Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1828

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0342

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lr itbe ge benherit en-.



R u. s | .a n d.

Crakau, den 16. März. Wir erfahren hier aus
Warſchau, daß Se. kaiſ. Hoheit der Großfürſt Con-
ſtantin in wenigen Tagen ſich nach Lublin begeben
iverde, wohin die Officiere ſeines Generalſtabes ſchon
abgegattgen ſind. Auch ſchreibt man von daher , daß
der größte Theil der noch zu Petersburg befindlichen
Garden den Befehl erhalten habe,, nach Beſſarabien

aufzubrechen. Ein Tagsbefehl soll den General Die-

bitſch zum Generalquartiermeiſter der Armee in Beſſa-
rabien ernennen, dem General Wittgenſtein das Ober-
commando über dieselbe \ertheilen, und Sr. kais. Hoh.
dem Großftürſten Conſtantin das Commando der Re-
ſerven übertragen.

O e . e r t e. t <.
z Wien, den 22. t ft. 897 z Bankac-
jen 1027.

F.r a n. k xr.e i. ch.

Pa ri s, den 25. März. Fonds w.. 24.18. 3 pCt.
1I02 Fr. 40Et. ZpCt. 69 Fr.

Die Commission, welche Conſtant’'s Antrag auf Ab-
schaffung der facultativen Censur untersuchen ſollte,
hat mit 7 Stimmen gegen 2 deſſen Verwerfung begut-
achtet.

Dagegen hat die Commission zur Unterſuchung des.

Connyſchen Autrags (wornach Deputirte, die Anſtel-
lung im Staatsdienſt erhalten, ſich einer neuen Wahl
unterwerfen ſollen,) einſtimmig deſſen Annahme vor-
geſchlagen.

In allen indiſchen Beſiungen Englands iſt der
Zoll auf die franzöſiſchen Waaren um das Doppelte
erhöht worden. Diese Maßregel erſchwert oder macht

vielmehr jeden Handelsverkehr mit jenen Beſizungen

unmöglich. ;
In Folge einer Beſlimmung des Finanzmirtiſters
muüſſen vom 1. April,. an, alle Zeitungen vor 2 Uhr
Nachmittags auf die Pok gegeben seyn ; nach dieſem
Zeitpunkte wird kein Blatt mehr angenommen.

G r o ß b r i t a n n i e n.

London, den 22. März. Conſ. 83.

Die Times reden viel von der Wahrſcheinlichkeit ei-
nes Gerüchts, welches den Fürſten Metternich eine
Reise nach Paris uud London antreten läßt.

Sir W. A'Court, der Marquis von Loulé und ſei-
ne Gemabhlin, sſo wie der Graf von Taipa ſind von
Liſſabon hier eingetroffen.

po 'xr t u .g a l.

Liss a b o n, den 12. März. Drei franzöſische Of-
ficiere ſind, von Cadix kommend, hier eingetroffen.
Man glaubt allgemein, daß ſie irgend einen Auftrag
haben. Einer dieser Officiere iſt der Graf Gudin,
Adjudant seines Oheims, des Oberbeſehlshabers der
in Cadix liegenden franz. Truppen, Vicomte Gudin.
~ Einige Perſonen von hohem Range werden uns

clamiren zu laſſen befürchtend, erk
Liſſabon sogleich zu verlaſſnen.

verlaſſen, namentlich die HH. von Villaftor, Lumiares

und Quintella, die beiden Erſtern werden ſich nach

England, der Letßtere wird ſich nach Frankreich bege-

ben. . :
Nach dem Moniteur vom 25. März ſind zwar die

Unruhen in Lis s ab o n keineswegs übertrieben z. da-

gegen aber soll der Prinz-Regent Don Miguel keinen
Anlaß gegeben haben, seine conſtitutionellen Geſtnnun-
gen in Zweifel zu ziehen, und in einem am 13. März
gehaltenen Conseil sein Versprechen , der Charte ge-

_ mäß zu regieren, erneuert haben. . In demselben Con-

seil ſoll die Auflößung der Deputirtenkammer beschlos-
sen worden seyn. Ferner sollen in Folge neuer beſtimm-
ten Befehle die engl. Truppen abgegangen seyn. Zwei
Linienschiſfe werden im Tajo und 3090 Engländer im
Cort z: z;!Ñ! zur Beſcpützung der engl. Kaufleute
zurück bleiben. hu nm m .. ret ss m mn s s
Briefe aus Lissa b on vom 14. ſagen: Geſtern
Abend wurde im Staatsrath die Auflögutg der
Kammern beſchloſſen und bereits heute Morgen deere-
tirt. – Graf Villa-Real iſt nicht mehr Miuniſter des
Auswärtigen. D Der öſterr. und engl. Botschafter
Graf v. Bombelles und Hr. Lamb hatten in diesen Maß-
regeln die Absicht Don Miguels, ſich zum König pro-
lärt, in dieſem Falle

; I. ..tf.. . .lt: e:.

Ro m, den g. März. Se. Heil. .der Papſt wohnte .
am 6. d. in der Kirche der Congregation de proper
ganda fide der Beendigung eines gtägigen Gebets für
die Catholiken im Orient bei und kehrte, nachdem er
den zahlreich anwesenden orientaliſchen Prälaten und
Geiſtlichen den Segen ertheilt hatte, in den Vatican
urüc ; .. „.d. ; t Ô
) Mailand, den 16.6. März. Man ſieht hier mit
jedem Tage der Ankunft des Hrn. v. Ribeaupierre ent-
gegen, der – und zwar wegen der vorgerückten
Schwangerschaft seiner Gemahlin in sehr kurzen Tag-
reiſen – sich von Trieſt nach Florenz begiebt.

Die Bevölkerung der Stadt M aila nd betrug am
Schluſſe des vorigen IJqhrs 1790,558 Seelen , worun-
ter 17,000 Fremde und Ausländer und die Garnison
mit 80oo Mann begriffen ſind.

S. ü! . | e -f

Der ö s e rr. Beo b. vom 21. März enthält Nach-
richten aus Conſtantinopel über die am 29. Febr. da-
ſelbſt ſtattgehabte Auswechslung der Ratificationen
des, auf dem Tractat von Akjerman beruhenden, Schiff-
fahrts-Tractats mit Spanien, Dänemark und Neapel,
zwischen deren Bevollmächtigten, HH. v. Caſtillo, v.
Hübſch und v. Romano und dem Reis - Effendi.
Darin wird auch der von dem Großſsultan den Grie-
chen versprochenen unumſchränkten Amneſtie erwähnt,
und zu deren Annahme den Lettern die Frilſt von
drei Monaten gewährt, während welcher die Feindſe-
ligkeiten zu Lande und zu Waſſer von Seiten der
Pforte als suspendirt betrachtet werden ſollen. ‘

Die Pr eu ß. St a at sz t. v. 24. März enthält directe
 
Annotationen