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Münchner kunsttechnische Blätter — 6.1909/​1910

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Nr. 24
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Friedel, Arthur: Anatomische Miscellen IV: das Knie, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36592#0097

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Inhalt: Anatomische MisceHen IV: Das Knie. Von A. Friede!. — Ein merkwürdiges Firmenschüd. Von E. B.
— Die Uebermakmg von Photographien. Von M. i. T. (Schluss.) — Inhaitsübersicht der im VI. Jahr-
gang (Nr. :—24) erschienenen Aufsätze und Abhandtungen.

Anatomische MisceHen IV: Das Knie.
Woh! bei der „Arbeit" den Bildhauer mehr zwischen Ober- und Unterschenke! verlaufenden
interessierend a!s den Maier, doch beide insofern Ge!enkspa!t erkennen; innen deutücher a!s aussen,
schon in gleicher Weise,
a!s ja jeder 2 Kniee
mit auf die Welt bringt
— der eigene Körper
ist das beste Studium-
objekt; denn wenn ihr's
nicht fühlt, ihr werdet's
nicht erjagen —, spricht
sich am Knie der Mecha-
nismus der Bewegung
so klar in der äusseren
Form aus, dass sich hier
fast plastische Anatomie
und mechanische Ana-
tomie decken. So kommt
es, dass hier eine Kennt-
nis des Mechanismus
eine Steigerung der
Formerkenntnis bedin-
gen muss.
Es ist bekannt, dass
das Ende des Ober-
schenkels eine querlie-
gende Walze darstellt,
deren seitliche Enden
man jederseits am Ober-
schenkel durch die Haut
hindurchfühlt, innen
durch einen kleinen
Vorsprung stärker als
aussen.
Das Gefühl eines dort
unter der Haut liegenden
festen Knochens erstreckt sich jedoch auch auf beute! und Fettpolster vom Knochen abgedrängt
den oberen Teil des dort breiten Schienbeines war, dem Knochen genähert, wobei jene Fett-
und nur ein stärkeres Nachfühlen lässt den polster zu beiden Seiten hervorquellen und da-


%vÜ¿rn:íte









Was darüber liegt, ge-
hört zum walzenförmigen
Endstück des Ober-
schenkels, was darunter
liegt, zum Schienbein,
das sich am deutlichsten
nach vorn in einem her-
vortretenden Buckel,
dem Anfang der Schien-
beinkante , bemerkbar
macht. An diesen Buckel
setzt sich die Sehne an,
in die ein wenig höher
— nach vorn den Ge-
lenkspalt bedeckend —
die Kniescheibe hinein-
gewebt ist, und durch
die jene gewaltige Mus-
kelmasse auf der Streck-
seite des Oberschenkels
am Schienbein angreift,
das Bein „streckt".
Die Sehne bleibt sich
in ihrer Länge stets
gleich. Zieht sich am
schon gestreckten Bein
der Streckmuskel zusam-
men, hebt sich die Knie-
scheibe, die Sehne müss-
te also scheinbar länger
werden. In Wirklichkeit
wird sie aber nur, die
vorher durch Schleim-
 
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