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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0176

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der Dardanellen und des Bosphorus ; mehrere Kriegs.

schiffe wurden nach den erſten beordert, die ſich mit-
ten in der Meerenge vor Anker legten. Alle belade-
nen Schiffe unter europäischer Flagge wurden ange-
halten, und können ſich nur durch den Verluſt ihrer
Ladung frei machen ; das Syſtem der Verfolgung be-
ginnt von Neuem, und wird besonders gegen die Ar-
menier vom cathol. Ritus in Anwendung gebracht, de-
nen der zu Conſstantinopel residirende armenische Pa-
triarch, weil er ſie als Netzer verfolgt , seinen Sehultz

verweigert hat, obwohl es vielleicht in seiner Macht

. ftand, den Unwillen der Pforte von ibnen abzuwe n-

den. Man mujhmaßt sogar, daß er es sey, dcr dem
Großherrn die Treue dieser bis jetzt geachtcten ruhi-
gen Unterthanen verdächtig mache, daß er ſich ange-
boten habe, Beweise von dem Einverſländniſſe dieser
Secte mit den Franken, besonders den Ruſſſen, zu lie-
fern, nud daß er selbſt auf deren Verbannung ange-
tragen habe. Auch wurden mehrere hundert frärkiſche
Familien von den drei verbündeten Nationen auf Befehl

der Pforte eingeſchifft und fortgebracht, weil ſte nach

ber Auſſicht der Localbehorde einen ordentlichen Er-
werb hatten, und nur die Muselmänuner in ihren Ge-
ſchäften beeinträchtigten. Die Getreidezufuhr hat auf-
gehört, und die Magazine dex Hauptſtadt ſind gefüllt.
Mehrere Bäcker wurden hingerichtet, theils weil ſte
das Brod zu klein gebacken, theils weil sie ihre Vor-
räthe an Mehl ansgehen laſſen z die Regierung liefert
jet dem ganzen Bäckergewerbe das Mehl aus ihren
Magazinen für einen beſtimmten Preis. ~ Die neue
Münze, welche 20 –~ 25 Proc. im Werth verliert,

beſteht aus Stücken von 10, 20 und 25 Para. Die.
î Kopſlteuer iſt im ganzen Reiche erhöht. Der Grieche

Steyhan Realli wurde auf Vefehl des Großherrn hin-
gerichtet ; er soll ſich Münzverfäischungen haben zu
Schulden kommen laſſen. Eine Proctamation des
Großherrn an alle Ayans und öffentlichen Beamten
fordert zur allgemeinen Bewasſnung auf. Die Pforte
xüſtet ſich überbaupt zu dem kräftigen Widerſtande,
durch raſtloſe Anordnungen , Verstärkung der feſten
Plätze und Sammlung vor Truppen. Hunderttausend
Kurden sollen bereits auf dem Marſche ſeyn , und
mit Ends März in Europa anlangen. Auch erwar-
tet man, daß der Paſcha von Egypten die an ihn er-
gangene Ausſorderung zu einer anſehnlichen Truppen-
stellung, befolgen, und die Pforte aus allen Kräſten

unterſtlitien werde. Noch nie sab es hier so krieges

riſch aus, wie in dieſem Augenblicke. – Der däniſche
Geſchäftsträger, Hr. u. Hiibſch, iſt für die bei Abs,
ſchliesung des Handelstractats mit der Pforte geleis
fieten guten Dienste, zum Mi iniſter-Reſſdenten ernannt
worde it, Kaufmann.



An ü un d i gq u n g e n.
SL. r V cele oss P rig nal:S q ue

Druckerei von F. ne uſmseuy s Wittwe Lit. L. 2. Nr. 7 î..

Urku n d e.) Im Jahr 180t wurde: vori der Geiueiude
Niedermodau, Großh. Landgerichts Lichtenberg, bei da-
m aliger Kriegscatfe ein Capital von zweihundert fünf uut
zwanzig Gulden angelegt und eine, auf selchen Capitalbe-
trag lautende Schuldverſchreibung unter dem 21. Nov. bes

f ſagten Ixhres ausgelſtelit.

Da nun die Original-Schuld- itrtugde über solches Ca-
pital ſich M, in Ehn Händen der Darleiherin befindet,
noch, we dieselbe aufzufinden sey, bekannt iſt , so werden
hiermir , at f . fs der GSemeinde Nitdecmodüa; alle In-
haber der gedachten Schuld Urkunde aufgefordert, in einer
Friſt von drei § sictjatest das Original-Document bei dahie-

ſigem Großherzogl. Hofgerichte vorzuzeigen, und ihre al-

lenfallsigen An sprüche darauf gegen die genannte Gemeinde
Niederwodau unter dem Rec: tsnachtheile anzubringen, daß
ansonſt die bezeichnete Urkunde,ohi te weitereBekanntmachung
der Präcluſionsseiztenz , als Jr aftlos erklärt werden ſoll.
Darmſtadt, . n 24. Jan. 1828.
Erethetzost Hofg eri h ts Ertrajudice ia l-
‘.Sen.st ,da:
Wolf.

. rf See g er. ]
. . vat. Geilfuß.
19x9. .
H a ar bt im Köntgl. Baier. . Nheiutrei e.
(W,e inverſteig erung. Y.. Dotinertkag , den 20.
März näehſthin des Vormittags 10 Uhr, lößt “Herr Chri-
ſtoph H eck e l, Maler, wohnhaft in Loblech, zu Haardt in
der Behauſung des Herrn Jacob Wilhelm M ich e l da-
selbſt, nachverzeichnete ſehr gut und rein gehaltene Weine
in größern oder kleineren Auiantitäten, je nach det V Ver-
langen der Liebhaber, öffentlich perſteigern : :
Als :

1. 3 Fuder 6 Ohm Riesting 1823x Haardter .

é2. 8 –~ 4 7> Traminer ~ t . und.. ..

3. 11 © 6 ~ö Gemiſchter~® . Mus acke-.

e n – , © –~ | Gimmeldinger.

s 18 ê „ © ~ #1826r Haardter und Mus-

w. bacher.

E. .tüilk .ws êérs; ... r Dôütrtkheimesr.

1.3 –~ 3 ~ | 1827r Haardter und Mus.
; bacher.

s „ 35 ~ Rother –~© GKünigsbacher.

gu h. v 6 er; . r- Hasardter.



. 63 Fuder 2 Ohm.
Die Proben können am Tage der Verſteigentkg vor den
Fässern genommen werden.
M e uſta dt, den 13. Febr. 1828.
M. Müller, Notar.



Mannheimer Schaubühne.



Dienſtag, den 19. Febr. (V ormitt ag s um rr be,
mit aufgehobenem Abonnement, zum erſten Male) :
.Die ſ< wa rze Fr a u. Parodirende koniiſche
Oper z Muſtk von A do lp h Müller.

M a s k en-Ba l |.

B all.

- A b ends: Im großen Saale :
Anfang um 7 Uhr. Im kleinen Sagle;
Anfang um 7 Uhr.

: t
 
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