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MENZELI AN A
VON WILLy KURTH
’OR einigen Wochen erfchienen gleichzeitig zwei Arbeiten zum graphifchen
V Werk Adolph Menzels. Im erlten liegt ein Neudruck der erlten Auf-
lage von Kuglers »Gefdhichte Friedrich des Großen« aus dem Jahre 1840
vor, den der Verlag E. A. Seemann, Leipzig, von diefem bedeutendften
deutfchen Illuftrationswerk des 19, Jahrhunderts beforgte. Und im zweiten
befchließt Elfried Bock eine langjährige, mühevolle Arbeit, die das graphifche
Werk Menzels katalogifiert und für Sammler und Forfcher das Menzel-
corpus bleiben wird (Verlag Amsler kO Ruthardt, Berlin), Beide ErfcheL
nungen würden das Gefallen ihres Helden finden: Liebe und Verehrung wie
unbeirrbare Sachlichkeit und Ausdauer haben daran gearbeitet »um den
Dingen die größmöglichfte Authentizität zu geben«, mit welchen Worten
Menzel feinerfeits feinem Helden Friedrich gegenüber feine Aufgabe charaG
terifierte.
Schon in feinem Geleitwort zu der Ausgabe der fieben vergelfenen Holz-
fchnitte zu Kuglers »Friedrich«1) hatte Guftav Kirltein »öffentlich den Wunfch
ausgefprochen, daß unter forgfältigfter künftlerifcher Obacht das Buch in feiner
urfprünglichen von Menzel perfönlich angeordneten Form der erlten Auflage
wieder gedruckt werde, und daß diefe große Auflage dauernd neben der
billigen Volksausgabe auf dem Büchermarkt lebe«. Hinter dem Wunfche
diefes Verehrers und Biographen Menzel mögen damals fchon lebhaftere
Abfichten gedrängt haben. Jedenfalls konnte nach falt fechs Jahren Kirltein
Einern Haufe E. A. Seemann von den Erben Walter Mendelfohns die
Holzftöcke Menzels nebft dem Verlagsrecht zuführen und verkünden, daß
für »alle MenzeLVerehrer fich ein Ereignis von Bedeutung vollzogen habe:
daß das unfterbliche Werk nun in der Form und Schönheit der erlten Auf-
lage erftehen werde«. Dies ift gefchehen. Type, Satzfpiegel und Bildfenfter,-
alle folgen mit Authentizität dem Original. Auch der Einband konnte ge-
treu wiederholt werden, da die nach Menzels Zeichnungen damals in Meffing
gefdhnittenen Stempel für den Originalband noch vorhanden waren und fo in
Gold- oder Blinddruck den Buchdeckel zieren konnten.
»Gedruckt von den OriginaLHolzftödcen« vermerkt die Rückfeite des
Titelblatts und zugleich werden wir durch Bodcs neuen Menzelkatalog darauf
hingewiefen, daß außer bei der Ur-Auflage die Originalftöcke wahrfcheinlich
nicht zur Verwendung kamen,- wofür auch die Tatfache fpricht, daß mit Aus-
1) Sieben vergeßene Holzfdhnitte zu Kuglers Gefchicfite Friedrichs des Großen auf den
Stock gezeichnet von Adolph Menzel. Gefchnitten und gedruckt für den Leipziger Biblio-
philenabend. 1917.
MENZELI AN A
VON WILLy KURTH
’OR einigen Wochen erfchienen gleichzeitig zwei Arbeiten zum graphifchen
V Werk Adolph Menzels. Im erlten liegt ein Neudruck der erlten Auf-
lage von Kuglers »Gefdhichte Friedrich des Großen« aus dem Jahre 1840
vor, den der Verlag E. A. Seemann, Leipzig, von diefem bedeutendften
deutfchen Illuftrationswerk des 19, Jahrhunderts beforgte. Und im zweiten
befchließt Elfried Bock eine langjährige, mühevolle Arbeit, die das graphifche
Werk Menzels katalogifiert und für Sammler und Forfcher das Menzel-
corpus bleiben wird (Verlag Amsler kO Ruthardt, Berlin), Beide ErfcheL
nungen würden das Gefallen ihres Helden finden: Liebe und Verehrung wie
unbeirrbare Sachlichkeit und Ausdauer haben daran gearbeitet »um den
Dingen die größmöglichfte Authentizität zu geben«, mit welchen Worten
Menzel feinerfeits feinem Helden Friedrich gegenüber feine Aufgabe charaG
terifierte.
Schon in feinem Geleitwort zu der Ausgabe der fieben vergelfenen Holz-
fchnitte zu Kuglers »Friedrich«1) hatte Guftav Kirltein »öffentlich den Wunfch
ausgefprochen, daß unter forgfältigfter künftlerifcher Obacht das Buch in feiner
urfprünglichen von Menzel perfönlich angeordneten Form der erlten Auflage
wieder gedruckt werde, und daß diefe große Auflage dauernd neben der
billigen Volksausgabe auf dem Büchermarkt lebe«. Hinter dem Wunfche
diefes Verehrers und Biographen Menzel mögen damals fchon lebhaftere
Abfichten gedrängt haben. Jedenfalls konnte nach falt fechs Jahren Kirltein
Einern Haufe E. A. Seemann von den Erben Walter Mendelfohns die
Holzftöcke Menzels nebft dem Verlagsrecht zuführen und verkünden, daß
für »alle MenzeLVerehrer fich ein Ereignis von Bedeutung vollzogen habe:
daß das unfterbliche Werk nun in der Form und Schönheit der erlten Auf-
lage erftehen werde«. Dies ift gefchehen. Type, Satzfpiegel und Bildfenfter,-
alle folgen mit Authentizität dem Original. Auch der Einband konnte ge-
treu wiederholt werden, da die nach Menzels Zeichnungen damals in Meffing
gefdhnittenen Stempel für den Originalband noch vorhanden waren und fo in
Gold- oder Blinddruck den Buchdeckel zieren konnten.
»Gedruckt von den OriginaLHolzftödcen« vermerkt die Rückfeite des
Titelblatts und zugleich werden wir durch Bodcs neuen Menzelkatalog darauf
hingewiefen, daß außer bei der Ur-Auflage die Originalftöcke wahrfcheinlich
nicht zur Verwendung kamen,- wofür auch die Tatfache fpricht, daß mit Aus-
1) Sieben vergeßene Holzfdhnitte zu Kuglers Gefchicfite Friedrichs des Großen auf den
Stock gezeichnet von Adolph Menzel. Gefchnitten und gedruckt für den Leipziger Biblio-
philenabend. 1917.