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Neumann, Sarah; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Der gerichtliche Zweikampf: Gottesurteil, Wettstreit, Ehrensache — Mittelalter-Forschungen, Band 31: Ostfildern, 2010

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34909#0084

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11.3 Schauplätze

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ten auch rechtsgeschichtliche Positionierungen des gerichtlichen Zweikampfes ab: Ei-
nerseits wird er im Dienste der Herrschaft eingesetzt und ausgestaltet, doch dieser
gewünschten kontrollierten Anwendung stehen andererseits die Ansprüche einzelner
sozialer Gruppen entgegen, die das ducHtuM entgegen allen Eindämmungsversuchen als
standesgemäßes Rechts- und Repräsentationsmittel fordern. Diese rechtsgeschichtli-
chen Aspekte werden auch in erzählenden Quellen verarbeitet und implizit angespro-
chen. Juristische Sachverhalte werden hier jedoch an die Erzählintention gebunden und
dadurch in einen weiteren Zusammenhang eingebettet: Die Anordnung der Kombat-
tanten im Raum bietet eine effektive Möglichkeit, die für den gerichtlichen Zweikampf
elementaren Vorstellungen von Recht, Gerechtigkeit und Tapferkeit zu visualisieren
und entsprechend der Erzähllogik zu kombinieren und zu akzentuieren. Möglich wird
dabei auch die Erweiterung des Bedeutungsspektrums des gerichtlichen Zweikampfes
um den Aspekt der Strafe und es bleibt zu klären, ob, wie und in welchem Maße diese
Aspekte auch im Verlauf des zu greifen sind.
 
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