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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0069

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Mit Großherzoglich badiſchem gnädigſt. ausſchl. Privilegium.



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1828.



Sam ſſit ag, den 19. Januar



Zeitbegebenheit e t11.



R u K. | a tU. d.

Petersburg, den 2. Jan. Für die glückliche
Genesung unserer Allergnädigſten Kaiserin Alexandra
Feodorowna, nach Dero gehaltenem Wochenbvette, ſtei-

gen täglich in allen Kirchen des Reiches die feierlich.

ſten Gebete des Volkes zu Gott mit dem herzlichſten
HWunſche auf : unsere allgeliebte Landesmutter uud
Versorgerin Tauſender von Nothleidenden, wie auch dcn
neugebornen Großſürſten Conſtantin Nicolajewitſch,
Ess igt: Atterbschſten.tzohckeys, wie bisher, gnädigl|t
zu erhalten. . ;

Zwei Tchercaſſier-Fürſten, Abgesandte jener Völ-
kerſchaften, trugen Sr. Maj. dem Kaiſer Nicolaus k.
bei der ihnen am- 29.70 vor. Monats verliehenen Au-
dienz, den unterthänigſten Wunſch vor, ein Regiment
leichter Cavallerie, Volontärs, von denen ein jeder
sich selbſt bekleiden und unterhalten werde, errichten
und Sr. Maj. zu Gebot ſtellen zu dürfen. Sie hat-
ten verſchiedene Uniformen mitgebracht und ihre Die-
nerſchaft darin gekleidet, um des Monarchen Wahl,
wie dieses Regiment gekleidet werden ſolte, zu ver-
uehmen. Sr. Maj. des Kaisers Wahl war folgende:

Der Soldat wie der Officier trägt eine ſtählerne Pin

>elhaube, ein aus Draht-Ringen geflochtenes kugelfe-
ſtes Hemde, bis zum halben Scheukel reichend, über
demselben einen kurzen blauen Coſacken-Rock, reich be-
setzt, lange weiße enge Beinkleider, kurze Stiefeln und
hohe Stulp-Handſchuhe ; die Hand iſt gleichfalls mit
kleineu geflochtenen Stahl-Ringen , der obere Theil
des Stulps aber, der bis über den Ellbogen reicht,
mit hellglänzenden Stahlschuppen belegt. Diese Leute
ſind bewaffnet mit einem langen Säbel, einem langen
Dolch (3 Ellen) und einem eben so langen Piſtol, ei-
nem Stahl-Bogen und einem Köcher mit Pfeilen.

Diese bewundernswerthen Krieger haben hier außer-
ordentliche Proben von Geſchicklichkeit abgelegt, wie
schnell und ſicher sie mit allen diesen Waffen umzuge-
hen und ihren Feind zu treffen und zu besiegen verſte-
hen. Die Abgesandten wurden von S. M. dem Kaiſer
reich beſchenkt und mit der Versicherung Seiner Aller-
höchſten Gnade entlaſſen.

Zur Beförderuug der Schaafzucht und zum Nutzen
der kaiſ. Fabriken soll v. 1. Jan. 1828 an die Ab-
gabe von Wolle folgendermaßen erhoben werden : die
Einfuhr-Abgabe wird von 50 Copeken auf 1 Rubel
50 Cop. Silber erhöht, und die Ausfuhr - Abgabe wird
von 35 Cop. auf 15 Cop. herabgesetzt.

; O e ſt e r r e i ch.
Wien, den 11. Jan. Metalliques 897 z Bankac-
tien 1033: :
Peſth, den 30. December. (Schluß.) Jedes der
63 Jufanterie - Regimenter, das in Friedenszei-
ten bis 2500 Mann zählt, wird im Kriege nach
Umſtänden auf 4 bis z002 Mann, und öſters, wie

es bei den ungariſchen Regimentern der Fall iſt, auf

einen noch weit höhereu Stand gesetzt. Der JInfan-
terie können übrigens noch 20 Grenadierbataillone,
12 Jägerbataillone, ein tyroler Jägerregiment, z
Garnisonsbataillone und ein Czaikiſtenbataillon beige-
zähit werden. Die Cavallerie, die aus 8 Cüraſſier,
6 Dragoner-, 7 Chevanrlegers-2, 12 Huſsaren- und 4
Uhlanenregimentern beſteht, iſt in einem multerhaften
Zustande. Die Millitärgränze, die durchaus dem Waf-
fendienſte angehört, und in Friedenszeiten zur Bewa-
chung der Sanitätscordons 45,000 Maun verwendet,
ſtellt ohne Schwierigkeit bei einem Kriege 100,0€0
Mann, und im Nothfalle noch mehr, die ihrer Be-
ſtimmung, dem Militärdienſte, für den sie erzogen
wurden, inſtinktartig gleich den Cosaken folgen, ohue ?

erſt durch langwierige und koſlſpielige Vorbereitungei

organiſirt werden zu müſſen. Die © Ortillerieregi-
 
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