, VV.

Lxpedition:

Leipzig: L. A. Seemann, Gartenstr. zs. Berlin: W. ks. Aühl, Iägerstr. 73.

Die 2(unstchronik erscheint von Mktober bis Lnde guni wöchentlich, im )uli, August und ^eptember nur alle Tage und kostet in verbindung
mit dem Kunstgewerbeblatt halbjährlich 6 Mark. — Inserate, L 3V ssf. für die dreispaltige j)etitzeile, nehmen außer der verlagshandlung

gnhalt: Die deutsche Kunst auf der Meltausstellung zu Antwerpen. (Lortsctzung.) — k»offmeisters, Gesammelte Nachrichten über Aürrstler und
Runfthandwerker in ^essen; ^eidel und Mayerhofer, Lustschloß ^chleißheim : Nurckhardts Aultur der Renaissance in gtalien;
Schuinann, Barock und Rococo; tachner, Der norddeutsche ,5achwerksbau. — A. Lefeubure -f; L. v. Riedel f; g. ). A. worsaae s;
g. G. Th. Grässe f; A. R. widmann s; A. ^pitzweg f. — Funde in der Nekropole von Tanagra; Schmuckfunde in Aiew; Alte Fresken
in Bozen; Relieffund in venedig; Römischer Ursprung der ^t. Gereonskirche zu Aöln; venedig: Ausgrabungen; Rom: Gräberfunde. —
Breisacher Bauhütte; gnternationale chalkographische Gesellschaft. — k>ugo vogel. — j?aris: Tluny^Museum; Aus wien; Archäologische
Gesellschaft in Berlin; Indisches Dorf in London; Neuer ^-chmuck des wiener j?arlamentsgebäudes; Achenbachfeier in Düsseldorf; Theod.
L)of. — Auktion Lepke in Berlin. — Zeitschriften. — Inserate.

die ^efer.

Mit dieser dkumnier der Kunstchronik schließt der zwanzigste Jahrgang der Zeitschrist für bildcnde
Kunst und der erste des Kunstgewerbeblattes. Die Leser werden gebeten, das Abonnement sür dcn kommenden
Jahrgang sogleich zu erucuern, damit das erste Heft des neuen Jahrgangs rechtzeitig in ihre Hände konimen
kann. Aus dem Jnhalt der nächsten Hefte der Zeitschrift erwähnen wir einen biographischen Aufsatz über
Ludwig Burger (Ad. Rosenberg), einen Bericht über die Goethesammlungen, eine Besprechung des
Wachskopses in Lille mit Farbenlichtdruck (H. Heydemann) u. s. w. Das erste Heft des Kunstgewerbeblattes
wird u. a. enthalten: ItalienischeRahmen (Jul. Lessing), Kunstgewerbliches aus München (H.v. Bcrlepsch).

Leipzig, Oktober 1885. Pie Werkagshandrung.

Die deutsche Aunst auf der IVeltausstellung ;u
Antwerpen.

(Fortsetzung.)

Die übrigen Genrebilder der dcutscheu Abteilung,
in denen Menschen der Gegenwart auftreten, verlegen
ihren Jnhalt in die ländlicheu und klcinbürgerlichen
Berufskreise, dercn Erschcinung nun einmal bci uns als
die vorwiegend malcrische gilt. Das Vorbild der
älteren Düsseldorfer Schule ist dabei stets maßgebcnd
gebliebcn. Jn der großcn Massenproduktiou dieser
Arbeiten ist indeffcn Düffcldorf schon seit mchreren
Jahren von der Münchencr Schule abgelöst wordeu.
Auch hier in Antwerpen slehen ctwa acht tüchtigercn
Düsseldorser Bertretern dicses Faches mehr als die
dvppette'.Anzahl Münchener Maler gegenübcr. Unser
bedeutendster Meister dieses Faches in München,
Franz von Defregger, von dem auch die öster-
reichische Abteiluug aus ^lrund dcs Tiroler Geburts-

ortes des Künstlers zwei ältere Gemälde gebracht hat,
stellt in der deutschen Abteilung von seinen Genre-
bildern nur das schon in dem Bericht über die vor-
jährige Berliner Kunstausstellung besprochcne Bild
„Jagdgescknchten" aus. Matthias Schmid bringt
seine prächtige Schöpsung „Der eingeseifteHerrPfarrer".
Der Geistlicke sleht, durch nichts an die Würde seincs
Standes erinnerud, iu Hemdärmeln und mit dem dicken
Seisenschaum auf den runden vollen Backen beim
Rasiren vor dem Spiegel und wendet den Kopf nach
zwei Geschenke bringenden hübschen Mägden zurück,
die über die possirliche Erscheinung ihres Beichtvatcrs
nur schwer das Lachen verhalten können. Schmids
zweites Bild „Vvr der Sitzung" zeigt den behäbigen
WUrdenträger einer kleinen Stadt, der zur Natöver-
sammlung im wohlgcfälligen Bewußtsein seiner Be-
deutung sorgfältig Toilette macht. Neben ihm kniet
die Magd auf dem Boden, um ihni die Gamaschen
llbcr den drallcn, durchausrepräseiitationsfähigen Waden
 
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