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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0466
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391 Meiningen.

Hutsberg.

391

zwei Räumen. Der Hauptraum ist ein mit hohen Mauern umgebenes Viereck von
30,62 m Länge und 17,50 m Breite. In diesen Raum führt das mit einem Spitz-
bogen überwölbte Thor, dessen Einfassung durch keinerlei Profil verziert ist. Dicht
über dem Thor befindet sich eine quadratische Vertiefung in der Mauer. Dort waren
ehemals die von Juncker

erwähnten beiden Wappen u l U 1 111 (1 (1'''' '

angebracht. An der Innen- .\vU 111 ^v°u vv 1
seite ist das Thor mit einem
flachen Bogen überwölbt. Das
Loch für den Balken zum
Verschluss des Thores ist er-
halten. Die Mauer ist an
dieser Stelle etwa 10—11 m
hoch. Der hinter dem Thor
liegende Raum hat nach aussen
nur vier schmale schiess-
schartenartige Fenster. Ein
anderes Fenster an der Nord-
seite ist in neuerer Zeit zu-

















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URterkeflert

T—













gemauert, wohl um die Festig- Grundriss der Burg Hutsberg.

keit des Mauerwerks der

Ruine zu stärken. Die Ringmauer dieses Hauptraumes ist 1,70 m stark. Er
ist wahrscheinlich der älteste Theil der Burg. Möglicher Weise hat diese älteste
Kemenate im Inneren eiuen Hof gehabt, um Licht in die grossen Räume zu
schaffen. Die Länge und Breite des Innern würde
dazu gross genug gewesen sein. Ein Mauerrest
neben dem Thore deutet auf eine ehemalige innere
Raumeintheilung.

In einer späteren Bauzeit ist die Kemenate nach
Süden um ungefähr ein Drittel vergrössert. Schon
aus der Dicke der Mauer, welche die beiden Theile
der Kemenate von einander trennt, sieht man, dass
dies ehemals eine Aussenmauer gewesen sein muss.
Der kleinere Anbau ist fast zur Hälfte unterkellert.
Das Kellergewölbe ist eine halbkreisförmige Tonne.
Die Treppenstufen, welche in den Keller hinabführen,
sind erhalten. Drei Fenster liegen an der Süd-
seite des Anbaues, ein Fenster an der Westseite.

Wahrscheinlich sind diese beiden Haupttheile der Erker an der Burg Hutsberg.
Burg die zwei Kemenaten, welche Johann v. Kere
errichten musste, als er im Jahre 1383 die Burg vom Grafen Heinrich V. von
Henneberg zum Lehen erhielt. Auf einen anderen Umbau der Kemenate deutet
der obere Theil der Hauptmauer. Die obere Schicht von etwa 2—3 m Höhe
besteht aus Kalkstein. Die Farbe dieses Steins unterscheidet sich deutlich von der
am unteren Haupttheil der Mauer. Dieser besteht aus Basaltsteinen, welche stark
mit Moos und Flechten überzogen sind. Eine Unterbrechung der glatten Mauer-
 
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