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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0477
401 Meiningen. Jüchsen. Kätzerode. 401
Man sieht daraus, wie lange sich manche künstlerischen Formen in der ländlichen
Bauweise zuweilen erhalten. Für die Datirung des Hauses in Jüchsen bietet sich
daher ein Spielraum von 1681—1725, also von fast einem halben Jahrhundert.
Aus dem Jahre 1716 stammt das geschnitzte Holzfachwerk an einem Hause, dessen
Einzelheiten Eduard Fritze in seinem Werke über die fränkisch-thüringischen
Holzbauten auf Tafel 17 gezeichnet hat.
Zwei geschnitzte Eckpfosten hat das Obergeschoss des Hauses Nr. 92.
An dem Obergeschoss des Hauses No. 9 befinden sich an den senkrechten
Pfosten geschnitzte Consolen und Palmetten. Die kurzen Pfosten in den
Füllungen unterhalb der Fenster haben die Form von geschweiften Balustern,
allerdings nur an der Oberfläche, soweit der Wandputz über das Holz hinweg-
greift.
Das Wirthshaus „Zur goldenen Henne" ist erbaut im Jahre 1762. Im
Innern steht ein eiserner 0 fen, mit einer gegossenen Eeliefplatte, aufweicherein
springendes Pferd mit der Jahreszahl 1769 dargestellt ist.
Das Dorf hatte früher vier Thore: das Queckthor, das Elbthor, das
Schafthor und das St er zeit hör. Daraus lässt sich auch auf eine ehemalige
Dorfbefestigung schliessen. Da von einer steinernen Ringmauer keine Spur
vorhanden ist, so wird die Dorfbefestigung aus Holzwerk und Graben bestanden
haben.
Kätzerode, Hof und Gut 15 km südlich von Meiningen. Im 16. Jahrhundert
besassen das Gut zwei Fräulein Siebenfreund von Würzburg. Mit ihrem Tod fiel
es an die Herrschaft Henneberg heim, und Graf Georg Ernst begabte damit seinen
Kanzler Strauss. Später kam es in den Besitz der Familie v. Türcke. — In Schul- und
Kirchensachen zu Henneberg gehörig.
In der Nähe ist die wüste Burgstätte Weckburg oder Weckfurt (Wegfurt).
Literatur: Brückner, Landeskunde II, S. 183. L. H.
Bau- und Kuustdenkm. Thüringens. S.-Meiningen. I. 26
Man sieht daraus, wie lange sich manche künstlerischen Formen in der ländlichen
Bauweise zuweilen erhalten. Für die Datirung des Hauses in Jüchsen bietet sich
daher ein Spielraum von 1681—1725, also von fast einem halben Jahrhundert.
Aus dem Jahre 1716 stammt das geschnitzte Holzfachwerk an einem Hause, dessen
Einzelheiten Eduard Fritze in seinem Werke über die fränkisch-thüringischen
Holzbauten auf Tafel 17 gezeichnet hat.
Zwei geschnitzte Eckpfosten hat das Obergeschoss des Hauses Nr. 92.
An dem Obergeschoss des Hauses No. 9 befinden sich an den senkrechten
Pfosten geschnitzte Consolen und Palmetten. Die kurzen Pfosten in den
Füllungen unterhalb der Fenster haben die Form von geschweiften Balustern,
allerdings nur an der Oberfläche, soweit der Wandputz über das Holz hinweg-
greift.
Das Wirthshaus „Zur goldenen Henne" ist erbaut im Jahre 1762. Im
Innern steht ein eiserner 0 fen, mit einer gegossenen Eeliefplatte, aufweicherein
springendes Pferd mit der Jahreszahl 1769 dargestellt ist.
Das Dorf hatte früher vier Thore: das Queckthor, das Elbthor, das
Schafthor und das St er zeit hör. Daraus lässt sich auch auf eine ehemalige
Dorfbefestigung schliessen. Da von einer steinernen Ringmauer keine Spur
vorhanden ist, so wird die Dorfbefestigung aus Holzwerk und Graben bestanden
haben.
Kätzerode, Hof und Gut 15 km südlich von Meiningen. Im 16. Jahrhundert
besassen das Gut zwei Fräulein Siebenfreund von Würzburg. Mit ihrem Tod fiel
es an die Herrschaft Henneberg heim, und Graf Georg Ernst begabte damit seinen
Kanzler Strauss. Später kam es in den Besitz der Familie v. Türcke. — In Schul- und
Kirchensachen zu Henneberg gehörig.
In der Nähe ist die wüste Burgstätte Weckburg oder Weckfurt (Wegfurt).
Literatur: Brückner, Landeskunde II, S. 183. L. H.
Bau- und Kuustdenkm. Thüringens. S.-Meiningen. I. 26