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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0521
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433 Meiningen.

Melkers. Neubrunn.

433

wo er in dem sogenannten Melkerser Felsen steil nach dem Thale abfällt, einen Wall.
Es ist eine nach Westen geöffnete halbkreisförmige Anlage mit etwa 250 Schritt
Radiuslänge, welche sich mit ihrer Basis an den Steilrand ansetzt. Der Wall ist
an einigen Stellen durch Wegeanlagen und Steinabfuhr beschädigt und lässt hier
erkennen, dass er aus ziemlich kleinen Kalksteinen aufgeschüttet ist; seine Breite
schwankt zwischen 5 und 10 m. Bei der Begehung durch den Verfasser im
Jahre 1902 wurden keinerlei Scherben oder andere Gegenstände, welche einen
Anhalt für die Datirung geben könnten, beobachtet. (Vgl. auch S. 430, Z. 19.)

Litteratur: Brückner, Landeskunde des Herzogthums Meiningen, II, S. 140.

Dr. A. Götze.

Neubrunn, Kirchdorf mit 483 Einwohnern, 10,2 km südsüdöstlich von Meiningen,
an der Landstrasse nach Römhild, im Jüchsegrund.

Um 856 schenkt das reiche Ehepaar Reginhart und Albwin seine Güter zu
Niunbrunni dem Stift Fulda. Neubrunn ist althennebergischer Besitz. Im 13. Jahr-

Thür zur Empore der Kirche in Neubrunn. Neubrunn.

hundert blühte ein Rittergeschlecht v. Neubrunn (1235 Lupoid, dann Hahold von
Neubrunn). Später hatten die v. Bibra hier ein Gut mit Kemnate, welche erst
Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurde. Es wurde von den Grafen
von Henneberg angekauft und in vier Höfe zerschlagen. Zwei Höfe trugen die
v. Diemar zu Lehen, zwei der Vogt Marterstecke von Massfeld, sein Sohn Hans
und dessen Schwäher Matthis v. Gyselbrecht (1427, 1429). Andere Gülten hatten
das Kloster Wächterswinkel (1829 an Meiningen abgetreten), das Kloster Fulda (s. o.),

Bau- und Kunetdenkm. Thüringens. S.-Meiningen. I. OQ
 
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