Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0420
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
346

Gleimershausen. Grimmenthal.

Meiningen. 346

sind mit schlichten Halbsäulen verziert und ebenso wie der Altar wohl aus der
Entstehungszeit der Kirche, aber bei Gelegenheit der Feier des hundertjährigen
Bestehens des Baues in Steintönen überstrichen. Die Malerei des sehr schlichten
Orgelprospektes stammt aus dem Jahre 1832. Die Sitzbänke ziehen sich auf drei
Stufen amphitheatralisch ansteigend um die Seiten des Achtecks herum, nur unter-
brochen durch die Orgelempore, die nördlich daran anschliessende Sacristei und
die Eingangsthür. Die Kirche hat zehn grosse rechteckige Fenster mit flach-
bogigem Sturz.

Gefässe: Abendmahlskanne, Zinn, Höhe 22 cm, oberer Durchmesser
9,8 cm. Gestiftet von Caspar Schneiders: W Von Trübes Äo. 1785. — Kelch,
Zinn, Höhe 23 cm, Kuppendurchmesser 12,3 cm. Auf der Unterseite des Fusses
das Monogramm J. O. und die Zahl 1724. — Taufkanne, Zinn, Höhe 17 cm,
Durchmesser 11 cm. An der Leibung: C.B.G.L. 1722. — Dieselbe Bezeichnung
auf der dazu gehörigen Taufschüssel (Durchmesser 34,5 cm). G. L.

Gut, jetzt freiherrlich v. Wechmar scher Besitz. Am S ch af stall ein Stein
mit der Inschrift: H. V. W. Am Nebengebäude des Gutes (Fachwerk) etwas
Schnitzerei an der Schwelle des nicht ausgebauten Obergeschosses, am Thürgewände
verkröpfte Ecken und am Sturz die Inschrift: 1787 aufgerickt Herr Von Wechmar
ist Bauherr den 4 Oktober.

[Der alte Friedhof hinter dem Schafstal] des Gutes ging um 1793 ein. Ein
Glockenthürmchen hat noch Jahrzehnte lang hier gestanden. Ein noch älterer
Gottesacker, dessen Ort noch jetzt „am Gottesäckerle" genannt wird, lag links
am Fussweg über den Grauhof nach Bettenhausen südöstlich vom Dorf.] (Mit-
theilung des Herrn Lehrers Seifert in Geba.) G. Lilie.

Gleimershausen, 66 Einwohner, ehemals adliges Lelmdorf, 8,4 km westsüd-
westlich von Meiningen, in der Gleimershäuser Bucht, einem tiefen Einschnitt auf
der Südwestseite des Dreissigackerer Plateaus gelegen.

Kirchlich von jeher zu Sülzfeld gehörig. Angeblich ist der Ort 1418 ab-
gebrannt und war noch 1439 eine Wüstung. Das Gut daselbst gehörte theilweise (V3)
denen v. Schlaun zu Jüchsen, theils denen v. Bibra und v. Wolf. Später (1573)
waren die Diemar und v. Hessberg hier angesessen. 1600 ging das Gut an
J. Wolf Siebenfreund über, sodann an die Familie Krebs und an die v. Hagen, 1788
an Kummer von Suhl, 1803 an die v. Uttenhoren, 1831 an die Familie Steuben.

Litteratur: Brückner, Landesk. II, S. 159. L. H.

Grimmenthal, eine Häusergruppe mit 30 Einwohnern, am Fasse des Mittel-
berges und Ziegenberges, an der Einmündung des Haselthals in das Werrathal,
5V2 km südöstlich von Meiningen.
 
Annotationen