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Herrschererhebungen des Spätmittelalters
abgrenzt,'""' wobei die Angaben zur Wahl nicht nur auf die Goldene Bulle, sondern
auch auf den vorangehenden Ordo des Einzugs und der Altarsetzung explizit Bezug
nehmen.'"" Die Aufzeichnungen geben sich selbst als schriftliche Fixierung der bisher
praktizierten Rituale zu erkennen (cMW omnzhMS cenmonns /tacfenMS zu izz'z's oherseruan cozz-
szzciz's). Der erste Abschnitt geht auf einen älteren Ordo ad rcdpz'cndzz/rz Renern rozrzazzo-
rrzra^^ sowie den Modus re^era RoraaaorMra decfrzra Fraadc/ardze zafrodziceadz exadaadz zu-
rück, welcher im Zusammenhang mit den Einzügen Günthers von Schwarzburg und
Karls IV. entstand.'"'" Eine genauere Untersuchung der einzelnen Bestandteile ergibt
außerdem, dass die unterschiedlichen Aspekte, die in der 1411 angefertigten Nieder-
schrift festgehalten wurden, direkt auf die vorangehenden Herrschererhebungen von
1376,1400 und 1410/11 zurückgehen.
chen Oberkleides nur noch der sahcastos und nicht auch der cazzzpazzarz'zzs erwähnt (S. 11 bzw.
f. 196v) oder statt doz'zzdo dz'cazzf iogozzdo psaizzzzzzzz sot?MozzUzzz heißt es doz'zzdo Ugazzf psaizzzzzzzz sahsc^aca-
fozzz (S. 10 bzw. f. 195r). Auffällig ist, dass die Gießener Handschrift an zwei Stellen über das Sta-
tutenbuch des Bartholomäusstifts hinausgeht: Beim Kuss der Kopfreliquie wird neben dem Re-
sponsorium auch die Antiphon »Adrvzzz'sfz dosz'doraMz's« erwähnt (f. 195r), und zusätzlich zu
Psalm 20 (»Dozzzz'zzo z'zz UrüzU üza iUaMüzr rox«) sind Psalm 19 (»Exazzdz'af U Dozzzz'zzzzs z'zz dz'o frzhaiah'o-
zzz's«) und Psalm 71 (»Dozzs z'zzdz'czHZZZ faaa: rogz da«) wiedergegeben (f. 195v-196r). Der Ordo ad rocz-
pz'oadaa: Rogozzz roazaaoraa: im Missale des Bartholomäusstifts aus der ersten Hälfte des 14. Jahr-
hunderts (siehe oben, Anm. 1028) vermerkt zu Psalm 20: dz'cafar ... caa: ocfo ocrsz'las cf caa: Giorz'a
pafrz od fofzzzzz psaizzzzzs sz piacU (Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg,
Ms. Barth. 107 f- 16r). An der entsprechenden Stelle findet sich am Rand ein »Giorz'a pafrz« (f. 16v),
und auch die späteren Fassungen geben nicht den kompletten Psalm wieder, sondern enden an
dieser Stelle (Froning [Hg.], Empfang und Wahl des Königs, S. 10: ast?ao rvrsaa: scz'dcU >pozzos cos
af ciz'Faaaan oxcdzszüo; Gießen, Universitätsbibliothek, Hs. 296, f. 195v). Da die Gießener Hand-
schrift einerseits eng mit dem Statutenbuch übereinstimmt, andererseits jedoch wie im Missale
manche Rubriken fehlen, könnte eine weitere Fassung des Textes existiert haben. Im Missale
selbst findet sich ein im 15. Jahrhundert vorgenommener Verweis auf das Statutenbuch (siehe
PowiTz/BucK, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts, S. 247). Die Handschrift Wien, Haus-,
Hof- und Staatsarchiv, MEA Wahl- und Krönungsakten 2b, f. 132r-133r enthält hingegen nur
den zweiten Abschnitt des Textes (»Nota sz'üzzzz ioca U ordz'zzozzz prz'zzcz'pzzzzz ...«), in wortwörtlicher
Übereinstimmung mit dem Statutenbuch (S. 12f.). Unmittelbar zuvor finden sich einige mit »Do-
szgzzafz'o CozzsMiaüzs/razzc/Mrdozzsz's« überschriebene Anweisungen (f. 130r-v), die gewisse Ähn-
lichkeiten mit den Bestimmungen dieses Abschnitts haben und die besonders die Gesänge be-
treffen. KLOFT, »Weil dessen Oberhaupt ...«, S. 335, Anm. 18 weist ferner darauf hin, dass in
Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, Barth. Bücher 111/3, f. 71r »mehrere Angaben zur Wahl
zu finden« seien, die Froning nicht ediert habe, doch hatte dieser selbst darauf hingewiesen,
dass es sich nur um eine »Abschrift« von Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, Barth. Bücher
III/4b, f. 36r-38r handelt (Froning [Hg.], Empfang und Wahl des Königs, S. XIII). In der Tat stim-
men die Ausführungen, wenn auch nicht immer wortwörtlich, überein (so dann auch KLOFT,
»Weil dessen Oberhaupt...«, S. 335, Anm. 19: »in weiten Teilen, aber nicht völlig identisch«). Im
Folgenden kann daher weiterhin nach der Edition von Froning zitiert werden. Zu überlegen
wäre allerdings, ob es sich bei Barth. Bücher 111/3, f. 71r (und f. 71v oben) wirklich um eine »Ab-
schrift« des Statutenbuchs oder nicht eher um die Kopie einer anderen Textfassung handelt.
1710 Froning (Hg.), Empfang und Wahl des Königs, S. 10, 12 und 13: »Uz zzozzzz'zzo dozzzz'zzo zzosfrz Rzoszz
C/zrz'sfz azzzozz. szzFscrz'FdHr ordo U/orzzza ad rocz'pz'ozzdzzzzz rogozzz Rozzzazzorzzzzz z'zz occksz'a sazzcfz Bardzo-
iozzzoz Frazzclrozz/zzrdozzsz's z'zzzporz'ad, czzzzz ozzzzzzUzs corz'zzzozzz'z's /zacUzzzzs z'zz /zz'z's oNrsorrzarz cozzszzUz's«;
»Nota sz'üzzzz ioca U ordz'zzozzz prz'zzcz'pzzzzz Uocforzzzzz z'zz c/zoro ocdosz'o sazzcfz Bardzoiozzzoz FrazzcUzz/drdozzsz's
Uzzzporo Uocfz'ozzz's zzorzz rogz's Rozzzazzorzzzzz olzsorrzazzda«; »Do oHacz'ozzz'Fzzs (1)«.
1711 Ebd., S. 13: U doz'zzdo sz rzoüzzzf [die Kurfürsten, A.B.], sfafz'zzz ad Uocfz'ozzozzz /zzxda/d^^M^ Fzzdo azzroo
procodazzö U sz Uocfzzs per oos prosozzs ossU, sfafz'zzz oxadarUzzr z'zz adarz U/z'orU zzf szzpra ... sod sz prosozzs
zzozz ossU, fzzzze fazzdozzz z'pso z^zzazzdoczzzz^zzo adrzozzz'ozzU z'pso rocz'porHzzr, zzf szzpra pozzzYzzr ....
1712 Siehe oben, Anm. 1709.
1713 Siehe oben, Kapitel 5.9.4.
Herrschererhebungen des Spätmittelalters
abgrenzt,'""' wobei die Angaben zur Wahl nicht nur auf die Goldene Bulle, sondern
auch auf den vorangehenden Ordo des Einzugs und der Altarsetzung explizit Bezug
nehmen.'"" Die Aufzeichnungen geben sich selbst als schriftliche Fixierung der bisher
praktizierten Rituale zu erkennen (cMW omnzhMS cenmonns /tacfenMS zu izz'z's oherseruan cozz-
szzciz's). Der erste Abschnitt geht auf einen älteren Ordo ad rcdpz'cndzz/rz Renern rozrzazzo-
rrzra^^ sowie den Modus re^era RoraaaorMra decfrzra Fraadc/ardze zafrodziceadz exadaadz zu-
rück, welcher im Zusammenhang mit den Einzügen Günthers von Schwarzburg und
Karls IV. entstand.'"'" Eine genauere Untersuchung der einzelnen Bestandteile ergibt
außerdem, dass die unterschiedlichen Aspekte, die in der 1411 angefertigten Nieder-
schrift festgehalten wurden, direkt auf die vorangehenden Herrschererhebungen von
1376,1400 und 1410/11 zurückgehen.
chen Oberkleides nur noch der sahcastos und nicht auch der cazzzpazzarz'zzs erwähnt (S. 11 bzw.
f. 196v) oder statt doz'zzdo dz'cazzf iogozzdo psaizzzzzzzz sot?MozzUzzz heißt es doz'zzdo Ugazzf psaizzzzzzzz sahsc^aca-
fozzz (S. 10 bzw. f. 195r). Auffällig ist, dass die Gießener Handschrift an zwei Stellen über das Sta-
tutenbuch des Bartholomäusstifts hinausgeht: Beim Kuss der Kopfreliquie wird neben dem Re-
sponsorium auch die Antiphon »Adrvzzz'sfz dosz'doraMz's« erwähnt (f. 195r), und zusätzlich zu
Psalm 20 (»Dozzzz'zzo z'zz UrüzU üza iUaMüzr rox«) sind Psalm 19 (»Exazzdz'af U Dozzzz'zzzzs z'zz dz'o frzhaiah'o-
zzz's«) und Psalm 71 (»Dozzs z'zzdz'czHZZZ faaa: rogz da«) wiedergegeben (f. 195v-196r). Der Ordo ad rocz-
pz'oadaa: Rogozzz roazaaoraa: im Missale des Bartholomäusstifts aus der ersten Hälfte des 14. Jahr-
hunderts (siehe oben, Anm. 1028) vermerkt zu Psalm 20: dz'cafar ... caa: ocfo ocrsz'las cf caa: Giorz'a
pafrz od fofzzzzz psaizzzzzs sz piacU (Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg,
Ms. Barth. 107 f- 16r). An der entsprechenden Stelle findet sich am Rand ein »Giorz'a pafrz« (f. 16v),
und auch die späteren Fassungen geben nicht den kompletten Psalm wieder, sondern enden an
dieser Stelle (Froning [Hg.], Empfang und Wahl des Königs, S. 10: ast?ao rvrsaa: scz'dcU >pozzos cos
af ciz'Faaaan oxcdzszüo; Gießen, Universitätsbibliothek, Hs. 296, f. 195v). Da die Gießener Hand-
schrift einerseits eng mit dem Statutenbuch übereinstimmt, andererseits jedoch wie im Missale
manche Rubriken fehlen, könnte eine weitere Fassung des Textes existiert haben. Im Missale
selbst findet sich ein im 15. Jahrhundert vorgenommener Verweis auf das Statutenbuch (siehe
PowiTz/BucK, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts, S. 247). Die Handschrift Wien, Haus-,
Hof- und Staatsarchiv, MEA Wahl- und Krönungsakten 2b, f. 132r-133r enthält hingegen nur
den zweiten Abschnitt des Textes (»Nota sz'üzzzz ioca U ordz'zzozzz prz'zzcz'pzzzzz ...«), in wortwörtlicher
Übereinstimmung mit dem Statutenbuch (S. 12f.). Unmittelbar zuvor finden sich einige mit »Do-
szgzzafz'o CozzsMiaüzs/razzc/Mrdozzsz's« überschriebene Anweisungen (f. 130r-v), die gewisse Ähn-
lichkeiten mit den Bestimmungen dieses Abschnitts haben und die besonders die Gesänge be-
treffen. KLOFT, »Weil dessen Oberhaupt ...«, S. 335, Anm. 18 weist ferner darauf hin, dass in
Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, Barth. Bücher 111/3, f. 71r »mehrere Angaben zur Wahl
zu finden« seien, die Froning nicht ediert habe, doch hatte dieser selbst darauf hingewiesen,
dass es sich nur um eine »Abschrift« von Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, Barth. Bücher
III/4b, f. 36r-38r handelt (Froning [Hg.], Empfang und Wahl des Königs, S. XIII). In der Tat stim-
men die Ausführungen, wenn auch nicht immer wortwörtlich, überein (so dann auch KLOFT,
»Weil dessen Oberhaupt...«, S. 335, Anm. 19: »in weiten Teilen, aber nicht völlig identisch«). Im
Folgenden kann daher weiterhin nach der Edition von Froning zitiert werden. Zu überlegen
wäre allerdings, ob es sich bei Barth. Bücher 111/3, f. 71r (und f. 71v oben) wirklich um eine »Ab-
schrift« des Statutenbuchs oder nicht eher um die Kopie einer anderen Textfassung handelt.
1710 Froning (Hg.), Empfang und Wahl des Königs, S. 10, 12 und 13: »Uz zzozzzz'zzo dozzzz'zzo zzosfrz Rzoszz
C/zrz'sfz azzzozz. szzFscrz'FdHr ordo U/orzzza ad rocz'pz'ozzdzzzzz rogozzz Rozzzazzorzzzzz z'zz occksz'a sazzcfz Bardzo-
iozzzoz Frazzclrozz/zzrdozzsz's z'zzzporz'ad, czzzzz ozzzzzzUzs corz'zzzozzz'z's /zacUzzzzs z'zz /zz'z's oNrsorrzarz cozzszzUz's«;
»Nota sz'üzzzz ioca U ordz'zzozzz prz'zzcz'pzzzzz Uocforzzzzz z'zz c/zoro ocdosz'o sazzcfz Bardzoiozzzoz FrazzcUzz/drdozzsz's
Uzzzporo Uocfz'ozzz's zzorzz rogz's Rozzzazzorzzzzz olzsorrzazzda«; »Do oHacz'ozzz'Fzzs (1)«.
1711 Ebd., S. 13: U doz'zzdo sz rzoüzzzf [die Kurfürsten, A.B.], sfafz'zzz ad Uocfz'ozzozzz /zzxda/d^^M^ Fzzdo azzroo
procodazzö U sz Uocfzzs per oos prosozzs ossU, sfafz'zzz oxadarUzzr z'zz adarz U/z'orU zzf szzpra ... sod sz prosozzs
zzozz ossU, fzzzze fazzdozzz z'pso z^zzazzdoczzzz^zzo adrzozzz'ozzU z'pso rocz'porHzzr, zzf szzpra pozzzYzzr ....
1712 Siehe oben, Anm. 1709.
1713 Siehe oben, Kapitel 5.9.4.