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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0041
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21 Meiningen

Die Landwehren des Meininger Unterlandes.

21

5. Die Massfelder Landwehr.

Sie schied das würz burgische AmtMeiningen vom hennebergischen
Amt Massfeld und ist nur durch Flurnamen belegbar.

6. Die Meininger Landwehren.

Vgl. darüber die Darstellung von Dr. H. Pusch unter Geschichte der Stadt
Meiningen.

7. Die Defertshäuser Landwehr.

Sie ist nur durch Vermerke von Aktenstücken, die sich im Besitz des Henne-
berg. Alterthumsf. Ver. befinden, bezeugt und verlief eine Strecke in der Richtung
des Utendorfer Vicinalwegs, wo er an der Helbaer Chaussee anhebt.

8. Die Utendörfer Landwehr.

Chr. Juncker erwähnt sie in seiner Ehre II, 80 (1704) mit folgenden Worten:
Herzog Moritz zu Sachsen-Naumburg liess hier (auf der Spitze des Dolmars) ao.
1696 ein Bergsommerhaus, insgemein das Dolmarhaus genennet, erbauen und wurde
damals auch ein Neuer Prunftplatz an der Land wehre gegen Utendorf
angelegt.

9. Die Wasunger Landwehr.
Auch sie ist nur urkundlich belegt durch eine von Germann, Wilhelmiterkloster
(1890), S. 88 abgedruckte Wasunger Stadtrechnung vom Jahre 1572, wo es heisst:
sckreiner im alten pfarhof Jorg Stoffel vom garten ahn der lanclwher. — Nach des-
selben Verf. Schrift: Aus Wasungens vergangenen Tagen (1890), S. 43, reichte das Nord-

ende der Wasunger Landwehr an den oberen Rietgraben in der Wüstung Ober-
stetten heran; die Landwehr wäre demnach auf der linken Seite der Werra in der
Nähe des Bahnhofs zu suchen. Indessen hat sich an Ort und Stelle keinerlei Kunde
von dieser alten Anlage erhalten.

10. Die Schmalkalder Landwehr.

Als Ausgangspunkt dieser schon oben S. 18 in dem geschichtlichen Abschnitt
berührten Landwehr dürfen wir wohl, wie bei der Frauenbreitunger Landwehr, die
Hohe Klinge annehmen, von wo aus nordwärts der Liebensteiner Reimstieg die
Fortsetzung der Landesgrenze bis zum Grossen Dreiherrenstein auf dem Wassen-
berg bildete. Von der Klinge aus führte die Landwehr ins Trusenthal hinab und
dieses überschreitend, an dem einsamen Elmenthal und an der Ruine Auwallenburg
vorüber über den Federhügel nach dem Grossen Giesselsberg, westlich von Seligen-
thal, weiterhin die Strasse Schmallcalden-Herges kreuzend, zum Steinkopf und
Andreasbrunnen, sodann über den Röthof zwischen der Schmalkalder und „hessi-
schen" Staatswaldung entlang, eine Strecke auch diese durchschneidend, über die
Fambacher Höhe und zwischen den Fluren der Dörfer Fambach einerseits und
Mittelschmalkalden und (meiningisch) Niederschmalkalden andererseits entlang, bis
sie an dem ins Werrathal vorspringenden Kap der Todenwart ausmündet. Noch
zu des Chronisten Heim Zeiten war die Todenwart mit einer festen Mauer um-
geben und durch Wall und Graben geschützt.
 
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