Mannheimer Zeitung — 1828
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.44354#1001
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44354#1001
-
Nro. 1 - Nro. 27 (1. Januar - 31. Januar)
-
Nro. 28 - Nro. 52 (1. Februar - 29. Februar)
-
Nro. 53 - Nro. 78 (1. Maerz - 30. Maerz)
-
Nro. 79 - Nro. 104 (1. April - 30. April)
-
Nro. 105 - Nro. 131 (1. Mai - 31. Mai)
-
Nro. 132 - Nro. 156 (1. Juni - 29. Juni)
-
Nro. 157 - Nro. 183 (1. Juli - 31. Juli)
-
Nro. 184 - Nro. 210 (1. August - 31. August)
-
Nro. 211 - Nro. 235 (2. September - 30. September)
-
Nro. 236 - Nro. 262 (1. October - 31. October)
-
Nro. 263 - Nro. 288 (1. November - 30. November)
-
Nro. 289 - Nro. 313 (2. December - 31. December)
- Maßstab/Farbkeil
Die politicche Ma n ns
heimer Z e i 1 u n g.
rnebſt dem Untertiaitungss-
blatte Ph ö n i x- koſten
zuſammen halbichrlich
vier Fk.
. unéearn re |
fchriftenwerdennicht au
dungen wone mm ...
j! jadressren. 1.!L
Mit Großherzoglich badiſchem gnädig. ausſchl. Privilegium,
"Ns 2:43.
.
_ a d .e n.
C arl s ruh e, den 7. Oct. Ihre Königliche
H o h eit die Fr au Markgräfin. Amalie
hatten seit 14 Tagen in Jhrer Genesung von der
überſtandenen Krankteit die erfreulichſten Fortſchritte
gemacht, und an Kräſten ſehr zugenonmen. Defßhalb
konnte der geſtrige, uns nun immer denkwürdige Tag
zur Vornahme einer Operation beſtimmt werden, wor-
nach Ihre Königl. Hoheit längst ſchon , selbſt mitten
unter den frühern Leiden ſich sehnten. Zu der, seit
Jahren beſtandenen Schwäche des einen Auges hatte
ſich der graue Staar gesellt, und zuletzt das Licht bei-
der Augen verdunkelt. Durch den eigends von Sei-
ner Königlichen Hoheit dem Großherzog
aus Bonn hierher berufenen Geheimen Rath Doctor
von Walther wurde geſtern Vormittags, um 11 Uhr,
die Operation deſſelben auf beiden Augen, in wenigen
Minuten, auf's glücklichſte und mit dem, der Wiſſen-
ſchaſt jenes ausgezeichneten Mannes entsprechenden
Erfolge verrichtet. Ihre Königl Hoh. , Höchſtwelche
eine bewunderungswürdige Ruhe und Standbaftigkeit
bewiesen, konnten sogleih nach der Operation recht
deutlich und genau sehen, erkaunten Ihre treuen Um-
gebungen, und erfreuen Sich fortwährend eines in je-
der Beziehung erwünſchten Beftndens. t nartitt
Mit dieser frohen Kunde beginnen wir die Feier
des heutigen Tages, das N am en s f e der ehrwür-
digen Fürſtin. Von dem. Gr o ß b erz og und der
Großberzoglichen Familie an, durchdringt ein dankbar
Gefühl der Freude alle Herzen, das im ganzen Vater-
lande wie in der Ferne ſichere Anklänge findet. Es
iſt die Vorbedeutung der jetzt wiederkehrenden vollen
Genesung ; die Bütgschaſt der langen Erhaltung eines
theuren Lebens, das, nach dem edlen Ausspruch des
z
Regenten ſelbſt, als Schlußſtein zum Glück seiner Fa- :
milie nothwendig iſt, ~ Nach den bitterſien Erfah-
Donnunerſtag, den 9. October
. trübt und geschmälert.
rungen, die ein Menſchenleben nur immer heimzuſue
cen beſtimmt ſind, konnte allein noch der geiſlige
Verkehr mit den geliebten Angehörigen, Troſt uud
Freude gewähren, und dieser Genuß war ſeither ge-
Seine Wiedererlangung iſt
das wahre Lebens-Element. ~ Möge die verehrte Füre
ſtin nun bald die lauten Beweise der Anhänglichkeit
und Theilnahme ſchauen, die jetzt in Stille, aber in
gleicher Kraft, ſich ausſprechen ! u. M k Ñ
Zeitbegebenhe iten, . n
. Od es sa, j 's Ms: * Shittuathrichetn von
der Rhede von Varna zufolge, bielt ſich diese wichtige
fi tz sam 16. fn erwarte atte zritget
; .Detetrut.
ut et „ dev. 4-. Oct,. nctalt. . szz, settqer
""mach Briefen aus O def a vom 19. soll eine be-
deutende Zahl von Verſtärkungstruppen aus dem In.
nern im Aumarsſche, und Graf Peter Pahlen, Bruder
des Civilgouverneurs der Fürſtenthümer, zur Armee
berufen seyn, um das Commando über die gesammte
Cavallerie zu übernehmen. Man w l daraus ſchlie-
Hen, daß der Feldzug auch den Winter hindurch in
voller Thätigkeit fortgeführt werden ſolle. Man batte
zu Odeſſa Briefe aus Conſtantinopel bis zum 15., in
welchen der Ankunft der franzöſiſchen Erpedition in
Morea bereits erwähnt wird. Diese Nachricht sol um
ſo größeres Aufjehen in der Hauptſtadt gemacht ha-
ben, da man ſich immer mit der Hoffnung geſschuei-
chelt hatte, die franzöſiſche Regierung werde dieſes
Cchon früher angetüundigte Vorhaben nicht zur Ausfüub-
rung bringen. Es ſollen Befehle an den Seraskier
an die xedacetioln.