518
Sülzfeld, Wohnhäuser.
Meiningen. 518
Im oberen Stockwerk liegt ein Saal mit vier Fenstern in der Front. Hier
sind die alten profilirten Balken neuerdings überputzt. In dem Saal steht ein
eiserner Ofen aus dem Jahre 1674 mit drei grossen gegossenen Reliefplatten.
Auf der einen ist dargestellt das Opfer Isaaks, auf den beiden anderen das Urtheil
Salomons, mit der Jahreszahl 1674. In demselben Räume drei bemalte Truhen.
Die eine, mit geflügelten Engelsköpfen, stammt aus dem Jahre 1784. Eine andere
Truhe aus dem Jahre 1844 ist auf dem Deckel mit einer Guirlande bemalt, welche
ganz in dem Stil
aus der Zeit um
das Jahr 1800 ge-
zeichnet ist, ein
Zeichen, wie lange
sich in den Bauern-
möbeln dieser
Gegend die Formen
des Empirestils er-
halten haben. Be-
achtenswerth ist
auch ein buntbe-
malter Schrank
aus dem 18. Jahr-
hundert. Von dem
Flur des Oberge-
schosses führt eine
Thür auf die
Trücke, d. i. eine
offene Galerie,
welche in diesen
Gegenden im Volks-
munde so genannt
wird, weil sie haupt-
sächlich zum Trock-
nen der Wäsche
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^J E. Fritze, Fränkisch-
"" -—Thüringische Holz-
^^^^^^^^jE^^^E—^ ^^^^^P^-— bauten, Taf. 15.)
Wohnhaus Nr. 12 in Sülzfeld. H a U S Nr. 7.
Geschnitztes Holz-
fachwerk aus dem Jahre 1615 (oder 1619?). Die Jahreszahl steht an einem Eck-
pfosten des Obergeschosses an der Giebelseite. An dieser Seite sind geschnitzte
Zahnschnitte an den Schwellhölzern und Rahmhölzern angebracht. Auch die Kopf-
bänder an den Hauptpfosten des ersten Obergeschosses sind geschweift aus-
geschnitten. Das Haus ist auf S. 517 abgebildet.
Haus Nr. 12. Geschnitztes Holzfachwerk aus dem Jahre 1626. An die Zeit
Sülzfeld, Wohnhäuser.
Meiningen. 518
Im oberen Stockwerk liegt ein Saal mit vier Fenstern in der Front. Hier
sind die alten profilirten Balken neuerdings überputzt. In dem Saal steht ein
eiserner Ofen aus dem Jahre 1674 mit drei grossen gegossenen Reliefplatten.
Auf der einen ist dargestellt das Opfer Isaaks, auf den beiden anderen das Urtheil
Salomons, mit der Jahreszahl 1674. In demselben Räume drei bemalte Truhen.
Die eine, mit geflügelten Engelsköpfen, stammt aus dem Jahre 1784. Eine andere
Truhe aus dem Jahre 1844 ist auf dem Deckel mit einer Guirlande bemalt, welche
ganz in dem Stil
aus der Zeit um
das Jahr 1800 ge-
zeichnet ist, ein
Zeichen, wie lange
sich in den Bauern-
möbeln dieser
Gegend die Formen
des Empirestils er-
halten haben. Be-
achtenswerth ist
auch ein buntbe-
malter Schrank
aus dem 18. Jahr-
hundert. Von dem
Flur des Oberge-
schosses führt eine
Thür auf die
Trücke, d. i. eine
offene Galerie,
welche in diesen
Gegenden im Volks-
munde so genannt
wird, weil sie haupt-
sächlich zum Trock-
nen der Wäsche
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^J E. Fritze, Fränkisch-
"" -—Thüringische Holz-
^^^^^^^^jE^^^E—^ ^^^^^P^-— bauten, Taf. 15.)
Wohnhaus Nr. 12 in Sülzfeld. H a U S Nr. 7.
Geschnitztes Holz-
fachwerk aus dem Jahre 1615 (oder 1619?). Die Jahreszahl steht an einem Eck-
pfosten des Obergeschosses an der Giebelseite. An dieser Seite sind geschnitzte
Zahnschnitte an den Schwellhölzern und Rahmhölzern angebracht. Auch die Kopf-
bänder an den Hauptpfosten des ersten Obergeschosses sind geschweift aus-
geschnitten. Das Haus ist auf S. 517 abgebildet.
Haus Nr. 12. Geschnitztes Holzfachwerk aus dem Jahre 1626. An die Zeit