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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 58.1922/​1923 (Oktober-März)

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Nr. 15
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Literatur / Nekrologe / Personalien / Sammlungen / Ausstellungen / Forschungen / Archäologisches / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.41225#0289

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Dürers Zeichnungen zu den Münchener Apolteln

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mal find die Zeichnungen trotz innerer
Verfchiedenheit fo übereinftimmend in der
äußeren Erfcheinung, daß mit dem Paulus
auch der als Kunltwerk weit höher ftehende
Markus fallen müßte. Wölfflin, der als
Erfter auch diefen ablehnte, bezeichnete
ihn in der erlten Auflage feines Dürer-

fieht, wie der Zeichner mit dem breiten
Pinfel ohne das geringfte Interefle für gleich^
mäßigen Auftrag über das Papier gefahren
ift, in nervöfer Ungeduld, an die Arbeit
zu kommen. Diefe achtlofe Art der Grun-
dierung findet lieh nickt nur bei der kleinen
Madonnenzeichnung von 1526 <Bonnat>,


Dürer, Paulus. Handzeichnung im Berliner Kupferltichkabinett. L. 89

buches als »ebenlo qualitätlos« wie den
Paulus, in der neuen Auflage finde ich
diefe abfprechende Bewertung durch das
Wort »zugehörig« erfetzt. Das ift un-
beltreitbar richtig. Die Zurichtung der
Blätter ift ebenfo gleichartig wie unge-
wöhnlich. Auffallend ift befonders die
wüft hingeftrichene Grundierung. Man

die Wölfflin, ohne beftimmt Stellung zu
ihr zu nehmen, doch durch den Hinweis
darauf diskreditiert; daß fie fchon einmal
angezweifelt worden fei. Ich glaube, fie
verdient in einer Abhandlung über Dürers
Spätftil ebenfolche Beachtung wie zwei
weitere Zeichnungen von gleicher Unter-
malung, denen die Dürerforfchung bisher
 
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