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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 2.1901

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Heft 7
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Geiger, Albert: Aus dem Walde
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https://doi.org/10.11588/diglit.45535#0042

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^U8 äera Maläe.
Von widert Qeiger (Larlsruke i. 8.).
Lraussen im Walde am Lakndamm,
Wo die Lräkte klingen and sckwingen,
Wenn die Windkand in sie greift,
8tekt eine Lökre,
Qross, ernst, die 2weige bereist.
8ie wiegt ikr mslanckolisckes Haupt
Lnd ick büre sie singen
Ikr Lied, ein 8ommersekn8uckts1ied:
Holde 8ommernackt,
Qekeimnisvoll dämmernde Lerne,
Wann, o sag, wann erwackt,
Wann beginnst du wieder das traulicke 8piel
der 8terne?
Wie so lieblick bei ikr grüssender 8ckimmer
Ourck meine Musternden Zweige kerab!
Kaum der Laknlaterne trübes Qegkmmer
wittert nun ber in mein nebliges Qrab.
Lüste, wie kamen und Zinsen sie dort,
Loten mit beimlicbem Liebeswort;
In Liebe neigte sieb alles im raunenden Wald!
klun stekt es frostig, getrennt und alt.
T^ck, all die lröklicken lVlensckenruse,
Wenn die Wanderer mit dem letzten Leim
Les Olücks aus den Lippen kekrtsn keim!
^et^t kör ick nur ferne Lserdekule
Lumps droknen aus dem gefrorenen 8cknee,
Wie ein Lus des Waldes in tiefem Wek.
I'raurige, tote Verlassenkeit!
8ommer, o 8ommer, wie weit.


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