Forfchungen — Archäologifches
171
ift Nr, 3540 in Lichtdruck, in ganz gleichen
Maßen, ferner die Photographie einer Hand-
Zeichnung nach Nr, 483, 123 : 83 mm
(rechts unten »L. R. 1869«), mit einem
Stempel von Gebr. Ochs in Magdeburg,
Letztere und Nr. 3547 find zweifellos aus-
gefchiedene Probeitücke für das Album
3516 ff.
Seite 403; Ich befitze zwei Dutzend fehr
fchöne farbige Laterna magica» Glasbilder
aus den 80 er Jahren, auf denen Richter»
fche Figurengruppen mit landfchaftlichem
Hintergrund aneinandergereiht find.
Es ifi fehr zu \Vünfchen, daß auch weiter»
hin alle Beobachtungen gefammelt werden,
weil wir nach den beifpiellos forgfältigen
Arbeiten von Hoff und Budde wohl über
keines Künftlers Werk fo genau unter»
richtet find, wie über das unferes Meilters
Richter, Eine Arbeit bleibt noch zu tun;
ein Verzeichnis feiner Ölgemälde und
Handzeichnungen. Denn der fchöne Dresd»
ner Ausftellungskatalog von 1903 bietet
nur eine Auswahl, Waftfer Hoffmann
ARCHÄOLOGISCHES
In den Notizie degli Scavi für 1921,
Heft 10-12 (Rom 1922) S. 385-410,
laf, III —VI bringt foeben Lugli die mit
Spannung erwartete Erftveröffentlichung
der Göttin von Ariccia: Die Statue,
mit 3,15 m Höhe weit über lebensgroß,
wurde im März 1919 in einer römifchen
Villa bei Ariccia, am Rande der Albaner»
berge, gefunden und bald darauf unter
.großen Schwierigkeiten ins Nationalmu»
leum zu Rom überführt. Eine Nachgrabung
an der Fundftelle ergab, daß fie einft in
der halbkreisförmigen Exedra eines großen
Saales auf einer hohen rechteckigen Bafis
geftanden hatte. Der Körper beffeht aus
unbeftimmbarem griechifdhen Marmor, aus
parifdhem dagegen Kopf, rechter Oberarm
und linker Fuß (welch letzterer der Statue
erft nach Herftellung der hier wiederge»
gebenen Photographie von Moscioni an»
gefügt werden konnte).
Eine kleine fchlechte Wiederholung des
Körpers im Palazzo Altemps war bereits
bekannt, war aber unbeachtet geblieben.
Vom Kopf liegen drei weitere Kopien
vor, deren eine, und darauf gründet fich
Die Göttin von Ariccia
das hohe InterelTe der Kunftforfchung an
diefem neuen Funde, die berühmte Hera
Farnefe in Neapel ift. Die Kopie aus
Ariccia, die aus flavifcher oder trajanifcher
Zeit ftammt, läßt ein Bronzeoriginal ver»
muten. Anordnung und Stil des Gewandes
fcheinen attifdh und erinnern an die Athena
Parthenos, jedoch ift diefe entwickelter,
fo daß vielleicht ein Frühwerk des Pheidias
aus der Zeit von 465 —455 v. Chr. vor»
liegt. Die Haartracht, die fich an den Mäd»
chen des Parthenonfrieses und des Erech»
theions, auch an der Artemis Colonna
wiederfindet, läßt an eine jungfräuliche
171
ift Nr, 3540 in Lichtdruck, in ganz gleichen
Maßen, ferner die Photographie einer Hand-
Zeichnung nach Nr, 483, 123 : 83 mm
(rechts unten »L. R. 1869«), mit einem
Stempel von Gebr. Ochs in Magdeburg,
Letztere und Nr. 3547 find zweifellos aus-
gefchiedene Probeitücke für das Album
3516 ff.
Seite 403; Ich befitze zwei Dutzend fehr
fchöne farbige Laterna magica» Glasbilder
aus den 80 er Jahren, auf denen Richter»
fche Figurengruppen mit landfchaftlichem
Hintergrund aneinandergereiht find.
Es ifi fehr zu \Vünfchen, daß auch weiter»
hin alle Beobachtungen gefammelt werden,
weil wir nach den beifpiellos forgfältigen
Arbeiten von Hoff und Budde wohl über
keines Künftlers Werk fo genau unter»
richtet find, wie über das unferes Meilters
Richter, Eine Arbeit bleibt noch zu tun;
ein Verzeichnis feiner Ölgemälde und
Handzeichnungen. Denn der fchöne Dresd»
ner Ausftellungskatalog von 1903 bietet
nur eine Auswahl, Waftfer Hoffmann
ARCHÄOLOGISCHES
In den Notizie degli Scavi für 1921,
Heft 10-12 (Rom 1922) S. 385-410,
laf, III —VI bringt foeben Lugli die mit
Spannung erwartete Erftveröffentlichung
der Göttin von Ariccia: Die Statue,
mit 3,15 m Höhe weit über lebensgroß,
wurde im März 1919 in einer römifchen
Villa bei Ariccia, am Rande der Albaner»
berge, gefunden und bald darauf unter
.großen Schwierigkeiten ins Nationalmu»
leum zu Rom überführt. Eine Nachgrabung
an der Fundftelle ergab, daß fie einft in
der halbkreisförmigen Exedra eines großen
Saales auf einer hohen rechteckigen Bafis
geftanden hatte. Der Körper beffeht aus
unbeftimmbarem griechifdhen Marmor, aus
parifdhem dagegen Kopf, rechter Oberarm
und linker Fuß (welch letzterer der Statue
erft nach Herftellung der hier wiederge»
gebenen Photographie von Moscioni an»
gefügt werden konnte).
Eine kleine fchlechte Wiederholung des
Körpers im Palazzo Altemps war bereits
bekannt, war aber unbeachtet geblieben.
Vom Kopf liegen drei weitere Kopien
vor, deren eine, und darauf gründet fich
Die Göttin von Ariccia
das hohe InterelTe der Kunftforfchung an
diefem neuen Funde, die berühmte Hera
Farnefe in Neapel ift. Die Kopie aus
Ariccia, die aus flavifcher oder trajanifcher
Zeit ftammt, läßt ein Bronzeoriginal ver»
muten. Anordnung und Stil des Gewandes
fcheinen attifdh und erinnern an die Athena
Parthenos, jedoch ift diefe entwickelter,
fo daß vielleicht ein Frühwerk des Pheidias
aus der Zeit von 465 —455 v. Chr. vor»
liegt. Die Haartracht, die fich an den Mäd»
chen des Parthenonfrieses und des Erech»
theions, auch an der Artemis Colonna
wiederfindet, läßt an eine jungfräuliche