Mannheimer Zeitung — 1828
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0853
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0853
-
Nro. 1 - Nro. 27 (1. Januar - 31. Januar)
-
Nro. 28 - Nro. 52 (1. Februar - 29. Februar)
-
Nro. 53 - Nro. 78 (1. Maerz - 30. Maerz)
-
Nro. 79 - Nro. 104 (1. April - 30. April)
-
Nro. 105 - Nro. 131 (1. Mai - 31. Mai)
-
Nro. 132 - Nro. 156 (1. Juni - 29. Juni)
-
Nro. 157 - Nro. 183 (1. Juli - 31. Juli)
-
Nro. 184 - Nro. 210 (1. August - 31. August)
-
Nro. 211 - Nro. 235 (2. September - 30. September)
-
Nro. 236 - Nro. 262 (1. October - 31. October)
-
Nro. 263 - Nro. 288 (1. November - 30. November)
-
Nro. 289 - Nro. 313 (2. December - 31. December)
- Maßstab/Farbkeil
ſ
Die politische M a n n-
h eimer Z e it u n g
übt dem Unterhaltungs-
latte Ph ön i r, koſten
zusammen halbiährlich
DI al y t uur. L UU;
% L FBAS
. Zeitung
)) W . , "
W) . .
Q | . Un fr anfir te HJu-o
j ; schriften werden nicht an-
| f genommen. Alle Zusen-
dunaen wolle man
an die Redacetion
Mit Großherzoglich badiſchem gnädigsk. ausschl. Privilegium.
Nr 206.
Mittwoch, den 27. Auguſt
18288
[ mae
Zr itbe ge venhriten.
f)
: .. R. u H k g. n %.
Peters bur g,. den 12. Aug. Se.
Kaiser haben durch Reſcript aus dem- Lager von Ka-
raſſu vom 29. Juni, dem Generallieutenant Kablonkoff
I]. und dcm Generalmajor Ekeln die Inſignien ds : g ]
bei Isaktiſcha. Se. Maj. der. Kaiser muſterte auf ſei-
St. Annenordeus erſter Claſſe mit Brillanten zu ver-
leihen geruht. Reſscripte aus dem Lager von Kour-
naly vom 7. Juli entbalten mehrere Ordensverleihun-
gen an die Generale und Commandeurs zur Beloh-
nung der vor Brailow bewiesenen Tapferkeit. Ebel
ſo enthält ein Ukas vom 25. Juni an das Ordens-
capitel mehrere Ordensverleihungen an Flottenofficiere,
die ſich vor Anapa ausgezeichnet haben. Ferner hat
der Kaiser durch Ukasen, aus Bazardſchik vom 39.
Juni und l. Juli datirt, den Capitäns Weliaminoff-
Zernoff und Krukoff und dem Obriſtlieutenant Baron
Schlippenbach, goldene Ehrendegen mit der Inſchrift
„tür Tapferkeit‘’ zu verleihen geruhet. Die Kammer-
herrn und wirklichen Staatsräthe, Fürs Gagarin ,
_ Gesandter in Rom, und Graf Leon Porocki, Gesand-
ter i Portugal, ſind zu Geheimen Räthen ernannt
worden. u
DO dess a, den 8. Auguſt. Ganz unvermuthet
wurden wir heute durch die Ankunft Sr. Maj.
des Kaisers Nicolaus überraſcht, Allerhöchſtwelche in
Begleitung des Vicecanzlers Grafen v. Neſſelrode und
des Generals Benkendoxf von der Armee hier einge-
troffen ſind. Seitdem verbreiten ſich allerlei Gerüchte
Uber einen dreiwöchentlichen Waffenſtillſtand, der
zwiſchen den beiderseitigen Heeren abgeschloſſen worden
seyn sol, über die Nothwendigkeit von Seiten der
Ruſſen, das Eintresfen von Verſtärkungstruppen ab-
zuwarten, ehe entscheidende Operationen gegen Schum-
Ia und Varna unternommen werden können tc. '
Ode sſa, den 10. Aug. Vorgeſtern traf unver-
muthet Se. Maj. der Kaiſer hier ein, um ibre Maj.
die Kaiserin mit einem Beſuche zu überraſchen. Dem
Maj. der .
terhandelt würde.
Vernehmen nach wird der Monarch nur einige Zeit
verweilen, und dann zur Armee zurückkehren. Der
erwartete Hauptangriff auf die Verſchanzungen von
Schumla soll erſt nach Vereinigung aller erwarteten
Verstärkungen unternommen werden Selbſt die Gar-
den werden, wie es ſcheint, dabei mitwirken. Am 22
Aug. paſſirte die erſte Abtheilung derselben die Donau
ner Herreiſe einen Theil derselben. Allen Nachrichten
zufolge sollen die Streitkräfte ber Türken bei Schumla
ans 129 bis 140,000 Mann beſtehen, wozu noch täg-
lich Verſtärkungen kommen. Schumla und die dorti-
gen Verschanzungen sollen mit 1400, wiewohl größten-
theils nur eiſernen Canonen besettt. ſeyn , und die
Türken, welche beim Uebergang über die Donau ſehr
entmuthigt ſchienen, sollen in den zuletzt ſtatt gefunde-
. nen Gefechten große Tapferkeit und Ausdauer bewie
sen haben. Es iſt Huſsſein Bey gelungen , ihren re-
ligieuſen Fanatismus aufs Höchſte zu ſteigern. Uebri-
gens herrscht in Schumla. großer Mangel an Lebens-
mitteln. Das Gerücht erhält ſich auch heute noch,
daß über einen Waffenſtillſtand von drei Wochen un-
(AUg. Ztg.)
O.e ſt e rr e i c.
h Wien, den 18. Aug. Seit drei Wochen ſind wir
ohne alle neuern Nachrichten aus dem ruſſiſchen Haupt-
quartier; es iſt daher natürlich, daß ein Gerücht das
andere verdrängt. Vom Prinzen Philipp von Heſſen-
Homburg ſind dem Vernehmen nach heit seinen erſten
Depeschen aus JIſaktscha noch keine weitern eingegan-
gen, und von Lord Heytesbury weiß man blos durch
eine bei dem englischen Botschafter Lord Cowley eiu-
gegangene Anzeige, daß er am 26. Juli Jaſſy paſſirt
hatte. Alles was demnach über bereits ſtatt gefunde-
ne Audienzen dieser Herren bei dem Kaiter Nicolaus
hier erzählt wird, gehört in das Reich der Fabeln. –~
Se. Durchl. der Fürſt Metternich, der im Laufe dieſeen.
Woche für einige Tage auf seine Güter in Mähren
geht, kam heute in die Stadt, um beim ruſſiſcheu
Die politische M a n n-
h eimer Z e it u n g
übt dem Unterhaltungs-
latte Ph ön i r, koſten
zusammen halbiährlich
DI al y t uur. L UU;
% L FBAS
. Zeitung
)) W . , "
W) . .
Q | . Un fr anfir te HJu-o
j ; schriften werden nicht an-
| f genommen. Alle Zusen-
dunaen wolle man
an die Redacetion
Mit Großherzoglich badiſchem gnädigsk. ausschl. Privilegium.
Nr 206.
Mittwoch, den 27. Auguſt
18288
[ mae
Zr itbe ge venhriten.
f)
: .. R. u H k g. n %.
Peters bur g,. den 12. Aug. Se.
Kaiser haben durch Reſcript aus dem- Lager von Ka-
raſſu vom 29. Juni, dem Generallieutenant Kablonkoff
I]. und dcm Generalmajor Ekeln die Inſignien ds : g ]
bei Isaktiſcha. Se. Maj. der. Kaiser muſterte auf ſei-
St. Annenordeus erſter Claſſe mit Brillanten zu ver-
leihen geruht. Reſscripte aus dem Lager von Kour-
naly vom 7. Juli entbalten mehrere Ordensverleihun-
gen an die Generale und Commandeurs zur Beloh-
nung der vor Brailow bewiesenen Tapferkeit. Ebel
ſo enthält ein Ukas vom 25. Juni an das Ordens-
capitel mehrere Ordensverleihungen an Flottenofficiere,
die ſich vor Anapa ausgezeichnet haben. Ferner hat
der Kaiser durch Ukasen, aus Bazardſchik vom 39.
Juni und l. Juli datirt, den Capitäns Weliaminoff-
Zernoff und Krukoff und dem Obriſtlieutenant Baron
Schlippenbach, goldene Ehrendegen mit der Inſchrift
„tür Tapferkeit‘’ zu verleihen geruhet. Die Kammer-
herrn und wirklichen Staatsräthe, Fürs Gagarin ,
_ Gesandter in Rom, und Graf Leon Porocki, Gesand-
ter i Portugal, ſind zu Geheimen Räthen ernannt
worden. u
DO dess a, den 8. Auguſt. Ganz unvermuthet
wurden wir heute durch die Ankunft Sr. Maj.
des Kaisers Nicolaus überraſcht, Allerhöchſtwelche in
Begleitung des Vicecanzlers Grafen v. Neſſelrode und
des Generals Benkendoxf von der Armee hier einge-
troffen ſind. Seitdem verbreiten ſich allerlei Gerüchte
Uber einen dreiwöchentlichen Waffenſtillſtand, der
zwiſchen den beiderseitigen Heeren abgeschloſſen worden
seyn sol, über die Nothwendigkeit von Seiten der
Ruſſen, das Eintresfen von Verſtärkungstruppen ab-
zuwarten, ehe entscheidende Operationen gegen Schum-
Ia und Varna unternommen werden können tc. '
Ode sſa, den 10. Aug. Vorgeſtern traf unver-
muthet Se. Maj. der Kaiſer hier ein, um ibre Maj.
die Kaiserin mit einem Beſuche zu überraſchen. Dem
Maj. der .
terhandelt würde.
Vernehmen nach wird der Monarch nur einige Zeit
verweilen, und dann zur Armee zurückkehren. Der
erwartete Hauptangriff auf die Verſchanzungen von
Schumla soll erſt nach Vereinigung aller erwarteten
Verstärkungen unternommen werden Selbſt die Gar-
den werden, wie es ſcheint, dabei mitwirken. Am 22
Aug. paſſirte die erſte Abtheilung derselben die Donau
ner Herreiſe einen Theil derselben. Allen Nachrichten
zufolge sollen die Streitkräfte ber Türken bei Schumla
ans 129 bis 140,000 Mann beſtehen, wozu noch täg-
lich Verſtärkungen kommen. Schumla und die dorti-
gen Verschanzungen sollen mit 1400, wiewohl größten-
theils nur eiſernen Canonen besettt. ſeyn , und die
Türken, welche beim Uebergang über die Donau ſehr
entmuthigt ſchienen, sollen in den zuletzt ſtatt gefunde-
. nen Gefechten große Tapferkeit und Ausdauer bewie
sen haben. Es iſt Huſsſein Bey gelungen , ihren re-
ligieuſen Fanatismus aufs Höchſte zu ſteigern. Uebri-
gens herrscht in Schumla. großer Mangel an Lebens-
mitteln. Das Gerücht erhält ſich auch heute noch,
daß über einen Waffenſtillſtand von drei Wochen un-
(AUg. Ztg.)
O.e ſt e rr e i c.
h Wien, den 18. Aug. Seit drei Wochen ſind wir
ohne alle neuern Nachrichten aus dem ruſſiſchen Haupt-
quartier; es iſt daher natürlich, daß ein Gerücht das
andere verdrängt. Vom Prinzen Philipp von Heſſen-
Homburg ſind dem Vernehmen nach heit seinen erſten
Depeschen aus JIſaktscha noch keine weitern eingegan-
gen, und von Lord Heytesbury weiß man blos durch
eine bei dem englischen Botschafter Lord Cowley eiu-
gegangene Anzeige, daß er am 26. Juli Jaſſy paſſirt
hatte. Alles was demnach über bereits ſtatt gefunde-
ne Audienzen dieser Herren bei dem Kaiter Nicolaus
hier erzählt wird, gehört in das Reich der Fabeln. –~
Se. Durchl. der Fürſt Metternich, der im Laufe dieſeen.
Woche für einige Tage auf seine Güter in Mähren
geht, kam heute in die Stadt, um beim ruſſiſcheu