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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0394

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Courier von St. Petersburg hier ein, der vor dem
Palais des Königs vorfuhr, um seine Depeschen un-
mittelbar in die Hände Sr. Majcſét zu geben. Man
ineint , es sey Meldung von dem Ulbcbergang des ruſ-
ſiſchen Heeres über den Pruth und der Albreiſe des
Kuauiſers zu demselben eingegangen.

Bonn, den 6. April. J. k. Hoh. die Fran Chur-
fürſtin von Heſſen, die nebſt Ihrer Prinzessin Tochter

und dem H. Churprinzen bekanntlich seit November

v. I. dahier verweilen, haben ein Hotel auf dieDauer

von zehn Jahren gemiethet. Se. Hoh. der H. Ehur--

Prinz hat ein Hans für 13,000 preuß. Thaler eigen-
thümlich an sich gekauft. © Es iſt wieder ſtark von
Errichtung einer Meſſe zu Cöln die Rede, welche mit
ganz besondern Freiheiten begünſtigt werden soll.

: B ag ' L... 8. :

Nürnberg, den 8. April. Die Grundſteinlegung
zu Albrecht Dürer's Denkmal fand geltern dahier mit
den in dem Programm bekannt gemachten Feierlichkei-
ten ſtatt. Aus allen Theilen Deutſchlands und selbft
aus dem fernen Italien hatten ſich Künſtler und Kunſt-
Freunde bei diesem Feſte eingefunden.

H. e 1 ſ e n .» D a rx m ft a d k.

Darmſta dt. den g. April. Der Leibarzt Sr. k.
Hoh. des Großherzogs, Hr. Dr. G. Freiherr v. We-
dekind, macht in der heutigen Zeitung zur Beruhigung
aller getreuen Unterthanen unseres verehrten Landes-
vaters bekannt, daß Allerhöchſtdieselben ſich auf dem
Wege vollkommener Geneſung befinden.

Im hieſigen Gymnaſium zählt man gegenwärtig
184 Schüler. Sechzehn Selectaner verlaſſen das
Gymnasium, um die Universität zu beziehen.

B r a u n ſ < w e i g. ;!

Br a un s < w e i g, den 30. März. Prinz Wil-
belm von Braunſchweig, welcher bei seinem Bruder,
unserm durchlauchtigſten Herzog, auf Besuch war, ilk
nun wieder nach Berlin zu ſeinem Regimente abge-
reiſt. ; ;
„sw. r a n kx e t <0.

Paris, den 10. April. Fonds v. 9. : 5 pCt.
102 Fr. 20Ct. 3p Ct. 69 Fr. Bct. 1885.

Der Moniteur zeigt an: der Lehrcurſus des H.

Couſin habe angefangen, und auch Hr. Guizot werde
ſeine Vorlesungen beginnen. j

Man verſichert, der Gesetzesentwurf über die per io-

diſche Preſſe ſey den Berathungen eines am 8. d. ge-
haltenen Conseils von neuem unterworfen worden,
und jener Entwurf ſolle den g. in die Deputirtenkam-
mer gebracht werden. Die Hauptverfügungen des
neuen Entwurfes sollen folgende seyn: die Allen gege-
bene Befugniß, ein Journal herauszugeben, vermittelſt
gewisser Bürgschaften ; die Abſchaffung der facultati-
ven Cenſur, die Abſchaffung jenes Artikels des Gese-

zes von 1822 , der ſich auf die Proceſſe wegen Ten

denz bezieht z endlich Modificationen im Syſtem der

verantwortlichen Herausgeber ere.

Der Herzog von Riviere iſt ſo krank , daß ihn die
Aerzte aufgeben. : :

Hr. Vaſſal hat nach dem I. de Comm. eine zweite,
auf die Wiederherſtelung der Nationalgarde gerichtete

Hi.tſceif auf dem Bureau der Kammer niederge-
egre. z d. z
. Baron von Rothſchild iſt nach London abge-

reist.
_ Aus Ba y on ne vom 1. April schreibt man : Wäh-

rend einige Journale den Marquis v. Chaves ſchon
in Portugal glauben, und andere ihn wenigstens da-

hin abreisen ließen, wohnt derselbe noch ruhig auf

einem Landhauſe ver unsern Thoren. Er mäuſcht

zwar zurückzukehren, und hat darum gebeten, auch hat

er das Versprechen erhalten, daß sein hiesiger Aufent-
halt nicht lange mehr dauern ſolle; es ſcheint aber,
als ob die französische Regierung in dieser Beziehung
noch einige Einwürfe mache.

G r o s b r i t a n u t e n.

London, den 7. April. Conl. 849.

Unter die Gerüchte des Tages gehört die Behaup-
tung, daß in Kurzem eine Bill ins Parlament werde
gebracht werden, wonach die catholiſchen Unterthanen
Sr. Maj. zu allen Stellen und Würden befähigt seyn
ſollen, die des Premier-Miniſters und des Lord Kanz-
lers allein ausgenommen. ;

Der ruſſiſche Botſchafter Fürſt Lieven, ſo wie die
Fürſtin ſind nach Brighton abgegangen.

Im verfloſſenen Trimeſter haben nach ſichern An-
gaben unſere offentlichen Einkünfte 538,000 Pf. St.
mehr ertragen, als ſie im Budget waren angeſsett

worden. Die Zölle gaben 177,000 Pf. St., die Ac-

ciſe 200,000 Pf. St., der Stempel 104,000 Pf. St.,
die Taren 17,000 Pf. St. Ueberſchuß.

In unſern Arſenalen herrſcht die größte Thätigkeit ;
zu Woolwich ſoll auf Befehl der Regierung Munition
für 6 Linienſchisfe bereit gehalten werden.

Die schwediſche Escadre unter Befehl des Admirals
Nordnoiskild, welche in das mittell. Meer gegen die
Algierer beſtimmt iſt, wird unverzüglich zu Spithead
erwarte. . | j

Unterm 27. Febr. lagen im Hafen von Malta 5
engl. Linien- und 8 andere engl. Kriegsſchiffe.

Unterm 1. Febr. wird aus Janeiro gemeldet, die
braſil. Regierung habe eine Ankeihe von 5 Millionen
Franken mit 5 pCt. abgeſchloſssen.

Nach New - Yorker Journalen bis zum 11. März
enthalten Briefe aus Bogota die Nachricht, der Pabſt
habe die Unabhängigkeit von Columbien anerkannt.

Ein Brief aus Corfu im St ar meldet die am 24.
Febr. daselbſt erfolgte Ankunft der Philomele aus
Alexandrien. Dieſes Schiff bringt Depeschen mit, wel-
che ſich auf die Sendung des engl. Obriſten Craddock
zu dem Vicekönig beziehen. Craddock erwartete in
Alerandrien die Rückkehr eines vom Vicekönig nach
Conſtantinopel geſandien Boten. ~ Nicht weit von
Alexandrien ſollen, wie die Philomele berichtet, ein
türk. Linienschiff nebſt einer Fregatte, mit 2000 Scla-
ven an Bord mit Mann und Gut untergegangen seyn.

Die engl. Truppen in Portugal haben sich nun zwi-
ſchen dem 17. und 20. März definitiv eingeſchifft und
ſind jett unterwegs nach England. Das Fort im
Tajo soll von engliſchen Marinesoldaten besetzt blei-
ben. U§
 
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