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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 2.1901

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Heft 10
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Dr. Asbach: Karl Wilhelm Kortüm und das Düseldorfer Kunstleben
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https://doi.org/10.11588/diglit.45535#0206

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Xarl ^VLUielm Lortiini und das
OiiZseldorter Xuristlebeli.

!ine der dedeutendstsnBersönlicdkeiten,
die in dem Zweiten und dritten ^sadr-
2ednt des vorigen ^adrdunderts in dein
aufstredenden Düsseldorf gewirkt Kaden,
! war Lari Wilde Im Kortüm. Bof-
rneister in dern Hause ^acodis, Direktor des
D^ceums, Organisator und Deiter des aus diesern
dervorgegangenen Königlicden O^mnasiums.
Wenn wir das Bild dieses Mannes in unsere
der Bllege der Kunst gewidmete Zeitscdrift au5-
genommen daden, so gescdiedt es deswegen,
weil Kortüm rnit dern ersten ^adr^ednt des Düssel-
dorfer Kunstledens aufs engste verflocdten ist.
Mit 8cdadow, Irnrnerrnann und Brod Mosler
wurde er der Oründer des arn i. Januar 1829 ins
Deden tretenden Kunstvereins für die Bdein-
lande und Westfalen, besonders waren es
2wei Bestimmungen, durcd die sied der Düssel-
dorfer Kunstverein von ädnlicden Vereinen unter-
scdied. Hören wir darüder Kortüms Biograpden*:
„Die Oründer desseiden waren sied der Oe-
fadren wodl dewufst, welcde dei einer de-
sckränkten Auffassung der ^ufgade durcd die
Macdt solcder Vereinigungen für die Kunst
seldst entsteden konnten. 8ie wulsten, dafs
diese nur in der ^.tmospdäre geistiger Breideit,
* K. w. Kortüm. Lin Lobonsbüü. Don Lrsunüon unä
Vorstrrsrn. Von L. Oo^Ics. Berlin, Q. kteirner, 1860.


nur irn Verkedr rnit den döcdsten Ideen ge-
deidet, dafs dader ein Verein, der nur de^weckt,
der künstleriscden Produktion einen Markt 2U er-
öffnen, auf welcdern das ^.ngedot sied nacd dern
vorwaltenden Oesckrnack der grofsen Menge ricd-
ten rnufs, der wadren Kunst verderdlicd werden,
sie nur derad^ieken und von idren geistigen
dfadrungsc^uellen entfernen kann. 8ie nadrnen
dader in idrern 8tatut, neden der ^.nscdaidung
von kleineren, für den Brivatdesit? geeigneten
und 2ur Verlosung unter die Mitglieder de-
stirnrnten Kunstwerken, aucd eine Wirksamkeit
für ködere Kunst und das ökfentlicde Deden in
^.nsprucd. Irnrnerrnann sagt dierüder in seinen
Erinnerungen: »Wir gründeten den Kunstverein.
Kortüm, Dalienstein und icd rnacdten das 8tatut.
Der Oedanke darin, dafs der Verein aucd öldent-
licde Werke in das Deden rufen solle, der dei
diesern Verein meines Wissens 2um erstenmal
laut geworden, kam ader von Mosler.« 8edr
frucdtdar und umfassend dat dieser Oedanke
gewirkt. In den 1860 ersckienenen Verdandlungen
des Kunstvereins dis 1859 werden nicdt weniger
als siebzig Kunstwerke 2U ökfentlicden Zwecken
aufge^ädlt, welcde der Kunstverein in den dreilsig
Wadren seines Bestellens teils gestiftet, teils
gefördert dat." Line Zweite Besonderdeit des
Düsseldorfer Vereins lag in der Bestimmung des
8tatuts, das nicdt dlofs allen deutscden, sondern
aucd den ausländiscden Künstlern gestattete,
idre Werke an^udieten.
Der Verwaltungsrat destand xur Zeit der
Oründung aus dem Kegierungspräsidenten von
Beste!, dem Oedeimrat ^sacodi, dem Oralen
8pee, Dr. Kortüm, Immermann, Brod Mosler,
Direktor Dr. Brüggemann, Maler Düsen als
8cdat2meister, Ballenstein als 8ekretär.
^.ucd als Kortüm i8zo als Ministerialrat nacd
Berlin derulen wurde, dlied er nocd viele ^akre
dindurcd Mitglied des Vereins und verfolgte die
Bntwicklung des Düsseldorfer Kunstledens mit
dem regsten Interesse. Der vortrelflicdeMann dlied
aucd in dem grösseren Wirkungskreise rastlos
tdätig, dis er am 20. ^uni 1859 aus diesem Deden,
das ikm stets eine sittlicde ^.tmospdäre gewesen
war, adderufen wurde.
^.ls Brode seiner reicden Bildung und seiner
praktiscden Binsicdt dieten wir im folgenden
ein von idm verfasstes Outacdten üder das Ver-
dältnis von Wissensckaft und Kunst, das durcd
einen dereits in fran^ösiscder Zeit erörterten Blan
veranlasst wurde, mit der dlapoleoniscden Uni-
versität die Kunstakademie 2U verdinden und
damit etwas nocd nicdt Dagewesenes 2U sckalfen.

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