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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0330
268
Amalibnrcjhe, Schloss.
Meiningen. 268
Räume in Amalienruhe ihre Ausstattung erhalten, als die Besitzung- im Jahre 1764
in den Besitz der Herzogin Charlotte Amalie, der Wittwe des Herzogs Anton
Ulrich, gelangte.
Der Hauptraum des Schlosses ist der Saal im ersten Stock. Die Wände sind in
einzelne schmale, rechteckige Felder zerlegt, welche sehr zierlich durch Roccocoorna-
mente umrahmt sind. In einige dieser
^j^Mlf^V schmalen Wandflächen sind oben
<;ö^^^^Ä^^^ & Gemälde auf Leinwand eingesetzt,
welche die charakteristischen Be-
schäftigungen des ländlichen Lebens
in den zwölf Monaten des Jahres
darstellen. Es sind Landschaften,
reich belebt durch Figuren. Die
Bilder sind gefällige Arbeiten,
welche an Vorbilder aus der hol-
ländischen Malerei erinnern. Be-
sonders ist dies bei den Bauern-
scenen der Fall. Die Gemälde sind
ungefähr 60 cm breit und 40 cm
hoch. In den einzelnen Bildern ist
Folgendes dargestellt:
Janu ar. Schlittschuhläufer auf
einem zugefrorenen Fluss. Am Ufer
sitzen zwei alte Leute, welche die
Hände an einem Feuer wärmen.
In den Stuckornamenten, welche das
Bild bekrönen, sind Eiszapfen dar-
gestellt.
F e b r u a r. Maskenfest im
Freien, neben einem halb verfallenen
Gebäude, in welchem vor dem hohen
Kamin ein gedeckter Tisch mit Ge-
tränken steht. In den Stuckorna-
menten darüber befindet sich eine
Guitarre, eine Maske und eine Nar-
renpritsche.
^ g-l-°Y. März. Ein Gärtner beim
Wandverzierung aus Stuck im Schloss Amalienruhe. Pfropfen eines Obstbaumes. An
einem Wasserfall sitzt ein Angler.
Im Hintergründe schreitet ein Säemann. In den Stuckornamenten darüber Fische
als Anglerbeute.
April. Landleute bei der Schafschur. Daneben die malerischen Ruinen eines
alten Schlosses, in welchem Landleute wohnen. In den Stuckornamenten darüber
ein Hirtenhut, eine Hirtenschaufel und ein Lammfell.
Mai. Ein Park mit hohen Hecken und Skulpturen. In der Mitte steht
ein reich gekleidetes junges Paar in Roccocotracht, dem zwei Mädchen die
Amalibnrcjhe, Schloss.
Meiningen. 268
Räume in Amalienruhe ihre Ausstattung erhalten, als die Besitzung- im Jahre 1764
in den Besitz der Herzogin Charlotte Amalie, der Wittwe des Herzogs Anton
Ulrich, gelangte.
Der Hauptraum des Schlosses ist der Saal im ersten Stock. Die Wände sind in
einzelne schmale, rechteckige Felder zerlegt, welche sehr zierlich durch Roccocoorna-
mente umrahmt sind. In einige dieser
^j^Mlf^V schmalen Wandflächen sind oben
<;ö^^^^Ä^^^ & Gemälde auf Leinwand eingesetzt,
welche die charakteristischen Be-
schäftigungen des ländlichen Lebens
in den zwölf Monaten des Jahres
darstellen. Es sind Landschaften,
reich belebt durch Figuren. Die
Bilder sind gefällige Arbeiten,
welche an Vorbilder aus der hol-
ländischen Malerei erinnern. Be-
sonders ist dies bei den Bauern-
scenen der Fall. Die Gemälde sind
ungefähr 60 cm breit und 40 cm
hoch. In den einzelnen Bildern ist
Folgendes dargestellt:
Janu ar. Schlittschuhläufer auf
einem zugefrorenen Fluss. Am Ufer
sitzen zwei alte Leute, welche die
Hände an einem Feuer wärmen.
In den Stuckornamenten, welche das
Bild bekrönen, sind Eiszapfen dar-
gestellt.
F e b r u a r. Maskenfest im
Freien, neben einem halb verfallenen
Gebäude, in welchem vor dem hohen
Kamin ein gedeckter Tisch mit Ge-
tränken steht. In den Stuckorna-
menten darüber befindet sich eine
Guitarre, eine Maske und eine Nar-
renpritsche.
^ g-l-°Y. März. Ein Gärtner beim
Wandverzierung aus Stuck im Schloss Amalienruhe. Pfropfen eines Obstbaumes. An
einem Wasserfall sitzt ein Angler.
Im Hintergründe schreitet ein Säemann. In den Stuckornamenten darüber Fische
als Anglerbeute.
April. Landleute bei der Schafschur. Daneben die malerischen Ruinen eines
alten Schlosses, in welchem Landleute wohnen. In den Stuckornamenten darüber
ein Hirtenhut, eine Hirtenschaufel und ein Lammfell.
Mai. Ein Park mit hohen Hecken und Skulpturen. In der Mitte steht
ein reich gekleidetes junges Paar in Roccocotracht, dem zwei Mädchen die