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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0668
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575 Meiningen.

Walldoef, Wohnhäuser.

575

Pfosten befinden sich an der Spitze des Giebels. Das Haus hat die Nr. 170. —

E. Fritze, Fränkisch-thüriagische Holzbauten, Tafel 14. — Bau- u. Kunstdenkmäler Thüringens,
Heft 31, S. X.

Haus Nr. 171. Holzfachwerk aus dem Jahre 1596. Grossentheils mit Putz
bedeckt. Doch die auffallend starken Balken und die geschweiften Streben sind
an der Giebelwand sichtbar. Die Hausthür ist in der Mitte wagerecht getheilt.
Die in Holz geschnitzte Inschrift lautet: ANNO DOMINI 1596 10 MAII EX-
STRVCTA EST HAEC DOMVS GEORGII DE HIL HANS ET CONRAD ROSA
F M WIENER LVVDF.

Haus Nr. 59, Holzfachwerk mit zwei geschnitzten Eckpfosten und drei ge-
schnitzten Palmetten, sowie Laubsägeornamenten als Umrahmung der verschiebbaren
Fensterläden.

Haus Nr. 164, geschnitztes Holzfachwerk aus dem Jahre 1668. Der Eck-
pfosten ist durch einen geschnitzten Rundstab verziert, welcher mit einem Schuppen-

zu Walldorf. Brunnenhaus in Walldorf.

muster bedeckt ist. Der Rundstab endet oben und unten in zwei Spirallinien.
Darunter befinden sich zwei Palmetten, welche von einem roh geschnitzten Consol
getragen werden. Darunter steht die Inschrift: Georg Hirsch. 24. Julius anno
1668. An einigen Stellen des Holzwerkes sind herzförmige Vertiefungen einge-
schnitten, welche ursprünglich mit weissem Putz ausgefüllt waren. Der Eckpfosten
ist auf S. 574 abgebildet.

Am Gasthaus „Zum freien Ritter", erbaut 1697, ist über der Haus-
thür ein Relief mit dem Doppelwappen der Familien v. Marschalk und
v. Betten eingemauert. Auf dem Relief steht die Bauinschrift: ^trtno ift
öiefes XDirtjfyaus mit (Softes E?ylffe (Erbauet öurd? öte Heidts ^rey ZPofylgebofy. ^rau
SOPHIA FRANCISCA ZTtarfdjalcftn geb. V. Betten 6. UOiüxv. PETER HIRSCH
bamafyls gaftW. Das Relief ist auf S. 574 abgebildet. Es ist vor etwa 20 Jahren
bei einem Umbau des Hauses an der jetzigen Stelle über der Hausthür eingesetzt.
Früher befand es sich am Ostgiebel (Mittheilung des Maurermeisters Förch in
Walldorf.) — Auf dem Wirthshausschild aus Eisenblech ist ein Reiter mit dem
Zweispitzhut aus der Zeit um 1782 in Malerei dargestellt. Die Jahreszahl steht
auf dem Schilde.

Haus Nr. 35, Holzfachwerk mit geschweiften Streben. An der Giebelseite
fünf Consolgesimse über einander. Die Hausthür ist in der Mitte wagerecht getheilt.
Im Innern steht ein eiserner Ofen. Auf einer gusseisernen Platte befindet sich
ein springendes Pferd und die Jahreszahl 1742 sowie der Name Cristoph Lins.
 
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