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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0384

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archen und des Oberrabiners ftehen, und daß alle In-
dividuen, die ſich nicht zu den eben erwähnten Confeſ-
ſſonen bekennen, entweder ihre Religion zu ändern,
oder unverzüglich das Land zu meiden haben, daß bei
ihrer Auswanderung jedoch ihr Vermögen dem Fiscus
anheimfallee. Auch müſſen die jungen catholiſchen
Mädchen, bei Strafe, nach Asten abgeführt zu wer-
den, ſich mit Männern von einer der geduldeten Sec-
ten vermählen. Diescs öffcntliche Scandal bat die
zu Pera anweſenden Diplomaten veranlaßt, zu. Gun-
ſten der Verfolgten einzusſchreiten und der Pforte Vor-
ſtelungen zu machen, damit eine Maßregel eingestellt
werde, die nur geeignet iſt, in ganz Europa Unwillen
zu erregen, und ſelbſt die für die Pforte freundſchaft-
lichſt gesinnten Mächte von ihr abzuwenden. Der
Reis-Effendi, zu dem wegen des Ramaſan ſaſt kein
Zutritt ſtatt findet, soll jedoch die Vorſtelluug der eu-
ropäiſchen Gesandten durch den erſten Ptorten - Doll-
metſch angenommen und zur Antwort gegeben haben,
daß man ſich damit beſchäftigen werde. Inzwiſchen
iſt bis heute noch keine Abänderung erfolgt, und die

achtbarſten Familien ſtehen händeringend am Ufer un

ihre Kinder , die ihnen entriſſen werden, auf kleine
Schiffe geschleppt, und in die Verbannung geführt zu
sehen; es war nicht genug, ganze Familien ihrer ru-
higen 'Eriſtenz zu entreißen, und ſie ihrem gewiſſen
Untergange zu überliefern , man wollte die Qualen
weiter ausdehnen, und den Sohn dem Vater, die Toch-
ter der Mutter wegnehmen, und jeden Einzelnen der
härteſten Prüfung unterwerfen. Diese bösartige Er-
findung solite auch ihre Wirkung nicht verfehlen ; vie-
le dieser Unglücklichen schwören ihren väterii ichen
Glauben ab, um ſich nicht von den ihrigeu getrennt,
und einzeln verbannt zu sehen. ~ Aus Griechenland
erfährt man, daß Ibrahim Paſcha von den: Lord
Obercommiſſär der jonischen Inſeln aufgefordert wor-
den sey, Morea zu verlaſſen, daß er aber jeden da-
hin gehenden Antrag abgelehnt habe. Graf Capodio
ſtrias soll seiner Seits erklärt haben, daß er Ibra-
him Paſcha hindern werde, aus Morea zu entkommen,
und daß er nur .dann freien Abzug erhalten solle,
wenn die von ihm in die Sclaverei geführten Gries
chen auf freien Fuß gesetzt und ausgeliefert würden.
Kaufi nann.





(, 0 U r . 8. ..
Gross h. Bad. Staats pap. 50 fl. Loit.-Loose bei
Gollu. S. 1820 67 i. G. ~ ditto herausgek. Serien-
Loose à 50 fl. 92:1 i. P. – Kœn. Bat cg. Qt. V.
spCt. Central-Cassé-Oblig, 10223 i. P. ~ ditto pCt.
Is! i.. P. 7.1 4, pUt. ditto Eiu.V.r.,04 1042 i

M annheim.

C> Man n h e i m.

cke 9 fl. 232 kr. – Sourveraind’ors 16 f. 24 kr.
* 6Livres-1 haler 2 fl. 43 kr. – 3 Livres-Tha-
ler 1 fl. 16 kr. – Preussische Thaler 1 H. 432 kr.

5 Frauken - haler 2 l. 203 kr.
Vrankturt, am B. April 1828.



ant ü n di g ung en.



1992.
(WB e kannt ma e h un g.) Das
correſpondirende Publicum wird hiermit benachrichtigt, daß
von nun an die Bri e fpoſt nach Fr a nkfurt (Wein-
heim, Darmſtadt 1c.) jeden Abend um halb 5 Uhr ab-
gehe, und mithin die Briefe dahin bis ſpäteſtens A Uhr
Abends auf der Poſt aufzugeben sind.

Durch dieſen frühern Abgang wird in Frankfurt die
Influenz zu den, von dort früh Morgens abgehenden, nie-
derrheiniſchen Briefpoſtcursen erreicht; die Briefe voir
Mannheim treffen den andern Tag Vormittags 10 Uhr
in Mainz, Abends in Coblenz, und den 3ten Th Morgens
ſchon in Cölln ein.

Mannh eim, den 11. April 1828.

Groß h erz og l. Ob erp oſtamt.

1993.

(WM i d err uk e in e s
Concerte s.) Eingetretener Hinderniſſe wegen,
kann das auf Freitag, den 11. Apr il, angekün-
digte Concert nicht ſtatt finden.

Heinrich Gugel.

Weinheim. zun L tnt ni ß.) Ueber den
Nachlaß des verlebten Ge o rg M unz von Hem s-
b a < haben wir Gant erkannt, und Tagfahrt zur Schul-
den-Liquidation und Anmeldung etwaiger Vorzugsrechte
suf D o nn e r ſt a g, den 8. Mai l. J.

“auf dahieſiger Amtscanzlei anberaumt, wozu fämmtliche

Gläubiger des gedachten Georg Munz bei Vermeidung
des Ausſchluſſes von der gegenwärtigen Maſſe vorgeladen
werden.
Weinhe i m, d oz: 2. April 1828.
Großherzogl. B ezirks - A m k.
.. êl. 11 6, !: B,
S c e u e n b e r g e r.
rdt. Montanus.
1990.

Wies lo ch.

M onta g, den 28. d. M. Vormittags 8 Uhr

anberaumt. Alle, welche an ihn eine Forderung ju ma-
chen haben, w

werden aufgefordert, ſie in obigem Termine

P.‘ Ö GHGrossh. PV armst. St. P; 4pt.. 'zu luquidiren, widrigenfalls ſie von der vorhandenen
Partial-Loose 942 i. P. ~ d0 fl. Loose 413 i. P. Maſſe ausge ſchloſſen werden sollen.
Geldcour s. Pranzoesische neue E ouisd'ors 141 H. Wi esl och, den 3. April 1826s.
#4:kr. . * Preuss. und- andere Pistolen. 9 fl. Groß herzoglich Bad. Bezirks - Am t.
48 kr. ~~ Kaziserl. Vucaten. 5 M. 34:kr. Uall. p. V o gie l.
alle u. neue Duc. 5 f. 342kr. –T WEranken- Stü- / vdt. Gulde.







Druckerey von F. K a u fm ann’ s Wittwe Lit. L. 2. Nr. 7.

(Ganterkenn tni ß.) Gegen Adam
Antoni zu Wiesloch wird hiermit Gant erkannt,
und Tagfahrt zur Schulder-Liquidation auf
 
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