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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0316

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alle Verbindung mit la Vieioſa. Bis zum 28. Nov.
hatte man im Sprengel Temina 202 Leichname ge-
funden. Die Gewäſſer ließen, nachdem ſte ſich zurück-
gezogen, einen ſchwarzen Lehm auf der Oberfläche zu-
rück. – Ursache des Erdbebens war der Ausbruch
des Vulcans Hueta oder Paramo de las Papas. Bis

zum 21. erfolgten noch mehrcre Erdſtöße.
P:. o r t u g. !a |.

Briefe aus Lis sabo n verſichern, daß das portu-

gieſiſche Miniſterium unter dem Einfluſſe des Mar-
ſchalls Beresford zusammengesetzt ſey, und man glaubt,
daß die brittiſche Regierung jetzt in der Stille den
Plan ausführen wolle, der in den erſten Tagen des
verfloſſenen Jahres an dem patriotiſchen Widerſtande
der Freunde der Nationalunabhängigkeit geſscheitert
iſt. Indeſſen muß man, ehe man über Thatſachen
urtheilt, das Verhalten des neuen brittiſchen Miniſte-
riums abwarten. Sir W. A'Court hat ſich am 1.
März nach London eingeschiff. Die Artillerie der

engliſchen Truppen iſt zwar schon am Bord der

Transportschiffe, von der Einſchiffung dieser Truppen
iſt aber noch keine Rede. Der Prinz-Regent hat ſich
seit der Feierlichkeit des Te Deums öffentlich noch
nicht wieder blicken laſſen.– Anm l. hat die Pairs-
kammer über die vier angeklagten Pairs entſchieden,
und sie für schuldlos erklärt, auch befohlen, daß ſie
ihre Functionen in der Pairskammer wieder überneh-
men ſollten. . it. .
E: û. r. k e: i.
B uchar e ſt, den 1. März.
wähnten, an unsern Hoſpodar gekommenen Nachrich-
ten aus Conſtantinopel, ſind Briefe bis zum 15. Fe-
bruar eingegangen, nach welchen ein abermaliger ver-
söhnender Schritt der Gesandten von ÖDeſterreich und
. Preußen, die Pacification Griechenlands betreffend,
vergeblich gewesen seyn sol. Beide Miniſter batten
mittelſt einer Note einen gemeinſchaftlichen Antrag
gemacht ; allein der Reis-Effendi erwiederte den Dra-
gomans, unter Beziehung auf seine frühern Erklärun-
gen mündlich, daß von einer Intervention keine Rede
ſeyn könne, bevor die Rebellen sich. unterworfen hät-
ten. Im Zustand der Hauptſtadt batte ſich nichts

Erhebliches zugetragen. Die Poſt aus Conſtantino-

pel mit den Briefen vom 11. Febr. nach Wien fehlt
hier noch immer. Die Donau iſt ausgetreten und

das Eis dergeſtalt mit Waſſer bedeckt, daß die Ueber-

fahrt unmöglich. iſt. Niemand kanu nach Ruſtſchuk,
wou seit zehn Tagen das Felleisen liegt.



Vermiſchte Nachrichten.

Privatbriefe aus Ber li n v. 16. März melden, die
ruſsiſchen Garden seyen von Petersburg zur Armee abge-
gangen. V o m M a i n wirdunterm 17. März geschrie-
ben: Die Anleihe, wegen der eine große Macht mit dem
Hauſe Rothſchild bereits seit mehreren Monaten in



Unterhandlung trat, iſt zwar bis jetzt noch nicht defi-

nitiv abgeſchloſſen worden, weil man ſich, wie es

heißt, über die deßfallſigen Bedingungen noch nicht
hat vereinigen können. Indeſſen hat, wie versichert
wird, ebendasselbe Banquierhaus jener Macht einen
Vorschuß von sechs Millionen Gulden auf Wechsel
gemacht, welche bei dem dereinſtigen Abſchluſſe des
Geschäfts, in Rechnung geſtelt werden sollen. –
Die königl. nie d erl ä n di s < e Verordnung v. 28.
Febr. beſtimmt in der Hauptsache hinſicchtlich der vielen,

. zum Theil haufenweise in das Land kommenden Au s-

w ander er nach A merica, daß künktig keiner ohne
den Paß eines niederländiſchen Gesandten oder Con-
ſuls. über die Gränze gelaſſen werde. Der Paß muß
den Erlavbnißſchein zur Auswanderung, den Betrag
des baaren Geldes oder Geldeswerths zur Deckung
der Reisekoſten, ſo wie den Namen des Capitäns oder
Schiffseigenthümers, mit dem die Reise gemacht wird
enthalten. Außerdem muß ein niederl. Handelshaus
förmliche Bürgschaft für alle Kosten leiſten, welche ei-
nem Auswanderer während seines Aufenthaltes im
Reiche zur Laſt fallen. –~ Der Betrag der Ausfuh-
ren aus dem Hafen von Odeſsſa belief ſich im Jahre
1827 auf mehr als 20 Mill. Rubel.



' gKaufmann.



Mit den neulich er-

An Kk u n d i q u n g e n.
1953.
M annheim. (Lehrling wird ge s uch t.) Man
sucht auf Ostern einen ordentlichen jungen Menschen zu
einem annehmbaren Geſchäffte in die Lehre. Wo ? sagt
die Redaction der Mannh. Zeit. Lit. L. 2. Nr. 7.
1 1970.
Mannheim. (Conditoreygehülfe wird ge-
ſ uch t.) Es wird in eine angeſehene Conditorey in Fran k-
fur t a. M. ein Gehülfe gesucht, der auch mit Verfer-
tigung des Gefrorenen gut umgehen kann. Das Ndhere
iſt bei der Redaction dieſer Blatter Lit. L. 2. Nr. 7. zu
erfahren. j :



1966.
E b e rb a <. (G ¡uach! nn t n i ß.) Gegen Georg
Dingeldein von Neckar gerach, haben wir Gant
erkannt, und Tagfahrt zur Schulden-Liquidation auf

Mittwoch, den 30. April 1828, Morgens s Uhr,

dahier vor Amt feſtgeſett. Es werden daher alle dieje-
nigen, welche Forderungen an den Gemeinſchuldner zu
machen haben, unter dem Rechtsnachtheile, aus der vor-
handenen Masse sonst keine Zahlung zu erhalten, zur Li-
quidation derselben vorgeladen.
Eberb a ch, den 12. März 1828. j
Gr o ß herzoglich Ba d. „Ofgtrts - Am ê.
" a u. t h.
h i rdt. Fries.



Mannheimer Schaubühne.

Sonntag, den 23. März. Die wandernden C o-

m d dia n t e n. Komiſche Oper v. Fioravant i.



Druckerey von F. Ka u fma n n' s Wittwe Lit. L. 2. Nr. 7.
 
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