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Menzeliana — Literatur
Audi der Beitrag zur Katalogifierung der Holzfdinitte zu Kuglers Friedrich
bereichert unfere Kenntnis feit Dorgerloh um zwanzig teils unbefchriebene
Blätter, teils andere Fällungen. Befonders mühfam war die Auffindung der
Zuftände in den Holzldinitten zu den Werken Friedrichs, die Menzel auf
den einzelnen Etatsdrudcen mit verfchiedenen Form- und Wortkorrekturen
begleitet hat; während das Kugler-Werk weniger Zultände aufzuweifen hat.
Jeder Millimeter ift hier durchgearbeitet worden. Auch bei den Radierungen
fallen die Bereicherungen und die fchärfer beftimmten Unterfchiede der Zu-
ftände gegenüber Dorgerloh auf. Eins der letzten Kapitel klärt über ver-
fchiedene andere Verfahren auf und verweilt das Blatt des bartlofen Mannes
<Bock 1159> aus dem Furch au-Verfahren <elaftifche Platten an Stelle der Kupfer-
platten), in dem der große Totenkopfhufar gehalten ilt, in die Radierung zurück:.
Ein vorletztes, fünftes Kapitel als Anhang bringt die graphifchen Arbeiten
nach Menzels Vorlagen und ein letztes Kapitel führt die Menzel irrtümlich
zugefchriebenen Arbeiten auf.
Der Verlag hat dem Werk eine Ausftattung gegeben, die einem fo
ftreng wiflenfchaftlichen Werke in diefer Zeit der »bevorworteten Illultrations-
bücher« feiten ilt. 437 Abbildungen mit vielen Etats, befonders im Armee-
werk, wo auch noch im Text einzelne Formmerkmale der Etats klifchiert
find, bereichern den Text. Ein trefflicher farbiger Holzfchnitt nach dem Jugend-
bildnis Menzels von Krüger von Oscar Bangemann, der Menzelfche Disziplin
zeigt, fleht dem Titel voran.
Es ift ein feftgefchmiedetes Werk, ficher oft in der Arbeitsftimmung ge-
glückt, die Bode in der gehaltvollen Einleitung als heroifche Pflichterfüllung
an Menzel charakterifiert und die mit zufammengebiffenen Zähnen zu arbeiten
gewohnt war.
Doch hoffen wir, daß das Ende feiner Arbeit der Autor mit den Worten
begrüßt hat, mit denen Menzel den Abfchluß der Kugler-Illuftrationen be-
gleitete: »Ich habe Victoria gefchrien, und wie!« —
LITERATUR
Ludwig Bachhofer, Chinefifdie Kunfi.
60 Seiten, 20 Tafeln. Breslau, Ferd.
Hirt, 1923.
Mode, die ältefie und furchtbarfie der
Harpyien, fchwebt heute gefchwollen und
drohend über der ofiafiatifchen Kunfi. Noch
hat ihr Kotgefchoß nicht wirklich getroffen,
aber dem einigermaßen Feinfühligen beginnt
um das fchöne Opfer ernftlich bange zu
werden.
Die berufsmäßigen Grabwächter der
Kunfi haben freilich jenfeits des Kauka-
fus noch nicht viel mehr entdeckt, als
einige zerfallene Hütten, in denen einfi
Graeci oder Graeculi gehäuft haben fol-
len, — und wir wollen ihnen dankbar
dafür fein. Aber fonfi liefert heute jeder
junge Mann, der die Feder halten kann
und einmal chinefifchen Tee getrunken oder
ein Stück Japanpapier in die Hand ge-
nommen hat, fo automatifch fein Sprüche
fein zur ofiafiatifchen Kunfi in die Rota=
Menzeliana — Literatur
Audi der Beitrag zur Katalogifierung der Holzfdinitte zu Kuglers Friedrich
bereichert unfere Kenntnis feit Dorgerloh um zwanzig teils unbefchriebene
Blätter, teils andere Fällungen. Befonders mühfam war die Auffindung der
Zuftände in den Holzldinitten zu den Werken Friedrichs, die Menzel auf
den einzelnen Etatsdrudcen mit verfchiedenen Form- und Wortkorrekturen
begleitet hat; während das Kugler-Werk weniger Zultände aufzuweifen hat.
Jeder Millimeter ift hier durchgearbeitet worden. Auch bei den Radierungen
fallen die Bereicherungen und die fchärfer beftimmten Unterfchiede der Zu-
ftände gegenüber Dorgerloh auf. Eins der letzten Kapitel klärt über ver-
fchiedene andere Verfahren auf und verweilt das Blatt des bartlofen Mannes
<Bock 1159> aus dem Furch au-Verfahren <elaftifche Platten an Stelle der Kupfer-
platten), in dem der große Totenkopfhufar gehalten ilt, in die Radierung zurück:.
Ein vorletztes, fünftes Kapitel als Anhang bringt die graphifchen Arbeiten
nach Menzels Vorlagen und ein letztes Kapitel führt die Menzel irrtümlich
zugefchriebenen Arbeiten auf.
Der Verlag hat dem Werk eine Ausftattung gegeben, die einem fo
ftreng wiflenfchaftlichen Werke in diefer Zeit der »bevorworteten Illultrations-
bücher« feiten ilt. 437 Abbildungen mit vielen Etats, befonders im Armee-
werk, wo auch noch im Text einzelne Formmerkmale der Etats klifchiert
find, bereichern den Text. Ein trefflicher farbiger Holzfchnitt nach dem Jugend-
bildnis Menzels von Krüger von Oscar Bangemann, der Menzelfche Disziplin
zeigt, fleht dem Titel voran.
Es ift ein feftgefchmiedetes Werk, ficher oft in der Arbeitsftimmung ge-
glückt, die Bode in der gehaltvollen Einleitung als heroifche Pflichterfüllung
an Menzel charakterifiert und die mit zufammengebiffenen Zähnen zu arbeiten
gewohnt war.
Doch hoffen wir, daß das Ende feiner Arbeit der Autor mit den Worten
begrüßt hat, mit denen Menzel den Abfchluß der Kugler-Illuftrationen be-
gleitete: »Ich habe Victoria gefchrien, und wie!« —
LITERATUR
Ludwig Bachhofer, Chinefifdie Kunfi.
60 Seiten, 20 Tafeln. Breslau, Ferd.
Hirt, 1923.
Mode, die ältefie und furchtbarfie der
Harpyien, fchwebt heute gefchwollen und
drohend über der ofiafiatifchen Kunfi. Noch
hat ihr Kotgefchoß nicht wirklich getroffen,
aber dem einigermaßen Feinfühligen beginnt
um das fchöne Opfer ernftlich bange zu
werden.
Die berufsmäßigen Grabwächter der
Kunfi haben freilich jenfeits des Kauka-
fus noch nicht viel mehr entdeckt, als
einige zerfallene Hütten, in denen einfi
Graeci oder Graeculi gehäuft haben fol-
len, — und wir wollen ihnen dankbar
dafür fein. Aber fonfi liefert heute jeder
junge Mann, der die Feder halten kann
und einmal chinefifchen Tee getrunken oder
ein Stück Japanpapier in die Hand ge-
nommen hat, fo automatifch fein Sprüche
fein zur ofiafiatifchen Kunfi in die Rota=