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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0056

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; V ;
Entschluß geändert. ~ Nach den letzten Nathrichten
aus B eſſarabien iſt die Wittgenſtein’ſche Armee ſeit
sechs Wochen mit 20,000 Mann verſtärkt worden, und
en Echelons aufgeſtellt, in solcher Nähe, daß entweder
ein baldiges Vorrücken oder eine Dislocirung erfolgen
muß , weil bei der jetzigen Jahreszeit eine Stellung
dieser Art, hinsichtlich der Verpflegung, wit zu großem
Koſtenaufwande verbunden iſt. Hter glaubt man aber
an kein Vorrücken, da die Türken daſſelbe auf keine
E
Buchare ſ, den 26. Dec. So eben eingehendett
Nachrichten aus Conſtantinopel vom 18. Dec. zufolge
ſoll Hr. v. Ribeaupierre ſeine Reise erſt am 17. Dec.
Morgens, und zwar nach den Dardanellen, nicht nach
Odeſſa, angetreten haben. Beſtätigt ſich dieſes, so
möchte man vermuthen, er habe Aufträge an die grie-
thiſche Regierung, oder wollte seine abgereisten Colle-
gen aufsuchen. . :
J as.\ y, den 21. Dec. Zwei Officiere vom ruſſi-
ſchen Generalſtabe trafen gestern früh von Secenuliani
hier ein, und setzten nach einem Aufenthalte von ei-
ziigen Stunden bei dem ruſſiſchen Obriſten de Portas,
ihre Reife nach Buchareſt fort. M .n iſt hier sehr

auf den Zweck ihrer Mission neugierig; da alle poli-

. tiſchen Verbindungen pzwiſchen Rußgland und der Pfor-

ke abgebrochen ſind, ſo kann nur ein in Buchareſt zu
beſorgendes Geschäft der Zweck ihrer Reise dahin
ſenn. Bei dieser Gelegenheit hat man in Erfahrung
gebracht, daß die Wittgenſteiniſche Armee durch 20,000
Manu Jutanterie verltärkt worden iſt, und jett ein
DZotal von etwa hundert und acht tausend Mann
aqusmacht. Die Communicationen mit Rußland ſind
übrigens sehr erſchwert, und man wird jetzt nur zu-
fällig von dem, was daſelbſt vorgeht, unterrichtet,
ſiatt daß ſonſt die Verbindungen regelmäßig und häu-
fig waren. ; " ;

. „O de ssa, den 25. Dec. Uuser Gouverneur hatte
durch Gſtaſfette Depeſchen von dem ruſſiſchen Botſchaf-
fer zu Conſtantinopel vom z. d. erhalten, worin er
ſeine nahe Aukunft zu Odeſſa aukündigte. Auch wur-
den die letzten von Petersburg für besagten Botſchaf-
ter nach Couſtantinopel expedirten Depeschen von dem
ruſſsiſchen Generalconsſul Hr. u. Minziaky zu Buchareſt

schon bieher gesandt, da derselbe glaubte , daß ſte ihn
nicht mehr in Couſtantinopel treffen würden. Nie-

mand weiß nun aber, wohin die Depeschen geſchickt
werden sollen, da man so eben vernimmt, daß ſich
Hr. von Ribeaupierre mit seiner Familie, der ſtrengen
Zahreszrit wegen, nach dem weißen Meere (dem Ar-
„chipel, gewendet hat. Mittlerweile finden in den hieſi-
geu Gegeuden viele Truppeubewegungen ſtatt, und es
werben fcheiubar Auſtalten zur Eröffnung des Feld-

gzugs gemacht. Vorgeſtern gingen mehrere Kriegsſchiffe
nach der Dongu,. mit Pontons zum Paſſixen dieſes

Zluſſes ab. . H .



dem vom Baron v.

Enuropens hinsichtlich der

~ .)"

Dienſtag,

ein,

Vermischte | Nachrichten.

Unter der Ueberschrift: Alter der europäiſchen Kai-



. ser und Könige, geben öffentliche Blätter folgende Zu-

ſammenſtellung : Anton Clemens , König von Sach-
sen, 72 Jahr. ~ Carl X., König von Frankreich, 70
I. ~ Georg IV., König von England und Hanno-
ver, 65. I. ~ Carl Felix, König von Sardinien, 62
I. –~ Friedrich IV., König von Dänemark, 59 I.~
Franz I., Kaiſer von Öeſtreich, 59 I. ~ Friedrich
Wilhelm, König von Preußen, 57 I. –~ Willhelm
Friedrich, König der Niederlande, 55 I. ~ Franz,
König von Neapel und Sicilien, 530 J. –~ Wilhelm,
König von Würtemberg , 46 I. ~ Mahmud II.,
turkiſcher Kaiſer, 43 I. ~ Ferdinand VII., König
v. Spanien, 43 I. – Ludwig I., König v. Baiern,
41 Is ~ Nicolaus, Kaiser von Rußland, 31 I. ~
Maria da Gloria, Königin von Portugal, 10 Jahre.
~ Se. päbſtl. Heiligkeit, jLeo XII., ſind 67 Jahre alt.
~Die in den Amalgamations-Gruben in M erxic o ge-
brauchten Maulthiere werden nach ihrem Tode geöſfe
net? und man findet in ihrem Magen von zwei bis
ſieben Pfund Silber. Nach einer Mittheilung im
americaniſchen Journal für Wiſſenſchaft beſittt ein
Correſpondent des Profeſſor Silliman ein Stück ſol-
chen Silbers, welches völlg rein und weiß iſt.
Am 7. ¡Jan. hät in München die feierliche Eröff-
nung des Od e ons ſtatt gefunden. Bei dem Bal pars

hatten die Herren in Uniform oder in auſtändigex

Civilkleidung mit seidenen Strümpfen und Schuhen zu

erscheinen. Zu seidenen Strümpfen und Schuhen wur-

de das Tragen der Pantalons gestattet. – In der
Berggemeinde Trumsberg in Tyrol ſtarb verfloſſenen

Sonimer ein Manu im 114. Altersjahr. Er wax

Schmidt, hatte sich in seinem 40. Jahre verehlicht,

mehrere Kinder erzeugt und war bis kurze Zeit vor
seinem Tode immer heiterer Laune, uud aß mit gu-
tem Appetit das dort übliche, ost ſteinharte Brod,
indem er bis zu seinem Tode blos zwei Zähne verlos
ren hatte. – Im Königreiche Sach sen sollen cnach
dem Heſperus) drei technologiſche Schulen errichtes
werden, zu Leivzig, Chemnitz und Dresden. In
| ». Zedli tßZ erſchienenen Wer-
ke: „Preußens Staatskräfte‘/ wird behauptet, daß
Berlin gegenwärtig 220,000 Einwo hner habe,, weny
man das Millitär mitzäblt. Demnach nimmt dieſe
Hauptſtadt der preuß. Monarchie unter den Städten
j Bevölkerung den 10. Rang
in, uud. wird nur von Londort, Paris, Neapel, Con-
ſtantinopel, Wien, Dublin , Petersburg, Liſſabon uud
Moscau übertrofen... Kaufmann.

Maunheimer Schaubühne.

~~~



den 15. Jan, Albert v o n Thurne i-

ſ en. Trauerſpiel von I f f la nd.
Ö -:











~

Druckerei von F. Kau fm a n t

s Wittwe Lit, L. 2. Nr. 7.
 
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