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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0612
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520

Unterharles. Untermassfeld.

Meiningen. 520

deren Aussterben erhielten es die Marschalke v. Ostheim zu Waltershausen, 1782
nach dem Erlöschen dieser Linie fiel es an die Herrschaft zurück. Die wegen der
Hinterlassenschaft mit den Marschalkischen Allodialerben entstandenen Streitig-
keiten wurden 1788 beigelegt. Herzog Georg vertauschte das Gut gegen andere
Besitzungen (zu Liebenstein) an die Familie v. Fischern, von der es 1846 an
H. Kröger gelangte.

Auf dem dortigen Felde, „Kellergewänd" genannt, fand man beim Umackern

Grundmauern des alten Ortes (Hargozzesthal (1030), Hargesles, Harles).

Litteratur: Brückner, Landesk. II, S. 184. — Henneb. Einladungsschrift 1882, S. 168.

L. Hertel.

Das Schloss zu Untermassfeld. Ansicht von Osten, aus der Vogelschau.

Zeichnung von Georg I.ilie.

Untermassfeld (mittelalterlich „Nidern-Massfeld"), Pfarrdorf mit 1185 Ein-
wohnern, im Werrathal, 4 km südwestlich von Meiningen gelegen, Station der
Werrabahn.

Ueber die früheste Geschichte des Ortes ist theilweise Unrichtiges verbreitet,
da man mehrfach urkundliche Angaben, die sich auf andere, ähnlich klingende und
geschriebene Ortsnamen bezogen (z. B. Marisfeld, Mehelfeld, Mahelfeld u. dgl.),
ohne weiteres für unser Massfeld in Anspruch nahm. Vergi. darüber z. B.
Dobenecker, Reg. I, 163. — Massfeld, so bezeichnet kurzweg die einheimische Be-
völkerung unseren Ort, ist althennebergisches Gebiet. Die Grafen von Henne-
berg gaben Theilstücke ihres Besitzes in Pacht („Lehen"), so z. B. 1319 eine
Hube Landes an Albrecht v. d. Kere (Henneb. Urk. V, 252), 1359 eine Mühle zu
Untermassfeld an Dietrich v. Elsbach, 1424 einen Hof zu Untermassfeld an Hans
v. Berge (Henneb. Urk. V, 29). 1436 bezeugt Heinrich v. Reckrod, dass seine Familie
dem Egidienstift zu Schmalkalden einen Hof zu Untermassfeld verkauft habe.
Auch ein adliges Geschlecht „von Massfeld" blühte im 14. Jahrhundert. So be-
gegnet Hartmudus dictus Gross de Maesfelt als Zeuge in einer Urkunde Heinrichs
 
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