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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0401

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| . Mit Großherzoglich badiſchem gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

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; un fr ankir tre Zu-
tj j schriften werden nicht an-
genommen. Alle Zuſen-
dungen wotile man
an die Redaction

. nadreſſsiren.
r zum. H



Ne§ 93, -

Donnerſtag, den 17. April

1828.



Tritbegevenhriten. V



RN u s' t 'a. . ;
Peter s bur g, den 1. April. Nach den neueſten

Nachrichten aus Conſtantinopel, sagt das heutige Jour-

nal, thut die Pforte seit der Abreiſe des Hrn. v. Ri-
beaupierre alles Mögliche, um den Handelsverkehr un-
ſerer Kaufleute zu erſchweren, und die ruſſiſchen Un-
terthanen, welche ihrer Angelegenheiten wegen in Con-
ſtantinopel bleiben müſſen, zu bedrängen. Eine große
Menge Fahrzeuge unter ruſſiſcher Flagge werden mit
Gewalt zurückgehalten, obſchon ſie m:t den erforderli-
chen Fermans zur Fahrt versehen ſind; die Schiffsca-
pitäne ſind gezwungen worden, ihre Ladungen, zu ih-

nen woillkührlich geſtelten Preisen, zu überlaſſn, unn

einige derselben haben als Abſchlag auf das , was ih-
nen nach dieſen Abschätzungen zukam, Zahlungen in

neuer Münze annehmen miüſſen, deren Werth um die

Hälfte niedriger iſt, als der der alten Münzez die
übrigen haben noch gar keine Zahlung erhalten. Mehr
als hundert ruſſiſche Unterthanen ſind von Conſtan-

tinopel fortgeſchickt worden, ohne daß man ihnen nur

Zeit gelaſſen hätte, ihre Angelegenheiten in Ordnung
zu bringen. Das Verzeichniß der Verwieſsenen iſt mit
der persönlichen Genehmigung des Sultans verſehen.
Einer derſelben, Namens Baſil Pagoujina, Geſchäfts-
führer des Geh. Raths Demidow, war bei dem Zoll-

amte nur unter dieſer Bezeichnung bekannt; auf des-

fallſige Aufforderung gab er seinen Namen und Vor-
namen an, und als man den Befehl des Sultans

hinsichtlich der Wegweiſung mehrerer ruſſiſcher Untere
thanen empfing, fand ſich auf dem Verzeichniß der

letztern folgender Zuſatz Sr. Hoh. : „„Baſil Pagoujina
ſoll fortgeſchickt werden, dem Geſchäftsführer Demi-

dow's aber wird der Aufenthalt in souſtantinopel

Heſtattet;‘’ und in Folge dieſer Entscheidung ward Pa-
goujina fortgewieſen. Me zuuu tz

Nach der Allrhöchſt beſtätigten Verordnung zur
Verwaltung Beſſarabiens, bleiben alle Stände daſelbſt,
ſo wie auch die dortigen Aunſtedler, Zigeuner und
Juden im Besitz ihrer bisherigen Vorrechte; die Ein-

wohner sind auf unbeſtimmte Zeit von der Recrutirung

befreit, diejenigen Bauern nicht mit inbegriffen, die aus
Rußland hinübergezogen ſind. Der Adel in Beſſara-
bien erfreuet ſich auch in Rußfland aller durch die
Adelsbriefe und Gesetze verlichenen Vorrechte. Die
Bauern, mit Ausnahme der Zigeuner , ſind keine Leib-
eigenen, weder von beſſarabiſchen Gutsbeſitzern noch

von ruſſiſchen Edelleuten. G

Der Generallieutenant und Generalquartiermeiſter
Graf Suchtelen II. iſt mit Beibehaltung seiner derma-
ligen Functionen , zum Generaladjudanten Sr. Maj.
ernannt worden. j ; js

Sc. kais. Maj. haben verordnet, den Anhalt’ſchen
Anſiedlern in Taurien, die von den Abgeordneten des

Herzogs von Anhalt-Köthen ausecrsehenen Kronlände-

reien zum immerwährenden erblichen Beſsſtze anzuwei-
sen, wozu. 42,345 Deſſätinen urbares und Brachland
und 6000 Deſſätinen Uferland im Dneperſchen Krelise
gehören. ;

Von der polniſchen Gränze, den 3. Aprik.
Nachrichten aus St. Petersburg zuſolge, wurden von
der ganzen Bevölkerung dieser Hauptſtadt die aller-
höchſten Entschließungen des Kaisers, in Betreffs der
ottomanniſchen Pforte, mit den Aeußerungen der lIch-
hafteſten Begeiſterung ausgenommen. Ueber den Tag
der Abreiſe Sr. Maj. zur Armee, fehlt es noch in-
mer an einer ganz beſtimmten Ungabe;z jedoch vermit-
thet man, daß solche wohl in der erſten Hälfte dies
Monats ſtatt finden werde.

Ihre Mazjeſtät die Kaiſerin Alexandra, heißt es jetzt,
wird sich erſt beim Eintritt der ſchönen Tage des

Mai odex Juni auf die Reiſe nach Odeſſa begebe

weil die gegenwärtige Jahrszeit dieſelbe früher anzu-

treten nicht ohne Beſchwerde geſtattet.
 
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