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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 4
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Besprechungen
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Olbrich, Wilfried: [Rezension von: Handreichungen für den Griechischunterricht im Gymnasium: Neugriechisch im Altgriechischunterricht]
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Rabl, Josef: [Rezension von: Rainer Hannig, Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0208

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Besprechungen

77nM4rgic/iMMgen /i'ir 4cn GriecOLcTiMntgrricOt
im Gymna^inm.' TVgMgrigcPLc/t im Aitgrig-
cPLcpMnterricOt (77g./ StaaLinstitMt yhr
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77nn4rgic/iMng Lt ging AM/7io-Fa,s\sgttg mr't 75
grigcOLcOen Farzciiaioggn nn<4 6 grigcOLcOcn
Lie4gm grsc/n'gngn.
Gäbe es einen Preis für die beste pädagogische
Veröffentlichung der letzten Zeit - ich würde
ihn dieser Publikation des ISB verleihen. Was
der kleine Arbeitskreis unter Leitung von Jörg
Eyrainer hier auf 187 Seiten im Format DIN A3
geleistet hat, sprengt den Rahmen einer didakti-
schen Handreichung bei weitem. Entstanden ist
ein überaus informationsdichtes, abwechslungs-
und geistreiches Kompendium, eine Fundgrube
für jeden Freund des alten und des neuen Grie-
chenland. Das pragmatische Ziel, dem Grie-
chischlehrer Material für den Brückenschlag
vom Alt- zum Neugriechischen an die Hand zu
geben, wird dabei nie aus den Augen verloren
und dennoch weit überschritten.
Schon das Grundkonzept ist überzeugend. Der
sprachliche Teil gibt anhand von Sprechanläs-
sen im Alltag mit Wortlisten und Dialogtexten
eine realitätsnahe Einführung ins Neugriechi-
sche, stets verbunden mit einer Fülle landes-
kundlicher Sachinformationen. Auch der erfah-
rene Griechenlandpilger wird darin manches
Neue finden. Der darauffolgende literarische
Teil ist nicht weniger als ein kleines Lesebuch
neugriechischer Dichtung, dominiert von den
drei große Lyrikern Kavafis, Seferis und Elytis
mit grandiosen Gedichten. Dem zweisprachigen
Text auf der linken Seite (als Kopiervorlage
gedacht) folgt jeweils ein Kommentar mit An-
gaben zum Autor, unterrichtspraktischen Vor-
schlägen, vor allem aber mit Anregungen zur
Interpretation, die die Verbindungslinien zu den
großen antiken Klassikern ziehen. Dabei entste-
hen Einsichten von beeindruckender Tiefen-
schärfe. Dass der politische Aspekt immer wie-

der in den Vordergrund tritt, nicht zuletzt wegen
der leidvollen Erfahrung der Dichter mit der
Dikatur des Obristenregimes, bedeutet für mich
einen weiteren Vorzug. Die folgende Sequenz
„Kleine Themen" ist mehr als ein Anhang. Sie
bietet schöne Beispiele griechischer Lieder mit
Text und Noten, darunter die Nationalhymne
und zwei Lieder mit der Musik von Mikis
Theodorakis; dazu weitere Sachinformationen,
z. B. über griechisches Geld, aber auch über die
byzantinische Kreuzkuppelkirche. Nicht genug
damit: Es folgt noch eine Kurzgrammatik und
eine Liste weiterführender Literatur. Dem Buch
sind zwei Farbfolien beigegeben, und eine Kas-
sette gibt es mittlerweile auch, auf der
Kurzdialoge, in flottem Tempo gesprochen, und
Lieder zu hören sind.
Kein Lehrer wird dieses überquellende Angebot
im Unterricht je ausschöpfen können; aber jeder
einzelne Baustein wird seine Griechischstunden
bereichern. Ich kann mir jedenfalls nicht leicht
eine überzeugendere Begründung für den Sinn
und Wert des Griechischen in unserer Zeit vor-
stellen, als dieses Werk. Ob es auch den ge-
wünschten Werbeerfolg für das gefährdete Fach
haben wird, bleibt abzuwarten. Eines leistet es
auf jeden Fall: Es gibt eine klare Antwort auf
die Frage, was denn eigentlich das Gymnasiale
am Gymnasium sei. Dies ist es: die Weite des
Blicks, die Kenntnis der Wurzeln, der Bezug
auf die Gegenwart, der geistige Anspruch - und
die Begeisterung für eine Sache, die als wertvoll
erkannt wird.
WILFRIED OLBRICH, Schäftlarn
Rainer 77annig/ Die Sprach 4er POaraonen.
Gro/les' 77an4wo'rtgrOMcO ÄgyptL'cO-DgMt.s'cO
(2500 OL 950 v. C0r.), PeiOe/ TÜMifargg^cOicOte
4gr anoTgn Weit, 7?an4 64; P7X, 7472 Seiten, 27
Karten; Format 73 x 79,5 cm; geO. mit ScOatz-
amscOIag, Verlag POiiipp von ZaOern, Mainz
7995, 7SBV3-3053-7 777-9, DM723,00.

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