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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 2.1901

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Heft 10
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Schäfer, Wilhelm: Rheinische Monatsschau: der Kunstverein für Rheinland und Westfalen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45535#0213

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Oer Xunslverein für R.tiein1anä unä ^Vestfalen

Kat aucb in biesem ^abre seine Obngstausstellung
in ber Kunstballe 2U Oüsselborf. lVlan tbäte 6er
Veranstaltung Onrecbt, 'wenn rnan sie nur ans
ikren repräsentativen Wert bin betracbtete. Oer
Kunstverein will 2ur Verlosung Oilber ankaufen
unb stellt bie baxu angebotenen Werke für seine
lVlitglieber unb sonstige Interessenten ökfentlicb
aus. 80 sinb Werke von grosser künstleriscber
Oreibeit unb /^bsonberlicbkeit ^iemlick ausge-
scblossen. Onb wenn sieb trot^bem einrnal ein
solcbes babin verirrt, so stebt wobl bie Hoffnung
aus irgend eine Oaleris babinter. Oer Kunstverein
rnuls nacb seiner Oinricbtung wünscben, bass
ikrn recbt viele, gleicbmälsig gute Oilber ^ur
Verfügung steken. Oarurn braucben biese Oilber
nicbt gerabe lVlarktware 2u sein, wie rnancbe
Oeute rneinten. Onb bie ^ur^ bes Kunstvereins
tbat nur prinzipiell ibre Ollicbt, wenn sie in
biesem ^akr fast bie klälfte 6er eingereicbten
Werke verweigerte. Oer Kunstverein ist kein
Kunstbänbler. Oer kann verkaufen, was 6as
Oublikum will. Oer Kunstverein aber gilt als
Autorität. Onä wenn er gesckrnacklosen lVlit-
glie6srn Zuliebe lVlarktware annebrnen wollte,
beginge er ein Verbrecben gegen 6ie Kunst, 6er
er 6ienen soll.*
Oas rnuls 6ie ^ur^ bart rnacben gegen ^ebe
rübrsarne Neigung ^u 1iebenswür6igen lVlalern,
6is binter scblecb-
ten Oilbern steben.
block bärter —
trot^ allen Web-
gescbreis — als in
6iesern Jabr; 6enn
es ist scbwer 2U
glauben, 6ass 6ie
refüsierten Oilber
nocb weniger
künstleriscb ge-
wesen sein sollen
als einige 6er ben-
nocbeingescblüpf-
ten. Irn ganzen
aber rnackt 6iese
* Wir verweisen
liier Lnt äen ^nisat?
über Xortürn.

Obngstausstellung 6en Oinbruck einer gescbmack-
voll ausgewäblten Lammlung. Leibst 6ie refüsier-
ten Herren rnüssen 2:ugeben, 6afs es 6ie beste
Ausstellung 6es Kunstvereins ist seit vielen ^abren
un6 ein ernster Oeweis, 6afs sieb aucb aus
guter Kunst eine ^Vuswabl treffen lälst, 6ie 6ern
Oescbmack einer breiteren IVlenge wobl ^uge-
rnutet werben kann.
Was nun Oin^elbeiten betrifft, so ist 6er
Ankauf gescbeben, wenn 6iese teilen in Oruck
kornrnen. Os 6arf also rubig ein lVlifsfallen aus-
gssprocben werben, wo es sieb urn Oilber tücb-
tiger Künstler banbelt, bie für bie Zwecke bes
Kunstvereins böcbst scbät^enswert sinb, aber
bocb anscbeinenb ^u sebr für biesen 2weck ge-
rnalt würben. Lcbliefslicb ist bocb 6er Kunst-
verein 6er künstleriscbste unb gelbkräftigste
Käufer unb lVläcen. Ober er kann es wenigstens
sein, wenn ibn bie Künstler in seinen ernsten
^Vbsicbten burcb irnrner bessere Oilber unter-
stützen. Os rnüfste als Obre gelten, wenn ein
Oilb in ber ^sur^ bes Kunstvereins angenommen
wirb. IVlit bem Oebanken ist biessr kur^e Kunb-
gang unternommen:
l^lacb bem ersten Oinbruck entbeckt man in
ben Ocken einige plastiscbe Arbeiten, bie bückst
ungünstig vor bunte Oilber gestellt einen scklecb-
ten Ltanb baben. Wer sick aber bie IVlübe nimmt,
bie ^scbenbrübel
näker 2u betracb-
ten, wirb -m sei-
nem Orstaunen
eine Keibe von
vor^üglicken
Kleinplastiken er-
kennen. Oas Pu-
blikum ^war ist
gewöbnt, in bem
Oilbbauer ben
Oenkmalverferti-
ger unb nicbts
weiter 2:u seben.
In ^ebem besseren
Haus bängen ge-
malte Oilber. -Vber
wo steben — ab-
geseben von ^.b-


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