Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0517
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
429 Meiningen.

Leutersdorf. Melkers

429

2 Kelche aus Bronze, vergoldet, in nachgothischen Stilformen. Der eine
der beiden Kelche zeigt die Zahl 1687.

Kelch aus Zinn, mit rundem Fuss, eiförmigem Knauf und halbkugeliger
Kuppe, 18. Jahrhundert.

Weinkanne aus Zinn, 1772.

Taufbecken aus Zinn, mit gravirten Ornamenten, 1771
JAL. SCL.

T a u f k a n n e aus Zinn : 1772 SJL.

Die grosse Glocke stammt aus dem Jahre 1492. Am
Hals die Inschrift: o jl>efu + rer. Hh glorie + t>ent + ct>m +
pace + m + cccc + tyFFpi- Durchmesser 0,85 m. — Kleine
Glocke mit gothischen Ornamenten und der Inschrift: "?lt>e
tTTana grajta plena t>omwt>e tecvm. Durchmesser 0,65 m.

(Bergner, Glocken, S. 34.)

Die Friedhofsbefestigung. Der Haupttheil ist der

wohlerhaltene Thorthurm mit rundbogiger Einfahrt (Abbild.
S. 426.) Der Thurm hat innerhalb des Thores eine Stärke von
3,55 m. Ueber dem Thorweg befindet sich ein Obergeschoss
aus Stein, das nach aussen eine schmale hohe Schiessscharte
hat.' Dieses Geschoss ist jetzt von dem daran stossenden Ge-
bäude aus zugänglich. Darüber folgt ein beschiefertes hölzernes
Stockwerk. Das darüberliegende Pultdach enthält die Thurm-
uhr. Die obere Bekrönung bildet eine viereckige Laterne mit
Schweifkuppel. Diese Bekrönung stammt wohl aus der Bauzeit
des 18. Jahrhunderts. Zu beachten sind an der Aussenfront des
Thurmes zwei Kragsteine an der Oberkante des steinernen
Hauptbaues. Diese Steine scheinen dazu bestimmt gewesen zu Holzschnitzerei an
sein, einen Wehrgang zur Vertheidigung des Thores zu tragen. der Altarwand m

Leutersdorf.

Die Ringmauer des Kirchhofs ist an mehreren Stellen,
namentlich zwischen dem Kirchthurm und dem Thorthurm, gut erhalten. Die Mauer
ist ungefähr 1,55 m dick. Von den ehemaligen Gaden sind noch ungefähr 15 er-
halten, welche von den Bauern zur Aufbewahrung von Holz und als Schüttböden
benutzt werden.

Das Wirthshaus „Zur schwarzen Henne" hat einen massiven steinernen
Unterbau, der wohl im 16. Jahrhundert ausgeführt ist.

Ein Spitzbogen aus Stein bildet den Eingang zum Keller des Hauses Nr. 68.
An demselben eine undeutliche Jahreszahl.

Melkers (1331 Melchers und Melkers), Kirchdorf mit 186 Einwohnern am linken
Ufer der Herpf, 6 km nordwestlich von Meiningen, an der Strasse ins Amt Sand
gelegen; althennebergischer Besitz.
 
Annotationen