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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0036

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Ruprecht von der Pfalz (1400/01)

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krönt."^ Die dazu genannte Zahl von 9000 Pferden mag übertrieben sein, doch dürfte
die Nachricht selbst auf Augenzeugenberichten beruhen.' "'"' Von besonderem Interesse
ist daher nicht nur der auf 10 000 Gulden geschätzte Wert der Krone, sondern vor allem
auch der gebratene ganze Ochse, in dem wiederum mehrere Vögel und andere Tiere
eingeschlossen waren - eine Besonderheit der Aachener Krönungsfeierlichkeiten, die
auch bei den darauffolgenden Krönungen auftauchen wird und die offenbar 1407 ihren
Anfang nahm.^
Einzig hinsichtlich des königlichen Aufenthalts in Aachen irrt die Chronik, denn
der König verließ wenn nicht am selben, dann spätestens am darauffolgenden Tag die
Stadt wieder und war nur fünf Tage später zurück in Heidelberg.'Nachdem er die
Huldigung der Stadt und Herzog Rainalds von Jülich-Geldern empfangen und den
Karlsthron bestiegen hatte, hielt Ruprecht offenbar nichts mehr in Aachen. Abgesehen
von der Chronik Reinbold Slechts können seine Bestrebungen, dem dortigen Besuch
keine besondere Bedeutung beizumessen, durchaus als erfolgreich eingestuft werden,
denn obgleich manche Geschichtsschreiber von der Beilegung des Streites berichten,'"''"
finden sich keine weiteren Nachrichten über eine damit verbundene Thronbesteigung
oder Königskrönung. Das Aufsetzen der Krone selbst übernahm anders als 1349 der
Erzbischof von Köln, trotz der von ihm mehrere Jahre zuvor durchgeführten und wei-
terhin uneingeschränkt gültigen Krönung: Mochte es in Aachen auch zu keiner wirkli-
chen Krönung kommen, die verbliebenen rituellen Resthandlungen sollten dennoch
durch niemand anderen als ihn vollzogen werden W"

1589 Reinbold Siecht, Fortsetzung der Flores temporum, S. 98: Post Poe z'pse dozzzz'zzzzs rex Rzzperfzzs zzezzz-
ezzs ad Azyzzz'sgrzzzzrzzrz cum zzrcPz'epz'scopo Colozzz'ezzsz, epz'scopo HerPz'polezzsz, epz'scopo Spz'rezzsz, Rügens;',
dzzce Gelrz'e cf zzP'z's zzzzzffz's Fzzrozzz'Fzzs, cozzzz'fz'Fzzs, zzoFz'PFzzs cum ez?zzz's zu zzzzzzzero 9000 Fezzzgzzz'ssz'zzze szzs-
cepfzzs, z'Pz'zyzze czzzzz corozza zzzzrezz, z?zzz?e repzzfzzFzzfzzr z'zz zzzz/ore decezzz zzzz'fz'zz Jlorezzorzzzzz, corozzzzfzzs, zyzzzzzrz
corozzzzzzz zzdPzzc [dazu Anm. 7: »d. h. nach dem 10. Februar und vor Aug. 1414«, A.B.] PzzFef/z'fz'zzs
szzzzs Pzzdwz'czzs. Beim (Erz-)Bischof von Riga handelt es sich um Johannes von Wallenrode, der
dem König des Öfteren als Geldgeber und Diplomat zur Seite gestanden hatte (vgl. FRENKEN,
Wallenrode, Johannes von, S. 216).
1590 Die Anwesenheit des Erzbischofs von Köln ergibt sich aus Regesten der Erzbischöfe von Köln,
Bd. 10, Nr. 1914, die des Bischofs von Speyer liegt allein schon aufgrund seiner Rolle als königli-
cher Kanzler nahe (vgl. dazu auch Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 2, Nr. 5035-5037).
Herzog Rainald von Jülich-Geldern empfing am Tag des Einzugs seine Lehen (ebd., Nr. 5038
und 5040), und auch Bischof Johann von Würzburg ist im Umfeld der Krönung in Ruprechts
Anhang nachweisbar (ebd., Nr. 5012).
1591 Reinbold Siecht, Fortsetzung der Flores temporum, S. 98: FPz zzsszzfzzs erzzf z'zzfeger Fos z'zzclrzsz's zzzzzffzz
gezzerzz zzHzzzrz zzc ^errzzrzzzzz, HdeP'cef Pz/zzzzzzfe, czzpzloie, pezdz'ces, /zzszzzzz, czzppozzes etc. MEYER,
Aachen'sche Geschichten, Bd. 1, S. 293 nennt als ältesten Beleg die Krönung Rudolfs von Habs-
burg 1273, doch finden sich in seinen Nachweisen keine diesbezügliche Angaben.
1592 Reinbold Siecht, Fortsetzung der Flores temporum, S. 98: Pf Azyzzz'sgrzzzzz zzzzzzzsz'f zzzf zdzzyzos zfz'es. Vgl.
dagegen Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 2, Nr. 5048-5063.
1593 Eberhart Windeck, Kaiser Sigismunds Buch, c. 5, S. 8; Die Cronica van der hilliger stat van Coel-
len 1499, Bd. 3, S. 739 berichtet anlässlich der Kölner Krönung sogar, dass Ruprecht nie nach
Aachen kam (z'zzzf z?zzz?zzz zzz'ef zo Az'cPezz zzp zfz'e zz'f, zzzer zzzzezzzzzz'fs), obwohl sie später die Huldigung
Aachens, angeblich im Jahre 1406, erwähnt (S. 740). Bei Gobelinus Person, Cosmidromius, c. 70,
S. 64 heißt es hingegen: Qzzzzpropfer czües Az?zzezzses zzF eodezzz zzzwo rege z'zz persozzz's ef Fozzz's dzzzzzpzzzzfz
per czüz'fzzfes z'zzzperz'z fzzzzzz^zzzzzzz reFePes zzsz?zze z'zz presezzs zrzzzPz? Pz'spezzPz'zzyerzzzzf.
1594 Die Absicht des Erzbischofs von Mainz, ebenfalls nach Aachen zu kommen, ist nur durch Ge-
rüchte überliefert (vgl. RTA 6, Nr. 167 S. 224f., Z. 41-1 und Nr. 174, S. 230, Z. 26f.: zfzzz zzzzs/zzrPozzzezz
werde, Pzzz zzzzser /zerre zzozz Mez'zzfze zzzz'f zzzzserzzz Perrezz Pezzz Pozzzggezz AcPe rz'fezz wzzrde). Unter den von
Reinbold Siecht aufgezählten Fürsten fehlt er. Die Ansicht von KRULL, Salbung und Krönung,
 
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