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Vereine — Kunftmarkt
Kontrolle etwa 25 große Szenenbilder zu
erhaltenen Dramen, z. T. mit dem Ge»
famtraum von Sitzhaus und Orcheftra, ent»
worfen hat. Wie dies nur auf Grund
erhaltener Kunftwerke gefchehen konnte, fo
fällt umgekehrt von der wiedererfchloffenen
lebendigen Plaftik des Theaters ein Licht
auf die fteinerne. Genau wie z. B. Helios
und fein Gefpann im Oftgiebel des Parthe»
non zuerft mit den Köpfen emportauchen,
fo auch Medea mit ihrem Drachenwagen,
wenn fie im Giebel des Theologeions von
der Ecke her auf einer im Inneren liegen»
den fchrägen Rampe emporgefeilt wird.
Nach Lage der Dinge können folche Her»
ftellungsverfuche natürlich nur Näherungs»
werte fein. Aber es find wiffenfchaftlich
glaubhafte Möglichkeiten, die aus der An»
fchauung der antiken Kunft als einer großen
Einheit hervorwachfen und die jedenfalls
dem Begriff des antiken Dramas ein neues
Leben hinzuzufügen verfuchen: zu der
Dichtung eine Ahnung von dem groß»
artigen Schaubild, das kaum minder be»
deutfam war als jene. Nur das dritte
Element des antiken Dramas, die Mufik,
wird wohl für immer verklungen bleiben.
Vor dem endgültigen Abfchluß müßen diefe
Unterfuchungen, wie der Vortragende mit»
teilte, noch durch erneute Erforfchung der
ältereren erhaltenenTheaterbauten Griechen-
lands und Siziliens erprobt werden, wozu
er bei der künfilerifchen Bedeutfamkeit der
antiken Bühnenprobleme, trotz der Ungunft
der Zeit, die Mittel zufammenzubringen
nicht ohne Hoffnung ift.
ArbeitsgemeinfchaftderfreienBe-
rufe. Vertreter der Verbände der An»
wälte und Ärzte, des Schutzverbandes
deutfcher Schriftfteller, des Verbandes deut-
fcher Erzähler, des Vereins beratender In»
genieure und des Bundes deutfcher Archi»
tekten haben unter dem Vorfitz des Archi»
tekten B. D. A. Siedler in Berlin getagt,
um die Frage einer Notgemeinfchaft der
freien geifiigen Berufe zu erörtern. Das
Programm der Arbeitsgemeinfchaft foll die
Bedeutung der freien Berufe für unfer
Kultur- und Wirtfchaffsleben unterfireichen
und gleichzeitig die Notlage hervorheben,
in der fich die Angehörigen diefer Berufe
jetzt befinden. Durch Zufammenfchluß aller
im Berufsleben flehenden geifiigen Kräfte
hofft man eine Waffe zu gewinnen, um
der immer bedrohlicheren Proletarifierung
der geifiigen Arbeiter entgegentreten zu
können. — Es wäre fehr zu wünlchen, daß
auch die Kunfihifioriker fich auf fich felbft
befännen und fich endlich auch in einem
Verband zufammenfchlöffen,- — ein Anfatz
ift im Mufeumsbund ja vorhanden. In der
obengenannten Notgemeinfchaft dürften fie
keinesfalls fehlen.
STIFTUNGEN
Der Reichspräfident hat aus einer
von der New Yorker Staatszeitung ge»
fammelten Spende dem Reichswirt»
fchaftsverbande bildender Künftler
Deutfchlands foeben 3 Millionen Mark
überwiefen. Die Stiftung ermöglicht es, der
Spitzenorganifation der Künfilerfchaft, we»
nigftens hier und da, Fälle dringender Not
unter den Künftlern durch ihre Unterver»
bände im ganzen Reiche lindern zu helfen.
Ferner ift es den Bemühungen Münchener
Künftler gelungen, dem Reichswirtlchafts»
verband eine befondere Spende von 100000
Mark zuzuführen.
VERSCHIEDENES
Erfurt. Aus dem Städtifchen Mu»
feum ift eine Reihe äußerlt wertvoller
Kunftgegenftände geftohlen worden.
Das koftbarfie Stück ift eine goldene, mit
Diamanten befetzte, aus dem Jahr 1780
flammende Tafchenuhr aus dem Befitz
der Maria Paulowna. Die Kunftgegen-
ftände fcheinen während der öffentlichen
Befuchszeit geftohlen worden zu fein. Von
den Tätern hat man noch keine Spur.
KUNSTMARKT
Berlin. Die Galerie Bachftitz, G. m.
b. H., München, hat ihre Gefchäftsftelle in
Berlin vom Parifer Platz 6a nach Tier»
gartenftraße 8 verlegt.
Warnung! Die Kunfthandlung A.
Blumenreich, Berlin, Blumeshof Nr. 9,
warnt vor einem Schwindler, der fich Haupt-
mann a. D. Ernft Goebelmann, Fürftl.
Vereine — Kunftmarkt
Kontrolle etwa 25 große Szenenbilder zu
erhaltenen Dramen, z. T. mit dem Ge»
famtraum von Sitzhaus und Orcheftra, ent»
worfen hat. Wie dies nur auf Grund
erhaltener Kunftwerke gefchehen konnte, fo
fällt umgekehrt von der wiedererfchloffenen
lebendigen Plaftik des Theaters ein Licht
auf die fteinerne. Genau wie z. B. Helios
und fein Gefpann im Oftgiebel des Parthe»
non zuerft mit den Köpfen emportauchen,
fo auch Medea mit ihrem Drachenwagen,
wenn fie im Giebel des Theologeions von
der Ecke her auf einer im Inneren liegen»
den fchrägen Rampe emporgefeilt wird.
Nach Lage der Dinge können folche Her»
ftellungsverfuche natürlich nur Näherungs»
werte fein. Aber es find wiffenfchaftlich
glaubhafte Möglichkeiten, die aus der An»
fchauung der antiken Kunft als einer großen
Einheit hervorwachfen und die jedenfalls
dem Begriff des antiken Dramas ein neues
Leben hinzuzufügen verfuchen: zu der
Dichtung eine Ahnung von dem groß»
artigen Schaubild, das kaum minder be»
deutfam war als jene. Nur das dritte
Element des antiken Dramas, die Mufik,
wird wohl für immer verklungen bleiben.
Vor dem endgültigen Abfchluß müßen diefe
Unterfuchungen, wie der Vortragende mit»
teilte, noch durch erneute Erforfchung der
ältereren erhaltenenTheaterbauten Griechen-
lands und Siziliens erprobt werden, wozu
er bei der künfilerifchen Bedeutfamkeit der
antiken Bühnenprobleme, trotz der Ungunft
der Zeit, die Mittel zufammenzubringen
nicht ohne Hoffnung ift.
ArbeitsgemeinfchaftderfreienBe-
rufe. Vertreter der Verbände der An»
wälte und Ärzte, des Schutzverbandes
deutfcher Schriftfteller, des Verbandes deut-
fcher Erzähler, des Vereins beratender In»
genieure und des Bundes deutfcher Archi»
tekten haben unter dem Vorfitz des Archi»
tekten B. D. A. Siedler in Berlin getagt,
um die Frage einer Notgemeinfchaft der
freien geifiigen Berufe zu erörtern. Das
Programm der Arbeitsgemeinfchaft foll die
Bedeutung der freien Berufe für unfer
Kultur- und Wirtfchaffsleben unterfireichen
und gleichzeitig die Notlage hervorheben,
in der fich die Angehörigen diefer Berufe
jetzt befinden. Durch Zufammenfchluß aller
im Berufsleben flehenden geifiigen Kräfte
hofft man eine Waffe zu gewinnen, um
der immer bedrohlicheren Proletarifierung
der geifiigen Arbeiter entgegentreten zu
können. — Es wäre fehr zu wünlchen, daß
auch die Kunfihifioriker fich auf fich felbft
befännen und fich endlich auch in einem
Verband zufammenfchlöffen,- — ein Anfatz
ift im Mufeumsbund ja vorhanden. In der
obengenannten Notgemeinfchaft dürften fie
keinesfalls fehlen.
STIFTUNGEN
Der Reichspräfident hat aus einer
von der New Yorker Staatszeitung ge»
fammelten Spende dem Reichswirt»
fchaftsverbande bildender Künftler
Deutfchlands foeben 3 Millionen Mark
überwiefen. Die Stiftung ermöglicht es, der
Spitzenorganifation der Künfilerfchaft, we»
nigftens hier und da, Fälle dringender Not
unter den Künftlern durch ihre Unterver»
bände im ganzen Reiche lindern zu helfen.
Ferner ift es den Bemühungen Münchener
Künftler gelungen, dem Reichswirtlchafts»
verband eine befondere Spende von 100000
Mark zuzuführen.
VERSCHIEDENES
Erfurt. Aus dem Städtifchen Mu»
feum ift eine Reihe äußerlt wertvoller
Kunftgegenftände geftohlen worden.
Das koftbarfie Stück ift eine goldene, mit
Diamanten befetzte, aus dem Jahr 1780
flammende Tafchenuhr aus dem Befitz
der Maria Paulowna. Die Kunftgegen-
ftände fcheinen während der öffentlichen
Befuchszeit geftohlen worden zu fein. Von
den Tätern hat man noch keine Spur.
KUNSTMARKT
Berlin. Die Galerie Bachftitz, G. m.
b. H., München, hat ihre Gefchäftsftelle in
Berlin vom Parifer Platz 6a nach Tier»
gartenftraße 8 verlegt.
Warnung! Die Kunfthandlung A.
Blumenreich, Berlin, Blumeshof Nr. 9,
warnt vor einem Schwindler, der fich Haupt-
mann a. D. Ernft Goebelmann, Fürftl.