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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0582
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Altargeräthe. 1. Weinkanne, Zinn, Höhe 26, Durchmesser 12,3 cm.
Inschrift: J.M.E. 1769.

2. W ein kann e, Zinn, Höhe 22, Durchmesser 10,2 cm. Inschrift: Ich gehöhre
in die Kirche zu Seeba 1725.

Glocke, 1728 von Johann Melchior Derck in Meiningen gegossen. Durch-
messer 0,46 m. — Bergner, Glocken des Herzogthums S.-Meiningen, S. 37.

Die im Jahre 1724 erbaute Schule ist 1843 erneuert.

HailS Nr, 17a, Fachwerk mit etwas Schnitzerei. Am Hausthürgewände
Halbsäulen mit rohen Capitellen, am Sturz :

Valtin Beil ANNO 1725

Georg Lilie.

Solz, Pfarrkirchdorf mit 296 Einwohnern, 10.7 km nordwestlich von Meiningen,
an der zu Füssen der Hohen Geba entspringenden Solz (ahd. Sulxaha). Bach
und Ort haben ihren Namen von einer bei der Untermühle entspringenden Salzquelle.

Solz wird bereits in den ältesten Fuldaer Klosterurkunden erwähnt. Zur Zeit
des heiligen Bonifatius schenken Amalrich und sein Weib Rutburg, sowie der Freie
Dietrich dem Kloster ihr Eigenthum in der Solzer Mark, „in captura et saltu Sulzahe".
Später gehörte es zum Gebiet der Henneberg er Grafen, deren Ministerialen
auf dem Tannenberg, am Nordausgange des Ortes, ihre Burg hatten. Anfänglich
nannten sich diese Burgmänner nach dem Orte selbst: so begegnet 1183 (?) ein
Gottfried de Sulxaha, ministerialis comitis de Henneberc; er begabt die Marienkirche
des Klosters Vessra mit drei Leibeigenen und einer halben Hufe seines Besitzes
(Dobenecker, Reg. II, 663). Das Geschlecht starb — nach 1274 — aus, und es
folgten ihm die Wolfe, deren letzte Sprossen Eberhard und Kunz Wolf, sodann
die Herbilstadt. Paul v. Herbilstadt verkauft seinen Antheil an die Gebrüder
Sittich und Wilhelm v. Marschalk, welche 1412 ihr Lehen dem Bischof Johann
v. Würzburg auftragen. 1464 empfängt Fritz Marschalk v. Ostheim das Lehen vom
Stifte. Daneben aber besassen Antheile an dem Burggut die Herren v. d. Tann.
Anton v. d. Tann wird 1420 mit der Hälfte von Solz beliehen. 1433 entstand eine
Fehde zwischen dem Landgrafen von Hessen und dem Bischof von Würzburg, bei
welcher Gelegenheit der erstere den Ritter Anton v. d. Tann zum Bundesgenossen
gewann, während dessen Landesherr, der Graf von Henneberg, Burggraf v. Würz-
burg, seinen Beistand dem Bischof lieh. Mit den Schmalkalden! verbündet, rückte
Graf Wilhelm von Heuneberg vor Tannenberg und brach die festen Mauern des
Schlosses. Antons Sohn Diez wurde jedoch wieder zu Gnaden angenommen und
1450 noch mit dem halben Schloss belehnt. 1465 fiel es an Diezens Bruder Freund,
der ohne Erben mit Tode abgeht. Das erledigte Lehen wird 1488 von dem Landes-
herrn an Hans v. d. Tann-Bischofsheim gegeben. Hansens Sohn Gerhard legt
— um 1500 mit Fürstgraf Wilhelms Einwilligung eine neue Burg an, doch
nicht an der alten Stelle, sondern auf den Wiesen am Dorf. Bei dem erblosen
Abgang Gerhards verlieh der Fürstgraf Solz an den übermüthigen Ritter Wolf
 
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