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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0434
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stab und Sima besteht. Darüber zwei kleine Wappenschilde, deren Stil auf die
Zeit um das Jahr 1600 deutet. Das Wappen rechts (heraldisch) hat einen
Schild mit einem Querbalken, auf dem zwei Reihen Schachsteine angebracht sind
(Philipp Schrimpf v. Berg-). Das Wappen links hat einen von oben nach unten ge~
theilten Schild mit einem Querbalken (Katharina, geborene Grossin v. Trockau). Die
beiden Wappen sind dieselben, wie die über der ehemaligen Einfahrt an der West-
seite des Stallgebäudes, doch am Treppen-
thurm fehlt dem Wappen die Helmzier. <
Der Treppenthurm ist oben anscheinend
unvollendet. Wahrscheinlich fehlt die
ehemalige Bekrönung durch eine Schweif-
kuppel. Im Inneren ist der Thurm rund.
Die alte Wendeltreppe ist erhalten. Der
wohlerhaltene Staffelgiebel des Westflügels
ist auf S. 358 abgebildet.

Die ehemalige Einfahrt ist ver-
mauert ; sie befindet sich an der Westseite
des Stallgebäudes. Hier ist der grosse
und der kleine Bogen gut erhalten. Ueber
dem kleinen Bogen ist dasselbe Doppel-
wappen eingemauert, wie am Thor des
Treppenthurmes, doch mit der Helmzier
über den Schilden. Das Wappen ist auf
quadratischem Stein in starkem Relief
gemeisselt, umrahmt von schmalem Roll-
werk. Oben die Buchstaben:

P.S. V.B.K.G.G. V.T.
(Die Buchstaben bedeuten: Philipp
Schrimpf Von Berg und Käthe Geborene
Gross Von Trockau.) Unten die Zahl
1619. Ehemals befand sich in diesem Flügel
die Brauerei. Hier ein Steinmetzzeichen.

Die Lage dieses ehemaligen Haupt-
thores am Südende des von Süden nach
Norden gerichteten Flügels, das auf den
Hof führte, erklärt sich daraus, dass die
alte Strasse im Grossen und Ganzen dem

Bette der Helba folgte. Südlich des grossen Säule mit geschnitztem Sattelholz

Thores befand sich eines für Fussgänger; im Gutshause zu Helba,

im Schlussstein des Gewölbes auf der

Hofseite ist eine Jahreszahl angebracht, die erste, zweite und dritte Zahl sind
durch Trennungszeichen geschieden; die erste Zahl ist 1, die zweite unleserlich, die
dritte und vierte (4 und 7) haben moderne Formen.

An der Hoffront des Westflügels befinden sich drei Thorbogen und sechs
rechteckige Fenster. Ueber einem zugemauerten Rundbogen am Westflügel steht
 
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