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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0450
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375 Meiningen. Hermannsfeld, Fasanerie. 375

von Luthers Schriften, Altenburg- 1660 und folgende Jahre, mit guten, aus ge~
presstem Leder gearbeiteten Einbänden.

Von der ehemals hohen Friedhofsmauer ist an der Nordostecke ein
grosses Stück erhalten. Darin ein Rundbogenportal mit derb gemeisselten Ranken-
ornamenten in der Abschrägung der Seitenpfosten und der Bogenleibung. Am Kämpfer-
gesims ein Zahnschnitt. Wohl aus derselben Zeit wie die daneben stehende,
in Steimgemeisselte Tafel von 1601 mit _|- der Inschrift:• Selig sind die Todten.
An der Mauer das Steinmetzzeichen:

Fasanerie, Jagd-und Sommerhaus der herzoglichen Familie, 11,1km süd-
westlich von Meiningen, nebst zwei Nebenhäusern, im AValdbezirk „Thiergarten",
nach Hermannsfeld geschult und gepfarrt. Das Hauptgebäude ist eine Anlage
Herzog Georgs I. (1782—1803), der im Sommer einige Wochen in dieser idyl-
lischen Gegend zu verweilen pflegte. Der „Thiergarten" ist ein Rest des grossen
.Königsforstes, welchen nebst Jagd- und Wildbahn König Konrad 1031 dem Stifte
Würzburg abtrat (Schultes, Gesch. v. Henneb. I, S. 78—79). 1340 finden wir ihn im
Besitz der Grafen von Henneberg. Ein Drittel des Thiergartens ist um 1406 an
die Gebrüder Karl und Hermann v. d. Kere, im Jahre 1415 an Eberhard und
Albrecht v. d. Kere verliehen (Henneb. Urk. IV, Nr. 107; VI, Nr. 21). — Zu einer eigent-
lichen Fasanerie gestaltete ihn erst der oben genannte Herzog Georg I. — Im
October 1813 hausten, wie ein im Oberstock befindliches Gedenktäfelchen meldet,
durchziehende Kosaken übel in den Räumen des Schlosses.

Litteratur: Brückner, Landeskunde II,
S. 153. — E mm rieh, Meininger Taschenbuch 1805,
S. 243 (mit einem Kupferstich der Fasanerie von
Thierry, S. 33).— Schriften des Vereins fürmeining-
ische Geschichte, Heft 9 (1890), S. 7. L. H.

Eiserner Ofen in der Fasanerie.
 
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